Wärmende Suppe für kalte Tage. Schnell und einfach zubereitet. Vegatarisches Rezept mit einer veganen Variante.
Wenn früher Gäste zum Essen kamen, sagte ich oft im Scherz: „Willkommen im Chez Choufleur“, weil das viel schöner klingt als „Willkommen beim Blumenkohl“. Warum „Blumenkohl“? Weil das Wort auf französisch einen so schönen Klang hat. Es bedeutete aber keineswegs, dass meine Gäste Blumenkohlsuppe vorgesetzt bekamen. Die kommt aber heute auf den Tisch.
Auf den Gemüsemarkt wird gerade Kohl angeboten, soweit das Auge reicht. In allen Farben strahlen und leuchten die prallen Köpfe. Sie laden mich beinahe täglich dazu ein, ein leckeres Gericht daraus zu bereiten. In meiner kreativen Singleküche stellt mich das immer vor eine Herausforderung. Denn so ein Kohl ist sehr ergiebig – ich brauche fast eine ganze Woche, bis das Kohlgericht dann endlich aufgegessen ist.
Blumenkohl mit einem Hauch Orient
Umso mehr freue ich mich, dass ich dir jetzt ein Kohlgericht vorstellen kann, dass innerhalb von zwei Tagen aufgegessen ist. Und zwar ist das meine Blumenkohlsuppe, die mit einem Hauch Orient auf den Tisch kommt. Und zwar würze ich diese u. a. mit Koriander und Bockshornkleesamen. Beide Gewürze kommen oft in der orientalischen und asiatischen Küche vor.
Koriander nutze ich für viele Gemüsegericht, Bockshornkleesamen dagegen eher selten. Bei dieser Suppe sind die Bockshornkleesamen das Tüpfelchen auf dem „i“! Selbst wenn du nicht alle Gewürze zur Hand hast, die ich für dieses Suppenrezept benutze, auf Bockshornkleesamen solltest du nicht verzichten. Denn Blumenkohl und Bockshornkleesamen ergänzen sich perfekt!
Blumenkohl ist an sich kein Kohl im klassischen Sinn. Er wird nicht entblättert. Stattdessen hat er den Kopf voller Blütenröschen. Die Verwandtschaft mit Romanesco und Brokkoli ist damit offensichtlich. Und damit haben die Blütenkohlsorten einen eindeutigen Vorteil gegenüber den Blattkohlsorten. In kleinste Röschen zerteilt sind sie auf dem Teller ausgesprochen dekorativ. Vielleicht mag ich Blumenkohl so gerne, weil er so hübsch aussieht, aber …
Ist Blumenkohl gesund?
Frischer Blumenkohl ist ein wahres Powergemüse, wenn es um Vitamin C geht. Mit 100 g, das ist eine Handvoll, deckst du bereits dreiviertel deines Tagesbedarfs an Vitamin C! Darüber hinaus enthält dieser Kohl eine Reihe von B-Vitaminen (B1, B2, B3, B5, B6, B7, B9) in nennenswerter Menge. In kleineren Mengen sind Vitamin A, E und K enthalten.
Bei den Mineralstoffen sieht es etwas mau aus. Erwähnenswert sind dennoch Eisen, Kalium, Magnesium, Mangan und Phosphor. Natrium, Kalzium, Schwefel, Chlorid, Zink, Kupfer und Fluorid sind in kleinen Mengen ebenfalls vorhanden.
Letztendlich spielen die einzelnen Vitamine und Mineralstoffe bei der Frage, ob Blumenkohl gesund ist, keine all zu große Rolle. Bei einer ausgewogenen Ernährung werden Defizite schnell ausgeglichen. Ich meine auch, dass er gesund ist, wenn er gerne gegessen wird, weil er gut schmeckt.
Beim Kochen verliert der Blumenkohl leider einen Großteil seiner wertvollen Inhaltsstoffe. Allein der Vitamin C-Gehalt reduziert sich um die Hälfte, weil diese ins Kochwasser übergehen.
Wie gut, dass ich eine Suppe daraus koche! Damit beuge ich dem Vitaminverlust mal vor.
Blumenkohlsuppe kochen
Für diese Suppe verwende ich alles. Also auch den Strunk und die Blätter. Leider ist es oft so, dass Blumenkohl im Handel „nackt“ in der Auslage liegt. Das ist schade. Denn erstens schützen die Blätter den zarten Kohl vor Druckstellen und Abschürfungen. Zweitens versteckt sich in den breiten Blattadern ein intensives, würziges Aroma, das für einen vollmundigen Geschmack sorgt.
Wenn ich einen Blütenkohl kaufe, achte ich sehr darauf, dass dieser gut einhüllt ist und die Blätter frisch und knackig aussehen. Denn nur so weiß ich, dass er wirklich frisch ist.
Vor dem Kochen zerlege ich den Kohl zunächst. Die weißen Kohlröschen und den Strunk verwende ich vollständig. Von den Blättern benötige ich nur 200 g. Wenn der Kohl gut eingehüllt ist, dann bringen die Blätter meistens das gleiche Gewicht auf die Waage wie der Kohl selber. Das liegt an den fleischigen Blattadern, die ich ebenfalls verwende.
Gelbe Blätter kommen auf den Kompost. Vom Strunk schneide ich die Schnittfläche ab. Die ist meistens trocken und erdig.
Kurkuma verwende ich in diesem Rezept nur wegen der Farbe. Dieses strahlende Sonnengelb, dass die Blumenkohlsuppe dadurch bekommt, liebe ich sehr.
Veganer können auf die Sahne gerne verzichten. Die Suppe ist auch ohne Rahm lecker. Ich habe beide Varianten ausprobiert.
Rezept: Blumenkohlsuppe
Zutaten
für 3 Portionen
- 1 kleiner Blumenkohl (ca. 500 g) + -blätter (ca. 200 g)
- 1 kleine Zwiebel
- 1 Knoblauchzehe
- 100 ml Sahne
- 1 TL Cumin, gemahlen
- 1 TL Kurkuma
- 1 TL Koriander, gemahlen
- 1 TL Bockshornkleesamen, gemahlen
- 1/4 TL Muskat
- 1 Prise Chili
- Kräutersalz
- Pfeffer
- Olivenöl
- 1,5 l Wasser
Zubereitung
Zubereitungszeit: 10 Minuten
Kochzeit: 20 Minuten
- Zwiebel und Knoblauch würfeln, Blumenkohl und -blätter (inkl. Blattadern) gut waschen und in kleine Stücke schneiden.
- Zwiebel und Knoblauch in Olivenöl glasieren, dann den Blumenkohl dazugeben und kurz anbraten. Mit Wasser ablöschen.
- Geschnittene Blumenkohlblätter dazugeben und 15 Minuten kochen. Dann sollte er weich sein.
- Alles mit dem Pürierstab zerkleinern.
- Gewürze dazugeben. Gut verrühren und noch einmal aufkochen lassen. Evtl. abschmecken.
- Die Sahne unterrühren, etwas Schwarzkümmel drauf streuen und mit frischem Brot servieren.
Nährwertangaben/Portion
Kohlenhydrate | Eiweiß | Ballaststoffe | Fett |
---|---|---|---|
7,6 g davon Zucker: 6,3 g | 6,8 g | 7 g | 17,3 g |
Das Glukose-Fruktose-Verhältnis beträgt 1,07 : 1.
Diese Suppe eignet sich auch sehr gut für ein veganes oder vegetarisches Büffet. Dafür fülle ich die Suppe in kleine Tassen oder Gläser und lege ein Stück darüber.
Guten Appetit wünscht
Inga,
die Jahreszeitenköchin
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Hinter den Kulissen
Dieses Suppenrezept habe ich einige Mal gekocht. Erstens, weil ich sie sehr lecker finde und zweitens, um die Gewürze abzustimmen. Ich esse dazu gerne eine selbst gebackenes Sauermilchbrot mit Kürbiskernen. Dieses schiebe ich in den Ofen, wenn ich auch die Suppe aufsetze. Beides ist gleichzeitig fertig und ein absoluter Genuss – das Rezept für das Sauermilchbrot folgt demnächst.
Insgesamt habe ich 40 Aufnahmen von der Suppe gemacht. Drei davon siehst du hier, andere verwende ich auf Instagram, Pinterest und Facebook.
Übrigens, in Österreich heißt Blumenkohl Karfiol. Dieses Wort ist mir zum ersten Mal über den Weg gelaufen, als ich das Brecht-Stück „Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui “ in Theater gesehen habe. Die Geschichte spielt im Mafiamilieu von Chicago. Das Karfiolgeschäft hat eine Absatzkrise. Arturo Ui bbietet seine Hilfe an, um damit den Gemüsehandel zu kontrollieren. Klingt unspektakulär, ist es aber ganz gar nicht. Das nur am Rande. Mehr darüber auf Wikipedia.
Quellen
- eigenes Rezept
- eigenes Wissen
- eigene Erfahrungen