Brombeermarmelade mit Rosenblüten

Tiefes Dunkelrot, ein Hauch von Rose und ein intensiv-fruchtiger Geschmack nach Beeren und Kirschen charakterisieren diese sinnlich-verführerische Sommer-Marmelade.

Gerade öffne ich ein Glas mit Brombeermarmelade. Sofort entströmt diesem ein Duft, der mich an rosafarbene Teerosen und frisch gepflückte Brombeeren erinnert. Und schon wandere ich in Gedanken ein paar Tage zurück.

Beim Sonntagsspaziergang führte mich mein Weg an vollen Brombeerbüschen vorbei. Die waren so über und über mit schwarzen, in der Sonne glänzenden Brombeeren überhäuft, dass ich nicht widerstehen konnte.

Glücklicherweise hatte ich eine kleine Tüte dabei, sodass ich gleich welche pflücken konnte. ‚Ach‘, denke ich so bei mir, ‚wenn ich eine Handvoll sammle, ist das genug für einen kleinen Nachtisch.‘ Doch kaum hatte ich mit pflücken begonnen, gibt es auch ein Halten mehr. Die großen schwarzen Brombeeren sind so süß und saftig, dass schnell die ganze Tüte voll ist.

Auf einem groben Holztisch steht ein Glas Brombeer-Heidelberr-Kirsch-Marmelade. Im Hintergrund stehen zwei weitere Gläser.

Zu Hause angekommen ist schnell klar, dass ich diese zu Marmelade verarbeiten werde. Und zwar zusammen mit den Süßkirschen und den Heidelbeeren, die bereits im Kühlschrank darauf warten, dass aus ihnen eine leckere Marmelade wird.

Und tatsächlich war es eine goldrichtige Entscheidung, Brombeeren mit Kirschen und Heidelbeeren zu kombinieren. Denn alle drei Früchte harmonieren sehr gut miteinander und auch mit den Rosenblüten, die ich diesem Marmeladenrezepte beigebe.

Seitdem ich das Rosen-Kirsch-Kompott gemacht habe, bin ich einmal mehr davon angetan, Früchte mit Rosenblüten zu mischen. Das Aroma, das dadurch entsteht, ist so großartig, dass ich etwas Ähnliches auch in dieser Marmelade haben wollte. Tatsächlich hat sich auch diese Entscheidung als richtig herausgestellt.

Aber zurück zum Frühstückstisch, an dem ich gerade ein Glas der frisch gekochten Brombeermarmelade öffne. Die Farbe ist umwerfend! Im Glas sieht diese Marmelade schwarz aus. Tiefschwarz. Schwarz wie die Nacht so zu sagen. Auf meinem Brot aber verwandelt sich das Schwarz in ein tiefes Dunkelrot. Grandios!

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Der Geschmack steht dem in nichts nach. Ein intensives Beerenaroma paart sich hier mit einem zarten Rosengeschmack, die sich erst im Abgang voll entfaltet – du meine Güte, jetzt höre ich mich schon wie eine Weintesterin an …

Ganz wunderbar aber finde ich das volle Fruchtaroma, das sich hier entfaltet. Durch den Verzicht auf übermäßig viel Zucker bzw. Xylit behalten Kirschen, Heidelbeeren und Brombeeren ihre eigene Fruchtsüße.

Ach, ich glaube, die Brombeermarmelade ist schon jetzt meine Lieblingsmarmelade. (Normalerweise lasse ich ja nichts auf meine Quitte-Walnuss-Marmelade kommen.)

Rezept: Brombeermarmelade mit Rosenblüten


  Ein Jahreszeitenrezept von Inga Landwehr
Menge 8 Gläser à 200 ml
Küche deutsch
Gericht Brotaufstrich
Besonderes zuckerreduziert
Vorbereitungszeit 40 Minuten
Zubereitungszeit 1 Stunde
Gesamtzeit 1 Stunde 40 Minuten

Zutaten

für 8 Gläser à 200 ml

  • 500g Brombeeren
  • 500 g Heidelbeeren
  • 500 g Süßkirschen
  • 2 EL getrocknete Rosenblüten
  • 3 EL Rosenwasser
  • 1/2 Zitrone
  • 200 Xylit oder Zucker
Neben silbernen Teelöffeln, auf denen ein Klacks Brombeer-Heidelbeer-Kirsch-Marmelade mit Rosenblüten ist liegt eine Scheibe Weißbrot mit einer halbierten Kirsche.

Vorbereitung 1

Vorbereitungszeit: 30 Minuten

  1. Brombeeren waschen und verlesen. Das ist besonders bei wildgesammelten Früchten wichtig, weil sich oftmals unerwünschtes Getier zwischen den Beeren versteckt.
  2. Heidelbeeren waschen und verlesen.
  3. Kirschen waschen, entsteinen und halbieren.
  4. Früchte zusammen mit Rosenblüten, Rosenwasser und 100 g Xylit in den Konfitüretopf* geben und gut vermischen.
  5. Konfitüretopf mit einem Tuch sehr gut abdecken – ideal ist ein großes Wachstuch – und verschließen, damit die Fruchtfliegen nicht ans Obst gehen.
  6. Das Obst im Topf mindestens 12 Stunden stehen lassen, damit die Früchte Saft ziehen.

Vorbereitung 2

Vorbereitungszeit: 10 Minuten

  1. Ein Tablett mit einem feuchten Tuch auslegen, auf das die verschlossenen Gläser gestellt werden.
  2. Gläser und anderes Kochgeschirr, das zum Abfüllen benötigt wird in kochend heißes Wasser stellen. Dadurch wird alles keimfrei gemacht.
Vor einem Konfitüretopf stehen leere Marmeladengläser. In einem steckt ein Trichter.

Zubereitung

Kochzeit: 1 Stunde

  1. Durchgezogene Früchte langsam erhitzen und dabei mit einem Kartoffelstampfer zerdrücken. Dadurch füllt sich der Kochtopf mit der Flüssigkeit, die zum Einkochen der Marmelade gebraucht wird.
  2. Den Saft einer halben Zitrone hinzufügen und immer wieder umrühren, damit die Früchte nicht am Boden ansetzen.
  3. Sobald das Fruchtmus fester wird, kannst du eine Tellerprobe machen: einen Klacks Mus auf einen Teller geben, diesen hin- und herschwenken. Verläuft das Mus nicht, hat die Marmelade die richtige Konsistenz.
  4. Die Marmelade in die vorbereiteten Gläser füllen, sofort verschließen und kopfüber auf das Tablett stellen.
  5. Nach fünf Minuten die Gläser umdrehen und abkühlen lassen.

Nährwertangaben/Glas

KohlenhydrateEiweißBallaststoffeFett
39,4 g
davon Zucker: 14,9 g
1,7 g8,4 g1,3 g

Das Glukose-Fruktose-Verhältnis beträgt 0,97: 1.

Meine Tipps

  1. Brombeeren und Kirschen haben sehr niedrigen Pektingehalt. Dieses Manko gleichen die Heidelbeeren und der Saft der halben Zitrone aus. Den Pektingehalt von Obst kannst du in einer Tabelle nachschauen.
  2. Durch die Kochhitze zerfallen Beeren und Kirschen. Die kleinen Einzelbeeren der Brombeeren bleiben überwiegend ganz. Die Marmelade bekommt dadurch eine grobe Konsistenz. Wenn du deine Marmelade feiner haben möchtest, dann püriere das Mus. Für diese Marmelade habe ich zwei Kellen Fruchtmus abgeschöpft, den Rest püriert und anschließend das beiseitegestellte Fruchtmus wieder in den Topf getan. So bekomme ich eine feine Marmelade mit ein paar Fruchtstückchen.
  3. Die Zuckermenge kannst du nach Belieben variieren. Die Menge ist abhängig davon, wie süß die Früchte sind und wie du es gerne magst. Plane deshalb gerne etwas mehr Xylit oder Zucker ein.
  4. Geöffnete Gläser im Kühlschrank aufbewahren.

Viel Spaß beim Marmeladekochen wünscht
Inga,
die Jahreszeitenköchin

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3 Gläser mit Brombeer-Heidelbeer-Kirsch-Marmelade stehe auf einem groben Holztisch. Ein Glas ist offen, eins ist mit einem Glasdeckel verschlossen und das dritte Glas ist mit einem gehäkelten Mandala abgedeckt.

Hinter den Kulissen

Obwohl ich weiß, dass Foodfotos in der Draufsicht sehr beliebt sind, mag ich sie bei meinen Rezepten nur selten. Bei dieser Brombeermarmelade aber gefällt mir das ausgesprochen gut.

Vor allem, weil dadurch das alte Kistenbrett, auf dem ich Früchte, Gläser und Teelöffel dekoriert habe, so schön zur Geltung kommt. Dieses Brett ist uralt. Jahrelang hat mein Vater es unter den Gartenzaun gelegt, wenn der diesen gestrichen hat. Der Zaun war grün. Das erklärt die grünen Farbflecken, die auf dem Foto zu sehen sind.

Ich mag das grobe, naturbelassene Holz so sehr, dass ich es meinem Vater vor vielen Jahren abgeschwatzt und als Kunstobjekt an der die Wand gehängt habe. Einen Wandplatz hat es jetzt nicht mehr. Dafür verwende ich es ab und zu als Untergrund für meine Foodfotografie.

Die kleine Mandalahaube, mit der eins der Marmeladengläser abgedeckt ist, habe ich gehäkelt. Eigentlich ist es als Untersetzer gedacht. Mit einem durchgezogenen Band passt es für dieses Shooting sowohl in Größe als auch in der Farbgebung sehr gut zum Thema.

Das Marmeladenglashäubchen (oder den Untersetzer) habe ich nach meiner Anleitung gehäkelt und dafür etwas abgewandelt. Schau dir gerne meine Häkelanleitung für das Agni-Mandala an.

Quellen

  • eigenes Rezept
  • eigenes Wissen
  • eigene Erfahrungen

Kochbücher

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Inga Landwehr
Inga Landwehr

kocht und backt seit 40 Jahren vegetarisch und vegan. Die Zutaten sind immer frisch, meistens bio und oft regional. Ihre besten Kochrezepte schreibt sie hier auf. Dabei achtet die zertifizierte Ernährungsberaterin auf gesunde Nahrung. Außerdem hat sie ein Faible für schöne Kochbücher und kulinarische Belletristik. Unterstütze mich!