Marmelade ohne Gelierzucker kochen ist einfach und gesund. Wie es gemacht wird und worauf du dabei achten musst, findest du in diesem Beitrag.
Viele reife Früchte verlocken zum Naschen. Und so manche Obstsorte möchte man auch gerne im Winter essen. Deshalb ist der Sommer die ideale Zeit die leckersten Früchte zu Marmelade zu verarbeiten. Dabei verzichte ich allerdings gerne auf unnötige Zutaten und koche meine Marmelade ohne Gelierzucker.
Marmelade habe ich früher eigentlich immer mit Gelierzucker gekocht. Das ging schnell, hat seinen Zweck erfüllt und immer geklappt. Allerdings war mir die Marmelade immer zu süß. Gelierzucker 2:1 schien die Lösung zu sein. Die Marmelade war deutlich weniger süß, aber für meinen Geschmack enthielt sie immer noch zu viel Zucker. Als es dann im Lebensmittelhandel Gelierzucker 3:1 zu kaufen gab, war ich happy. Bei genaueren Hinsehen, dann aber nicht mehr.
Inhaltsstoffe von Gelierzucker:
Will ich Gelierzucker kaufen, finde ich im Supermarkt ein ganzes Regal voll. Da gibt es Gelierzucker 1:1, 2:1, 3:1, aber auch speziellen Gelierzucker für Erdbeermarmelade, Beerenkonfitüre, Fruchtaufstrich und sogar für Erdbeersoße. Da ich gerne weiß, was ich esse, nehme ich die Zutaten von Gelierzucker einmal genauer unter die Lupe.
• Süßungsmittel
Das Süßungsmittel ist der Hauptbestandteil von Gelierzucker. Klar, bei sauren Früchten macht das auch sehr viel Sinn, bei süßen braucht man nicht so viel. Allerdings hat Zucker auch immer eine konservierende Eigenschaft. Bei den Süßungsmitteln, die im Gelierzucker enthalten sind, sind mir Zucker, Xylit, Erythrit und Steviaglycoside aufgefallen.
• Zucker
Zucker wird entweder aus der Zuckerrübe oder dem Zuckerrohr gewonnen. Letzteres wächst in tropischen Regionen.
Zucker begünstigt die Entstehung von Diabetes, Adipositas, Karies und steht im Verdacht hyperaktives Verhalten zu fördern.
Bei Zucker wird zwischen Raffinade, Rohrohrzucker und Rohrzucker unterschieden.
- Raffinade ist der handelsübliche Haushaltszucker. Diesen könnte man auch als gereinigten Zucker bezeichnen. Damit er schön weiß aussieht, wurden alle „unerwünschten“ Bestandteile, wie Vitamine und Mineralstoffe daraus entfernt. Was übrig bleibt, ist ein weißer Zucker, dessen Hauptbestandteil Saccharose ist.
- Rohrohrzucker wird aus Zuckerrohr gewonnen und nur einmal raffiniert. Ein Teil der Melasse bleibt erhalten. Dadurch bekommt der Rohrohrzucker eine hellbraune Färbung.
- Vollrohrzucker wird ebenfalls aus Zuckerrohr gewonnen. Der Zuckerrohrsaft wird nur eingedickt, getrocknet und vermahlen. Die meisten Mineralstoffe und Vitamine bleiben erhalten. Seine Farbe ist dunkler, manchmal sogar dunkelbraun. Außerdem haben die Zuckerkörner keine Kristallstruktur.
• Xylit
Aus Birkenrinde oder Mais wird ein sogenannter Zuckeralkohol gewonnen. Unter der Bezeichnung Xylit geläufig, wird Birkenzucker unter der Nummer E 967 geführt. Ein ungewohnter, übermäßiger Verzehr kann zu Blähungen und Durchfall führen. Deshalb sollte man sich in kleinen Dosen an diese Zuckerart gewöhnen.
• Erythrit
Der Zuckeralkohol Erythrit wird durch Fermentation gewonnen und unter der Nummer E 968 gelistet. Auch bei diesem Zuckerersatzstoff kann ein ungewöhnter, übermäßiger Verzehr abführend wirken.
• Steviolglycoside
Steviolglycoside werden aus der Steviapflanze gewonnen und mit der Nummer E 960 gekennzeichnet. Die heute verfügbaren Stevioglycoside wurden im Labor nachbehandelt. Diese haben mit der ursprünglichen Steviapflanze nicht mehr all zu viel gemeinsam. Bei einem täglichen Verzehr von mehr als 4 mg/kg Körpergewicht ist Vorsicht geboten.
• Geliermittel Pektin
An zweiter Stelle bei den Inhaltsstoffen des Gelierzuckers steht Pektin. Pektin kommt in vielen Obst- und Gemüsesorten vor. Biochemisch betrachtet sind sie Polysaccharide, also mehrere (= poly) Zuckermoleküle, die sich vereinigen. In der Ernährung sind Polysaccharide wertvolle Ballaststoffe, die die Verdauung auf Trab bringen.
Durch die Eigenschaft der Polysaccharide, nämlich sich zu verbinden, verdicken Fruchtmuse und -säfte, sodass Marmelade, bzw. Gelee entsteht. Wie zuvor erwähnt, enthalten Früchte bereits Pektin. Allerdings in unterschiedlicher Konzentration. Beim Kochen von Marmelade muss also nicht immer die gleiche Menge an Pektin zugefügt werden. Früchte mit einer hohen Konzentration an Pektin gelieren auch ohne weitere Zugabe.
Zu den besonders pektinhaltigen Früchten gehört die Quitte. Sie ist übrigens auch Namensgeberin für das Wort Marmelade. Denn im Portugiesischen heißt die Quitte Marmelo. Durch kochen wird ein wunderbares Fruchtmus daraus, das Marmelada, Quittenmarmelade, heißt.
Aber auch Zitrusfrüchte enthalten reichlich Pektin. Oma hat deshalb auch immer etwas Zitronensaft in die Erdbeermarmelade getan. Sonst wäre die nicht richtig fest geworden. Bei Oma gab es auch sehr oft Vielfruchtmarmelade aufs Brot. Bei einer Mischfruchtmarmelade ergänzen sich Früchte mit hohem und niedrigem Pektingehalt aufs Beste, wie z. B. Johannisbeeren mit Himbeeren und Blaubeeren. Bei einer solchen Kombination gelingt Marmelade ohne Gelierzucker in jedem Fall!
• Früchte und deren Pektingehalt
Hoher Pektingehalt
Keine Zugabe von Pektin
- Schalen von Zitrusfrüchten
- Apfeltrester
- Quitten
- Blaubeeren
- Johannisbeeren
- Preiselbeeren
- Stachelbeeren
Mittlerer Pektingehalt
Evtl. Zugabe von Pektin
- Aprikosen
- Pflaumen
- Mirabellen
- Pfirsiche
- Nektarinen
- Birnen
- Himbeeren
Niedriger Pektingehalt
Zugabe von Pektin
- Ananas
- Trauben
- Bananen
- Brombeeren
- Erdbeeren
- Holunderbeeren
- Kirschen
- Mangos
- Orangen
- Feigen
- Rhabarber
• Säuerungsmittel Citronensäure
Lese ich die Inhaltsstoffe von fertigen Lebensmitteln, fällt mir immer wieder Citronensäure als Säuerungsmittel auf. Säuerungsmittel sollen, wie der Name schon sagt, dem Produkt einen sauren Geschmack verleihen. Bei Limonade leuchtet mir das ein, aber bei Streichkäse? Anyway, hier geht es um Gelierzucker.
Zitrusfrüchte enthalten Zitronensäure. Wer jetzt aber meint, dass Citronensäure aus Zitrusfrüchten gewonnen wird, irrt gewaltig. Das war ganz, ganz früher einmal so. Heute wird diese mithilfe von Mikroorganismen aus dem Schimmelpilzes Aspergillus niger hergestellt. Unter der Nummer E 330 ist Citronensäure in unbegrenzter Menge in der EU zugelassen. Ganz unbedenklich ist E 330 dennoch nicht. Denn Citronensäure ist ein Kalklöser und greift somit auch den Zahnschmelz an.
• Konservierungsstoffe Sorbinsäure und Kaliumsorbat
Sorbinsäure und Kaliumsorbat kommen in der Natur vor allem in Beeren vor. Heute werden beide Konservierungsstoffe synthetisch hergestellt. Diese gelten als unbedenklich und werden auch als E 200 (Sorbinsäure) und E 202 (Kaliumsorbat) deklariert.
• Palmöl
Palmöl kommt in der Natur vor. Es wird aus dem Fruchtfleisch der Ölpalme gewonnen. Also ein nachwachsender Rohstoff, der in vielen Lebensmitteln, Kosmetika, Reinigungs- und Waschmitteln vorkommt. So weit, so gut, wenn für den Anbau nicht immer größere Teile Regenwalds durch Brandrodung vernichtet werden würden. Dadurch werden gigantische Mengen CO2 erzeugt, die unser Klima gefährden. Als wäre das nicht genug, wird obendrein der Lebensraum der Orang-Utans zerstört.
Auch wenn ich alle anderen Inhaltsstoffe akzeptieren würde, ist Palmöl für mich ein klares Nein gegen Gelierzucker!
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Marmelade ohne Gelierzucker ist für mich alternativlos!
Nachdem ich mir die Inhaltsstoffe genauer angesehen habe, spricht vieles gegen Gelierzucker. Selbstverständlich gibt es auch welchen im Bioladen, der ohne Palmöl, Konservierungsstoffe und Citronensäure hergestellt wurde. Der große Nachteil für mich aber ist und bleibt, dass ich mit der Zuckermenge festgelegt bin. Denn gemäß Herstellerangabe soll das Verhältnis von Früchten zu Zucker eingehalten werden. Sonst geliert das Fruchtmus nicht.
Ich habe mich deshalb vor ein paar Jahren entschieden, meine Marmelade ohne Gelierzucker zu kochen. Da kann ich die Süße selber bestimmen. Außerdem habe ich viel Zeit zum Abschmecken. Ich würze meine Marmeladen unter anderem gerne mit Galgant, Nelken, Sternanis, Vanille und Zimt.
Ein spezieller Topf für meine Marmelade
Zum Kochen nehme ich einen speziellen Marmeladentopf* aus Kupfer. Kupfer verfügt über eine besonders gute Leitfähigkeit, sodass sich die Hitze konstant entwickelt. Dadurch wird nicht nur der Boden, sondern auch die Seitenwände gleichmäßig erhitzt. So wird das Fruchtmus von allen Seiten gleichmäßig gar. Darüber hinaus speichern Kupfertöpfe die Hitze deutlich länger als beispielsweise Töpfe aus Edelstahl.
Darüber hinaus hat der Topf eine konische Form, sodass die Flüssigkeit viel schneller verdunstet als in einem „normalen“ Kochtopf. Auf diese Weise dickt das Fruchtmus viel schneller ein. Es bleiben mehr von den wertvollen Inhaltsstoffen erhalten. Und das wirkt sich auch auf den Geschmack aus – die Früchte behalten mehr von ihrem Eigenschmack.
Auch Oma hat die Marmelade ohne Gelierzucker gekocht
Wer jetzt meint, dass dieses Verfahren eine clevere Erfindung der Topfhersteller ist, den muss ich enttäuschen. Schon meine Oma hat die Früchte so lange gekocht, bis sie von selbst eingedickt sind. Allerdings hat Oma alles in emaillierten Töpfen gekocht. Und die Marmelade hat mir als Kind vorzüglich geschmeckt. Süß und fruchtig. So wie eine Marmelade eben schmecken soll.
Um auszuprobieren, ob Marmelade ohne Gelierzucker gelingt, habe ich das Fruchtmus erst einmal in einem Topf aus Edelstahl gekocht. Meine Erfahrungen waren durchaus positiv. So habe ich mich schließlich entschieden, einen Kupfertopf* anzuschaffen. Denn günstig möchte ich diese speziellen Töpfe nicht nennen: Mein Marmeladentopf hat ein Fassungsvermögen von 9 Litern und würde heute 60 Euro kosten!
In diesem Topf verarbeite ich in einem Rutsch drei Kilo Früchte. Und da die Marmelade lange haltbar ist, koche ich gerne eine große Menge von einer Sorte. Hat man sich einmal dafür entschieden, Früchte durch Kochen zu reduzieren, lohnt sich die Anschaffung eines speziellen Marmeladentopfes aus Kupfer ganz sicher. Ich zumindest möchte darauf nicht mehr verzichten. Denn auch bei meinen Chutney-Rezepten leistet mir der Topf überaus wertvolle Dienste.
Ein weiterer Vorteil in dieser Art des Marmeladekochens besteht für mich darin, dass ich statt Zucker Xylit nehmen kann. Auch das Abschmecken kann ich in aller Ruhe machen und dafür das Fruchtmus sogar abkühlen lassen. Denn ein erneutes Erhitzen macht weder den Früchten noch ihrer Gelierfähigkeit etwas aus.
Marmelade ohne Gelierzucker im Kupfertopf kochen. So geht’s:
Zutaten
für 6 Gläser à 200 ml
- 1 kg Früchte
- 200 – 500 g Zucker oder Xylit
Gewürze nach Geschmack
- Galgant als Gewürz aus der Ingwerfamilie geht gut mit Heidelbeeren.
- Nelken nehme ich, wenn es weihnachtlich schmecken soll.
- Sternanis ist lecker zu Aprikosen, Kürbis, Mirabellen und Pflaumen.
- Vanille ist zu Birnen, Erdbeeren, Himbeeren und Rhabarber ein Gedicht.
- Zimt passt gut zu Äpfeln, Birnen, Pflaumen.
Vorbereitung
Früchte waschen und mit einem Teil des Zuckers in eine große Schüssel oder Topf geben. Über Nacht stehen lassen, damit die Früchte Saft ziehen können.
Kochen der Marmelade
- Früchte falls notwendig mit etwas Wasser in den Topf geben und kochen.
- Wenn die Früchte weich sind, werden diese mit einem Pürierstab zerkleinert.
- Den restlichen Zucker sowie die Gewürze dazugeben. Alles gut verrühren, aufkochen lassen und abschmecken. Überwiegt der saure Geschmack, wird weiterer Zucker dazugegeben.
- Das Mus wird jetzt so lange gekocht, bis es geliert. Dafür muss die gesamte Flüssigkeit eingekocht werden. Das dauert je nach Pektingehalt der Frucht zwanzig bis vierzig Minuten. Das Mus immer wieder umrühren, damit es nicht anbrennt.
- In der Zwischenzeit werden die Gläser vorbereitet. Ich nehme Twist-Off-Gläser oder Gläser mit Bügelverschluss und Gummiring. Diese werden geöffnet und für ein paar Minuten in kochend heißes Wasser gestellt. Dadurch werden alle Keime abgetötet. Die Gläser werden sterilisiert.
Bitte darauf achten, dass beim Herausnehmen weder Verschluss noch Deckelinnenseite mit den Händen berührt werden. Ich verwende dafür eine Haushaltszange. - Mit einer Tellerprobe wird kontrolliert, ob das Fruchtmus ausreichend geliert ist. Dafür tue ich einen Klecks Fruchtmus auf einen Teller und schwenke diesen hin- und her. Verläuft das Mus nicht mehr, ist es bereit zum Abfüllen.
- Die Marmelade wird jetzt so heiß wie möglich in die vorbereiteten Gläser gefüllt. Die geschlossenen Gläser werden anschließend für ca. 1 Minute auf den Kopf gestellt.
Mein Tipp
Wenn ihr Marmelade aus Früchten mit niedrigem Pektingehalt kochen wollt, verlängert sich die Kochzeit deutlich. Ich will nicht ausschließen, dass das Fruchtmus trotzdem nicht die gewünschte Konsistenz bekommt. In diesem Fall empfehle ich die Rezeptur von Hobbythek. Dort kommt niederverestertes Apfelpektin zum Einsatz. Ein akzeptables Hilfsmittel, finde ich.
Haltbarkeit
An einem kühlen und dunklen Ort hält sich die Marmelade ohne Gelierzucker mehrere Monate.
Soweit meine Anleitung, wie eure Marmelade ohne Gelierzucker gelingt. Wer gerne genaue Rezepte haben möchte, der findet diese in meiner Rezeptsammlung. Aktuell gibt es dort nur eins für Wildpflaumen-Rosinen-Marmelade. Weitere werden folgen.
Marmelade ohne Gelierzucker kochen, ist, wie Sommer im Glas konservieren.
Gutes Gelingen wünscht
Inga,
die Jahreszeitenköchin
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Quellen
- Wikipedia: Zucker
- Rohrohrzucker
- Zusatzstoffmuseum Hamburg
- Wikipedia: Pektin
- Pektingehalt von Früchten
- Greenpeace: Palmöl
- Hobbythek: Konfitürenherstellung
Kochbücher
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Bildnachweis
Diese Bilder stammen von pixabay:
- Zuckerrohr: Schreib-Engel
- Zitronenbaum: strecosa
- Gewürze: Bru-nO
Klingt lecker, das werde ich ich Sommer mal ausprobieren. Letztes Jahr gab es Erdbeermarmelade mit Stangenpfeffer bei mir und Feigenmarmelade mit Schuss für Käse. So lecker!
Liebe Grüße
Marie
Liebe Marie,
es freut mich, dass dich mein Beitrag motivieren konnte, Marmelade einmal anders zu kochen. Wenn du Fragen dazu hast, dann beantworte ich sie dir gerne.
Deine Marmeladen-Kreationen klingen sehr interessant.
Herzlichst
Inga
Ich habe selbst noch nie Marmelade eingekocht, aber oft meiner Mama dabei zugesehen. Meines Wissens benutzt sie auch keinen Gelierzucker mehr 🙂 Danke für diesen sehr informativen Beitrag!
Liebe Anika,
danke, dass du deine Erinnerung mit mir geteilt hast. Solltest jemals Marmelade einkochen, dann wünsche ich dir dabei gutes Gelingen. Bei Fragen darfst du dich gerne an mich wenden.
Herzlichst
Inga
Ach super, danke für den Tipp. Ich bin ja schon größtenteils auf Xylit und Erythrit umgestiegen, aber bei der Marmelade habe ich das noch nicht versucht. Werd ich auf jeden Fall machen 🙂
Liebe Tina,
dein Zögern kann ich gut nachvollziehen. Meine Chutneys koche ich auch immer noch mit „richtigem“ Zucker. Warum, das verstehe ich gerade selber nicht 🙂
Herzlichst
Inga
Marmelade ohne Gelierzucker zu kochen klingt wirklich interessant. Ich wusste gar nicht, dass das möglich ist. Marmelade mag ich allgemein total gerne, aber das Problem ist für mich auch immer der Zuckergehalt. Wenn die Obsternte ansteht, werde ich das Ganze ohne Gelierzucker mal ausprobieren.
Liebe Grüße, Milli
Liebe Milli,
probiere das gerne einmal aus und berichte von deinen Erfahrungen. Dafür ist jetzt die beste Gelegenheit. Die Obsternte ist ja schon in vollem Gang. Sehr gut gelingt übrigens Heidelbeermarmelade.
Herzlichst
Inga
Hallo,
vielen Dank für diesen Artikel!
Ich bin absolut kein Fan von Gelierzucker oder Zucker im allgemeinen und bin total begeistert von dem Beitrag 🙂 Da werde ich wohl auch nochmal eine Runde Marmelade einkochen und freu mich schon sehr.
Liebe Grüße,
Kerstin
Liebe Kerstin,
es freut mich, dass dir mein Beitrag einen neuen Impuls gegeben hat. Ich wünsche dir viel Spaß beim Marmeladekochen. Vielleicht berichtest du ja mal von deiner Erfahrung?
Herzlichst,
Inga
Liebe Inga :-)))) oh jaaaa, diese Anleitung hat mir gefallen, wir hatten früher einen großen Bauerngarten, ich habe jedes Jahr so an die 150 Gläser Marmelade eingekocht, Johannisbeeren, Erdbeeren, Himbeeren, Stachelbeeren, Äpfel, Birnen … einfach alles, aber damals kannte ich leider nur den einen Weg, mit Gelierzucker, wünschte ich könnte das Rad der Zeit nochmal zurück drehen und deine Tipps probieren, danke dir … liebe Grüße Bettina
Liebe Bettina,
danke für deine Erinnerung. Da musste ich gleich an Omas Garten denken …
Herzlichst,
Inga
Hi Inga,
als ich letzten Monat in der Abtei St. Hildegard zu Gast war, sagte eine der Nonnen „Nehmen Sie Galgant mit und probieren Sie es für Gerichte zum Abendessen und für Konfitüren aus“. Wie recht Sie hat denn du erwähnst Galgant ebenso.
Marmelade habe ich noch nicht selbst gekocht. Es ist eine gute Idee und ich werde Sie ausprobieren.
Viele Grüße
Kathy von Ahoi und Moin Moin
Liebe Kathy,
du warst schon in der Abtei der Heiligen Hildegard? Oh, wie schön! Das steht noch auf meiner Bucketlist.
Galgant gehört neben Fenchel zu den Gewürzen, die ich sehr oft verwende – nicht nur für Marmelade.
Viel Spaß beim Marmeladekochen!
Herzlichst
Inga
Vielen Dank für das interessante Hintergrundwissen und die Quellenangaben. Bin gerade erst auf Deinen Blog aufmerksam geworden und werde mich hier sicher noch weiter umschauen. Viele Grüße Linda
Liebe Linda,
schön, dass du den Weg zu meiner Jahreszeitenküche gefunden hast. Viel Spaß beim Entdecken!
Herzlichst
Inga
Hallo Inga 😊, danke für den tollen Artikel!
Ich habe mir neu einen kupferkessel für Induktion zugelegt und war sehr aufgeregt wie ich diesen erhalten habe… Ich verwende auch seit Jahren xylit in meinen Marmeladen und wollte jetzt die ursprüngliche Variante mit kupferkessel testen!
Leider sind die ersten 2 Versuche nicht so wie gewünscht geworden… Erdbeere und Orange waren diese…Beide sicher 30 – 40 min gekocht… Woran kann es liegen?? Das einzige was ich mir vorstellen kann ist, dass ich es etwas zu wenig sprudelnd kochen hab lassen… Dass die Temperatur anfangs zu niedrig war… Vielen Dank für die Hilfe!!!
Ohja, vergessen zu schreiben…. Sind noch relativ flüssig geblieben nach dieser Kochzeit….
Liebe Petra,
super, dass du dir einen Kupfertopf zugelegt hast. Das ist definitiv die beste Art, Marmalede zu kochen.
Zu deiner Frage: Ich koche das Fruchtmus solange, bis es eingedickt ist. Die Kochzeit ist abhängig vom Pektingehalt der Früchte – Erdbeeren enthalten nur wenig Pektin. Darüber hinaus liegt es auch an der Wassermenge, die im Topf ist. Das ganze Wasser muss verkocht sein. Wenn das Fruchtmus zu blubbern beginnt, ist es richtig.
Dass die Marmelade nicht fest genug geworden ist, wie du es beschreibst, ist mir auch schon passiert. Ich koche das Mus dann noch mal auf, bis es fest ist. Das ist überhaupt kein Problem – nur leider doppelte Arbeit …
Viel Erfolg wünscht dir
Inga
Das kochen der Erdbeermarmelade ohne Geliererzucker klingt sehr interessant und ich werde es gleich mal probieren. Wie viele Monate wird sie in etwa halten und ist xylit auch was für ein dreijähriges kind?
Liebe Grüße Manuela
Liebe Manuela,
dass dir mein Rezept Mut gemacht hat, etwas Neues auszuprobieren, freut mich sehr.
Erdbeeren enthalten wenig Pektin. Ich empfehle deshalb die Zugabe von Pektin, damit das Fruchtmus geliert.
Marmelade, die gut durchgeliert (richtig fest) ist, hält lange an einem kühlen, dunklen Ort. Ich habe noch Marmelade im Keller, die einige Jahre alt ist und immer noch gut ist. Ich habe aber immer mal wieder Glas Marmelade in der Hand, das Schimmel hat. Da war ich beim Kochen zu ungeduldig, sodass die nicht richtig fest geworden ist.
Xylit kann eine abführende Wirkung haben und sollte deshalb eingeschlichen werden. D. h. mit kleinen Mengen über den Tag verteilt beginnen und langsam steigern. Nach meiner Erfahrung reagieren Kinder aber wesentlich sensibler als Erwachsene. Wenn überhaupt, dann würde ich Kindern nur winzig kleine Portionen geben. Bei Kindern unter 3 Jahren empfehle ich den Verzehr von Xylit nicht. Aber vielleicht fragst du diesbezüglich einmal den Kinderarzt.
Ich wünsche dir gute Gelingen!
Herzlichst,
Inga
Hallo,
geht das Ganze auch als Gelee, also wenn ich z.b. die Himbeeren vor dem Einkochen durch die Flotte Lotte passiere?
Liebe Evi,
ich bin kein Fan von Gelée und deshalb dazu nichts sagen.
Herzlichst,
Inga
Hallo und danke sehr für die Tips und Hintergrund Infos.
Deshalb die Frage:
Man verwendet statt Gelierzucker oder Xylit weissen, raffinierten Zucker?
Hm.
Wie sehr verfärbt der Vollrohr-Rohzucker und ist er zum Marmelade kochen genauso geeignet?
Danke für deine Antwort
Liebe Susanne,
danke für deine Fragen, die ich gerne beantworte.
Du hast es richtig verstanden. Statt Gelierzucker nimmst du Zucker oder Xylit. Das Fruchtmus kochst du so lange ein, bis es geliert, bzw. fest ist.
Vollrohrzucker ist dafür genauso gut geeignet. Den nehme ich besonders gerne, weil darin noch viele Mineralien enthalten sind. Außerdem hat er einen angenehmen Karamellgeschmack. Das Fruchtmus wird dadurch etwas dunkler, was bei roter Marmelade kaum auffällt.
Helfen Dir meine Antworten? Das würde mich freuen.
Herzlichst,
Inga
Hallo,
das war sehr interessant zu lesen. Ich bin auch seit ein längerer Zeit weg vom Gelierzucker. Inspirit durch eine Fernsehsendung mit Sarah Wiener, die die Marmeladenkönigin, Christine Ferber im Elsass besucht hat. Seit dem koche ich Konfitüre nur nach der Ferber-Methode. Sie kocht auch nur mit Zucker, kein Gelierzucker. Die Konfitüre bzw. die Früchte bekommen eine brillante Farbe, Glanz und sie schmecken wesentlich besser. Beim Gelierzucker wird die Konfitüre eher trübe, farblos und sie schmeckt dazu noch ganz anders. Deshalb kann es nur unterstützen. Weg vom Gelierzucker. Seit dem liebe ich es Marmelade zu kochen. Vielen Dank für den Artikel. Man ist wieder erkenntnisreicher geworden.
Beste Grüße aus Hamburg.
Peter
Lieber Peter,
hab recht herzlichen Dank für deinen ausführlichen Kommentar.
Wenn Christine Ferber die Marmeladenkönigin ist, dann bin ich die Prinzessin 😉
Einen schönen Sonntag wünscht dir
Inga
Hallo Inga, nachdem ich gestern wilde Brombeeren gepflückt habe und aus den selben Gründen wie Du keinen Gelierzucker verwenden möcht, kam mir dieses Rezept wie gerufen! Habe sie gestern vorbereitet und heute Morgen eingeköchelt! Ist prima eingedickt und schmeckt köstlich – hoffentlich hält sie sich ein paar Monate im Keller! Vielen Dank fürs Teilen!
Liebe Miriam,
danke für dein schönes Kücheneerlebnis. Darüber freue ich mich sehr.
Ich koche meine Marmelade bereits seit Jahren ohne Gelierzucker. In meinem Vorrat habe ich Marmelade, die zum Teil mehrere Jahre alt ist. Fast alle Gläser waren noch gut, wenn ich diese geöffnet habe. Dabei ist mir aufgefallen, dass meistens die Marmeladen nicht mehr gut waren, die nicht „schnittfest“ geworden sind. Aber vielleicht waren die Deckel auch nicht mehr ganz dicht. Ich beobachte das weiter.
Weiterhin viel Freude beim Marmeladeeinkochen wünscht
Inga,
die Jahreszeitenköchin
P.s. Hatteast du gesehen, dass ich gerade eine Marmelade mit Brombeeren gekocht habe.