Gnocchi selber machen ist einfach. In diesem Grundrezept zeige ich dir, wie es geht und worauf du achten musst. Anschließend machst du Gnocchi aus Kürbis, Karotten, Pastinaken und anderen Gemüsesorten selber – es gibt mehr als nur Kartoffel-Gnocchi.
Wenn Gnocchi aus der Tüte in heißes Wasser geschüttet werden, kann nichts Gutes dabei herauskommen. Die schmecken fad und liegen schwer im Magen. Da helfen weder gewürzte Tomatensauce, noch Pesto oder Berge geriebener Parmesan.
So ging es mir, als ich zum ersten und letzten Mal Gnocchi beim Italiener gegessen habe. Das ist Jahrzehnte her. Auch heute denke ich noch mit Grausen an dieses Essen. Aus dem, was eine lange Freundschaft hätte werden können und ist eine ausgeprägte Abneigung geworden.
Doch die Zeiten ändern sich und ein eigener Foodblog inspiriert sowieso zum Experimentieren. Da liegt es nahe, mal wieder über Gnocchi nachzudenken. Aber bloß nicht aus der Tüte! Sondern Selbstgemachte!
Als im Herbst die Kürbissaison begann, war der Gedanke an Gnocchi wieder da. Was wäre, wenn ich Gnocchi aus Kürbis machen würde? Der Gedanke fruchtete. Und jetzt ist es so weit. Vom Ofenkürbis ist genau die richtige Menge übrig geblieben, um damit Kürbis-Gnocchi zu machen.
Was soll ich sagen? Die sind auf Anhieb gelungen und schmecken ganz famos – der Beginn einer Freundschaft.
Und weil Gnocchi richtig schnell gemacht sind und wirklich sehr lecker schmecken, schenke ich dir heute mein Grundrezept für selbst gemachte Gnocchi. Allen voran stehen dabei die Kürbis-Gnocchi, die auch für die Fotos herhalten mussten.
Rezept: Gnocchi selber machen
Zutaten
für 3 Portionen
- 200 – 250 g Püree
- 100 g Weizenmehl
- Salz, Pfeffer, Gewürze oder fein geriebener Knoblauch nach Bedarf
Für das Püree eigenen sich alle festen bis harten Gemüsesorten, die durch Kochen schön weich werden, wie z. B. Kartoffeln, Karotten, Kürbis, Pastinaken, Rote Bete, Sellerie, Süßkartoffeln
Zubereitung
Vorbereitungszeit: 10 Minuten
Zubereitungszeit: 10 Minuten
- Püree mit Mehl, evtl. Salz und Pfeffer kneten. Dafür wird Mehl auf einen Tisch gehäuft, das Püree in die Mitte gelegt und alles gut durchgeknetet. Nach ca. 5 Minuten ist ein geschmeidiger Teig entstanden.
- Den Teig in 3 Portionen aufteilen. Jede Teigportion auf einer bemehlten Unterlage zu ca. 1,5 cm dicken Rollen formen.
- Die Rollen in 1 cm dicke Scheiben schneiden und mit einer Gabel flach drücken.
- Anschließend auf einen flachen Teller legen und mit etwas Mehl bestäuben, damit die Gnocchi nicht zusammenkleben.
- Einen Topf mit Salzwasser zum Kochen bringen und kleine Mengen Gnocchi hineinlegen – nicht zu viele, sonst kleben sie zusammen!
- Nach ca. 3 Minuten schwimmen die Gnocchi an der Wasseroberfläche. Dann werden diese mit einem Schaumlöffel herausgenommen. Die fertigen Gnocchi auf einen Teller legen.
Meine Praxis-Tipps
- Kleine Mengen können schnell und einfach mit den Händen geknetet werden. Für größere Mengen verwende ich meinen Handmixer mit Knethaken.
- Ist das Püree zu trocken, gebe ich solange teelöffelweise Wasser zum Teig, bis dieser geschmeidig ist.
- Gnocchi sind ideal für die Resteverwertung. Übrig gebliebene Pellkartoffeln oder Ofengemüse ist perfekt für dieses Gnocchi-Grundrezept geeignet.
- Fertige Gnocchi können 2 – 3 Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden. Dafür sollten sie großzügig verteilt auf einen flachen Teller gelegt werden, damit sie nicht zusammenkleben.
- Gnocchi aus dem Kühlschrank können in der Pfanne in reichlich Öl (Sesam-, Kokos-, Sonnenblumenöl) gebraten werden oder in einem Gemüseauflauf verarbeitet werden.
Ich wünsche dir gute Gelingen beim Herstellen von selbst gemachten Gnocchi
Inga Landwehr,
die Jahreszeitenköchin
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Hinter den Kulissen
Durch „Vegane Pasta“ von Clémence Catz wurde ich zu diesem Gnocchi-Grundrezept inspiriert. In ihrem wunderbaren Buch, über das ich auch eine Rezension geschrieben habe, gibt es auf Seite 12 ein Rezept für echte Kartoffelgnocchi und auf Seite 138 habe ich Rezept für Süßkartoffel-Gnocchi gefunden.
Die Süßkartoffel-Gnocchi haben mich zu meinem Kürbis-Gnocchi-Rezept inspiriert. Daraus wurde schließlich dieses Gnocchi-Grundrezept, weil ich Grundrezepte besonders gerne mag. Bei den Mengenangaben musste ich ein wenig probieren, bis es passte. Die Tipps aber, die ich in „Vegane Pasta“ gelesen habe, haben mir bei meinen Rezepten sehr geholfen.
Quellen
- Vegane Pasta von Clémence Catz*
- eigenes Rezept
- eigenes Wissen
- eigene Erfahrungen