In diesem Januar kommen in der Jahreszeitenküche nur vegane Gerichte auf den Tisch. Denn wieder einmal gibt es den Veganuary. Dazu passt diese würzige Kartoffel-Suppe mit frischer Kresse und Senf perfekt.
Der Januar ist vegan. Das ist schon mal klar. Und mit einer Kartoffelsuppe, die zudem noch sehr würzig schmeckt, geht das ganz leicht. Und damit hast du auch gleich ein günstiges und sättigendes Gericht.
Vegan ist in aller Munde. Auch die Regale in den Supermärkten sind zunehmend mit Ersatzprodukten bestückt. Das ist fein, den es ist ein genussreicher Beitrag zum Klimaschutz. Doch was bedeutet vegan genau? Und warum gerade im Januar?
Veganismus
Vegan zu leben ist mehr als der Verzicht auf tierische Produkte wie Fleisch, Wurst, Fisch, Käse, Eier und Milchprodukte. Oder anders ausgedrückt: Ein Verzicht auf das, was Vegetarier*innen immer noch essen, nämlich Eier und Milchprodukte.
Aber was ist mir Honig, Gelatine, Molke, Milchpulver oder Vollei? Auch das sind tierische Produkte, die für Vegetarier*innen zum Speiseplan dazu gehören. Wobei sich bei Gelatine oftmals die Geister scheiden.
Der Veganismus unterscheidet sich in sofern davon, als dass es auf jegliche Ausbeutung von Tieren verzichtet. Das betrifft nicht nur die Ernährung, sondern den ganzen Lebensstil. Angefangen bei der Kleidung über Kosmetik bis hin zu Haushalt und Einrichtung. Denn in unserem Alltag verwenden wir mehr tierische Produkte, als auf den ersten Blick erkennbar ist. Schuhe, Gürtel und Accessoires aus Leder sind offensichtlich.
Aber was ist Pinseln und Bürsten, Fotoabzügen oder Bastelkleber? Hier musst du schon sehr genau hinschauen, um eine vegane Alternative zu bekommen. Pinsel und Bürsten werden nämlich überwiegend aus Tierhaar hergestellt, Fotoabzüge enthalten Gelatine und Bastelkleber wird mit Casein, einem Bestandteil der Milch, hergestellt. Der wird dann auch als Kleber für das Etikett auf Mineralwasserflaschen verwendet. Alles nicht so einfach.
Dennoch ist die vegane Ernährung ein guter Anfang und auch gar nicht so schwer. Denn die Natur hat viel bieten: Obst, Gemüse, Getreide, Nüsse, Pilze, Algen. Dazu kommen noch Ersatzprodukte. Die mag essen, wer will. Ich esse sie nicht, weil diese Produkte Zusatzstoffe und Aromen enthalten, die meinem Geschmackssinn etwas vorgaukeln, was es nicht ist.
Veganuary
So weit, so klar. Doch was hat es mit dem Veganuary auf sich. Diese Aktion wurde 2014 in Großbritannien gegründet. Im Jahr 2015 nahmen an der Aktion 12.800 Personen teil. 2022 waren es bereits 629.000 Personen und Unternehmen.
Bei der Aktion geht es darum, Menschen zu motivieren, eine rein pflanzliche Ernährung auszuprobieren. Darüber hinaus setzt sich der Veganuary für eine nachhaltige Ernährungsentscheidung ein. Zum Schutz unseres Planeten. Für die weltweite Verbesserung der Gesundheit von Menschen. Gegen die industrielle Massentierhaltung.
Diese Aktion wird jedes im Januar aufs Neue gestartet. Die zunehmenden Teilnehmerzahlen und Erfahrungsberichte zeugen vom Erfolg. Veganuary ist es verdanken, dass sich der Handel zunehmend auf eine vegane Ernährung einstellt. So wurde beispielsweise im Januar 2022 mehr als 1.540 neue vegane Produkte und Menüs eingeführt.
Mach mit bei dieser Aktion und melde dich über diesen Link für den Veganuary an.
Auch in der Jahreszeitenküche findest du vegane Rezepte und vegetarische Rezepte sowieso. Deshalb habe ich heute auch ein veganes Rezept für dich: eine würzige Kartoffelsuppe. Die ist einfach und schnell gemacht, d. h. das meiste erledigt der Herd, sie enthält viel Vitamin C und passt hervorragend zum Diätplan.
Die Suppe kannst du das ganze Jahr über essen, ich mag sie am liebst, wenn es kalt draußen ist. Also in Herbst und Winter.
Rezept: Würzige Kartoffelsuppe
Zutaten
für 3 Portionen
- 400 g Kartoffeln
- 2 Zwiebeln
- 2 Knoblauchzehen
- 1 EL Senf
- 1 TL Muskat
- 1/2 TL Koriander
- 1/2 TL Bockshornkleesamen
- Öl
- Kräutersalz
- Pfeffer
- frische Kresse
Zubereitung
Zubereitungszeit: 20 Minuten
Kochzeit: 25 Minuten
- Zwiebeln und Kartoffel schälen und in Würfel schneiden, Knoblauch häuten.
- Öl in einem großen Topf erhitzen, Zwiebelwürfel dazugeben und anbraten.
- Kurz danach Kartoffelwürfel und Knoblauch hinzufügen, kurz anbraten und dabei immer rühren, damit die Kartoffeln nicht am Topfboden festkleben. Mit 1,5 Liter Wasser ablöschen und 20 Minuten kochen lassen.
- Sobald die Kartoffeln weich sind, mit einem Pürierstab zerkleinern.
- Anschließend die Gewürze dazugeben und abschmecken.
Nährwertangaben/Portion
Kohlenhydrate | Eiweiß | Ballaststoffe | Fett |
---|---|---|---|
23,6 g davon Zucker: 2,3 g | 3,3 g | 2 g | 7 g |
Das Glukose-Fruktose-Verhältnis beträgt 1,3 : 1.
Meine Praxis-Tipps
- Kartoffeln enthalten viel Stärke. Deshalb dickt die Kartoffelsuppe ein. Solltest du die Suppe nicht an einem Tag aufessen, solltest du am nächsten Tag etwas Wasser zugeben.
- Du kannst die Suppe einfrieren.
Guten Appetit wünscht
Inga,
die Jahreszeitenköchin
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Hinter den Kulissen
Grundsätzlich finde ich es gut, den Konsum tierischer Produkte einzuschränken. Fürs Klima. Für die Gesundheit. Trotzdem werde ich nicht zum Veganismus wechseln. Dafür esse ich viel zu gerne Käse. Auch auf Honig in meinem morgendlichen Habermus möchte ich nicht verzichten. Und Earl Grey mit Pflanzenmilch mag ich nicht. Hierfür verwende ich nach wie vor Kuhmilch. Dennoch stelle ich fest, dass ich deutlich weniger Milchprodukte konsumiere als noch vor ein paar Jahren. Es ist als kein Wunder, dass es in der Jahreszeitenküche auch eine erkleckliche Anzahl an veganen Rezepten gibt.
Ich meine, es kommt immer auf das rechte Maß an. Alles, was übermäßig gegessen wird, schadet auf Dauer der Gesundheit. Das halte ich so, seitdem ich Vegetarierin bin. Seit vierzig Jahren also. Es ist mir nie schwergefallen, auf Fleisch und Fisch und verzichten. Nur in den ersten beiden Jahren bin ich zweimal rückfällig geworden. Beim ersten Mal hatte ich einen Jieper auf Fleischsalat mit Mayonnaise und beim zweiten Mal musste es ein Fischbrötchen sein.
Seit zwölf Jahren esse ich ab und zu Fisch. Das passiert drei bis vier Mal im Jahr. Und zwar immer dann, wenn mein Körper sich danach verzehrt. Denn dann braucht mein Organismus bestimmte Vitamine und Mineralstoffe, die nur im Fisch enthalten sind. Das wären Omega-3-Fettsäuren und Vitamin D. Beides könnte ich auch über Nahrungsergänzungsmittel substituieren. Doch ich ziehe den leiblichen Genuss vor.
Von Ernährungsdogmen halte ich nichts. Das Essen sollte immer ausgewogen sein. Nichts sollte aus reiner Gewohnheit gegessen werden. Das halte ich für ungesund. Ich glaube fest daran, dass der Körper signalisiert, welche Mineralstoff-/Vitamin-Kombination er gerade braucht. Diesen Signalen folge ich.
Deshalb lasse ich meinen Speiseplan nicht vom Kopf bestimmen, – auch dann nicht, wenn vegane Ernährung besser fürs Klima besser ist. Ich achte allerdings sehr auf das Ursprungsland und kaufe regional und saisonal ein. Avocados wirst du deshalb nicht in meiner Küche finden. Nicht nur, weil sie kein heimisches Obst sind, sondern auch, weil sie immens viel Wasser benötigen: Für 1 kg Avocados werden 1.000 Liter Wasser gebraucht!
Quellen
- eigenes Rezept
- eigenes Wissen
- eigene Erfahrungen
- Veganuary
- Produkte, die nicht vegan sind
- Wasserverbrauch Avocado