Ein aufgeschnittner Rotkohl.

Rotkohl: Ein Klassiker unter den Kohlsorten

Rotkohl, auch Blaukohl oder Rotkraut genannt, ist eine beliebte Gemüsesorte und gehört zur Familie der Kreuzblütler. Charakteristisch für Rotkohl ist die tiefrote Farbe der äußeren Blätter und der fein gezeichneten Kohlblätter im Inneren. Durch seine knackige Struktur und den mild-säuerlichen Geschmack ist er ein vielseitiger Begleiter für viele Gerichte.

Ursprünglich stammt der Rotkohl aus dem Mittelmeerraum, ist jedoch heute in vielen Regionen der Welt verbreitet.

Einkaufsratgeber

Beim Einkauf von Rotkohl ist es wichtig, auf eine gleichmäßige Farbe und feste Köpfe zu achten. Kohlköpfe mit welken oder braunen Blättern sollten vermieden werden. Frischer Rotkohl sollte eine leichte Schwere haben und fest sein.

Ein durchschnittlicher Kohlkopf wiegt 2 Kilo. Kleinere Exemplare, die für einen Singlehaushalt geeignet sind, sind meistens solche, bei denen die welk gewordenen Außenblätter entfernt worden sind.

Ein aufgeschnittner Rotkohl.

Lagerung und Zubereitung

Rotkohl bleibt im Kühlschrank ungefähr zwei Wochen frisch, auch wenn er bereits angeschnitten ist.

Vor der Zubereitung sollte man den Kohl gründlich waschen und die äußeren Blätter entfernen. Anschließend kann er roh oder gekocht gegessen werden. Beliebte Zubereitungsarten sind Rotkohl als Salat, gedünstet als Beilage oder fermentiert. Für Currys ist er weniger gut geeignet, weil die im Rotkohl enthaltenen Anthocyane alles braun-violett färben.

Vitamin- und Nährstoffgehalt

Rotkohl ist besonders reich an Vitamin C, Vitamin E und Vitamin K. Aber auch die B-Vitamine B5, B6 und Folsäure sind neben und Ballaststoffen reichlich enthalten. Darüber hinaus enthält Rotkohl auch reichlich Magnesium, Kalzium, Kalium, Eisen, Zink und Kupfer. Der hohe Gehalt an Anthocyanen verleiht dem Kohl nicht nur seine charakteristische Farbe, sondern wirkt auch antioxidativ und entzündungshemmend.

Das Glukose-Fruktose-Verhältnis beträgt 0,73 : 1. Aufgrund des eher ungünstigen Glukose-Fruktose-Verhältnisses ist Rotkohl für Menschen, die unter einer Fruktosemalabsorption leiden, nicht gut verträglich.

100 g roher Rotkohl enthalten

  • 4 g Kohlenhydrate
  • 2 g Eiweiß
  • 3 g Ballaststoffe
  • 3 g Zucker
  • 0,2 g Fett

Rotkohl in der Anti-Krebs-Ernährung

Schon die alten Griechen haben Kohl als (All-)Heilmittel geschätzt. In Studien kann heute belegt werden, dass Kohl das Risiko, an Krebs zu erkranken, minimiert. Gleiches gilt für auch als Vorbeugung gegen Rückfälle bei Menschen, die schon einmal an Krebs erkrankt sind. Für diesen gesundheitsfördernden Effekt sollten mindestens drei Portionen Kreuzblütlergemüse pro Woche gegessen.

Der vorbeugende Effekt von Kreuzblütlern in der Anti-Krebs-Ernährung ist auf den Gehalt an die im Rotkohl enthaltenen Glucosinolate zurückzuführen. Diese Moleküle wirken nicht direkt präventiv. Durch das Kauen wird einen Mechanismus in Gang gesetzt, der schließlich antikanzerogen wirkenden Moleküle freisetzt.

Damit die krebshemmende Wirkung der Glucosinolate erhalten bleibt, sollte unbedingt auf die richtige Zubereitungsart geachtet werden, da diese Moleküle wasserlöslich sind. Durch Kochen werden die Glucosinolate um fünfzig Prozent reduziert. Des Weiteren sind diese Moleküle nicht hitzebeständig. Deshalb sollte Kreuzblütlergemüse immer so kurz wie möglich und nur mit wenig Wasser gegart werden. Dämpfen oder die Zubereitung im Wok sind daher ideal. Mit anderen Worten: Rotkohl, der noch schön knackig ist, ist perfekt! Allerdings muss er dann unbedingt richtig gekaut werden.

Allerdings variiert der Anteil an Glucosinolaten innerhalb der Familie der Kreuzblütlergemüse: Rosenkohl enthält am meisten, Pak-Choi am wenigsten.

KreuzblütlersorteGlucosinolat (mg/100g)
Rosenkohl237
Blattkohl201
Grünkohl101
Brunnenkresse95
Weißen Rüben, z. B. Mairübchen93
Weiß- oder Rotkohl65
Brokkoli62
Blumenkohl43
Pak-Choi54
Quelle: „Krebszellen mögen keine Himbeeren“, S. 151

Auch wenn Rosenkohl den höchsten Anteil an Glucosinolaten enthalten, ist das kein Grund, ausschließlich diesen zu essen. Eintönigkeit verdirbt die Freude am Essen. Das ist absolut nicht gesund. Deshalb sollte immer wieder mal eine andere Kohlsorte gegessen werden, am besten dann, wenn diese gerade Saison hat.

Saison für Freiland-Rotkohl in Deutschland

Die Hauptsaison für den Freilandanbau von Rotkohl in Deutschland erstreckt sich von September bis November. In dieser Zeit wird er in Deutschland auf vielen Feldern im Freiland angebaut und geerntet, sodass Rotkohl auf Märkten frisch und regional erhältlich ist. Rotkohl ist auch in den anderen Monaten erhältlich. Dabei handelt es allerdings um Lager- oder Importware.

  • Hauptsaison: September – November
  • Nebensaison: Dezember – März

Wann andere Gemüsesorten Saison haben, siehst du im Saisonkalender der Jahreszeitenküche.

Rotkohl selber anbauen

Rotkohl kann auch im eigenen Garten angebaut werden. Die Pflanze benötigt einen sonnigen Standort, einen lockeren, humusreichen Boden und muss regelmäßig gegossen werden. Die Aussaat erfolgt im Frühjahr oder Sommer, je nach Klima und Region. Die Ernte erfolgt je nach Anbausaison im Spätsommer oder Herbst. Der Kohl wird dabei von Hand geerntet und anschließend weiterverarbeitet. Nach der Ernte kann der Rotkohl eingelagert oder direkt frisch zubereitet werden.

Herkunft und Verbreitung

Der Rotkohl stammt aus dem Mittelmeerraum und verbreitete sich von dort entlang der Küstenlinie in Europa. Heute ist er in vielen Ländern der Welt bekannt und beliebt.

Die größten Anbaugebiete in Europa liegen in Deutschland, den Niederlanden, Frankreich, Polen und Dänemark.

Fazit

Rotkohl ist nicht nur ein farbenfrohes Gemüse, sondern auch eine wahre Vitaminbombe. Mit seinem charakteristischen Geschmack und seinen vielfältigen Zubereitungsmöglichkeiten ist er eine Bereicherung für jede Küche. Ob als Beilage, Salat oder Hauptgericht, Rotkohl ist immer eine gute Wahl und lässt sich auch leicht im eigenen Garten anbauen.

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Inga Landwehr
Inga Landwehr

kocht und backt seit 40 Jahren vegetarisch und vegan. Ihre besten Kochrezepte mit frischen Bio- und meistens regionalen Zutaten schreibt sie hier auf. Dabei achtet die zertifizierte Ernährungsberaterin auf gesunde Nahrung. Der Schwerpunkt liegt bei Nahrungsmittelintoleranzen und der Anti-Krebs-Ernährung. Außerdem hat sie ein Faible für schöne Kochbücher und kulinarische Belletristik. Unterstütze mich!