Feigen gehören zum Herbst wie Walnüsse und Quitten. Heute habe ich Muffins damit gebacken. Das geht einfach und schnell. Low Carb-Rezept für die Singleküche!
Frische Feigen gehören zum Herbst wie Quitten, Walnüsse und bunt gefärbtes Laub. Anstatt die dunkel-lila Früchte wie immer roh zu essen, habe ich jetzt Muffins mit Feigen gebacken. Die sind sehr fruchtig, frisch und nur wenig süß.
Feigen: Paradiesische Nascherei
Wer kennt sie nicht, die getrockneten Feigen, die zusammengepresst in einer Pappschachtel auf den Verzehr warten. Klebrig-süß waren die. Da durfte ich mir nach dem Naschen auch noch die Finger ablecken.
Aber nicht nur deswegen habe ich so gerne gegessen. Ich möchte das Knirschen der Zähne, wenn ich die kleinen Kerne zerbiss. Deswegen hätte ich ohne Weiteres eine ganz Packung aufessen können.
Später dann habe ich Feigen lose gekauft. Die gab es damals nur beim türkischen Gemüsehändler um die Ecke. Die kosteten ein Vielfaches von denen in der Pappschachtel und klebten nicht mehr. Das Kauvergnügen war das gleiche und bürotauglich obendrein.
Eines Tages in Paris habe ich zum ersten Mal frische Feigen gegessen. Da taten sich Welten auf. Frisch, fruchtig, saftig mit dem typischen Knacken. Eine ganze Tüte habe ich davon gekauft und ziemlich schnell aufgegessen (ohne nennenswerte Folgen für meine Verdauung, wohl gemerkt.)
Und dann habe ich die überaus geschätzte Hildegard von Bingen kennengelernt. Sie empfiehlt Feigen nämlich nur schwachen Menschen. Gesunde Menschen machen sie „lüstern und aufgeblasen“. Der Mensch würde „der Ehrgeiz packen und die Habgier, sodass er sittlich haltlos und unstetig wird.“
Nun ist aber nicht klar, ob Hildegard von Bingen von frischen oder getrockneten Feigen spricht. Ich gehe von frischen aus, da im Rheintal Feigenbäume wachsen. Außerdem verwertete die Äbtissin nicht nur die Früchte, sondern auch Blätter und Wurzeln, u. a. gegen Kopfschmerzen.
Feigen: Gehaltvolle Energiespender
Frische Feigen enthalten weniger als ein Viertel des Zuckers, den die getrockneten Früchte enthalten. In Zahlen ausgedrückt, sieht das so aus:
- Frische Feigen: 12,9 g /100 g
- Getrocknete Feigen: 58,2 g /100 g
(eine Feige wiegt ungefähr 50 g)
Allerdings enthalten die getrockneten Feigen viermal mehr der Vitamine A, K, C, B3, B9, Natrium und die Mineralstoffe Kalzium, Magnesium, Eisen … und so weiter. Das nur der Vollständigkeit halber. Ich will dich hier nicht mit Zahlen langweilen.
Doch eins steht fest: Getrocknete Feigen sind in jeder Hinsicht sehr, sehr gehaltvoll. Deshalb passen Sie sehr gut zur kalten Jahreszeit, in der das Immunsystem gestärkt werden sollte. Ein sparsamer Umgang damit ist allerdings auch ratsam, damit die Fettpolster nicht zu prall werden.
Mittlerweile esse ich frische Feigen lieber als getrocknete. Denen ziehe ich Datteln vor. Trotzdem habe ich nun entschieden, etwas daraus zu backen, nämlich:
Rezept: Muffins mit frischen Feigen
Zutaten
für 7 Stück ø 5 cm
- 140 g Mehl
- 60 g Butter
- 50 g Xylit oder Zucker
- 1 TL Zimt
- 1 Ei
- 1 TL Backpulver
- etwas Wasser oder Milch
- 7 frische Feigen
Zubereitung
Zubereitungszeit: 10 Minuten
Backzeit: 20 Minuten
- Butter und Zucker schaumig schlagen.
- Ei dazugeben und verrühren.
- Mehl, Backpulver, Zimt und etwas Wasser oder Milch zu der Butter-Zucker-Ei-Masse geben und zu einem Teig verarbeiten. Der Teig sollte gut „fließen“.
- Papierförmchen in ein Muffinblech legen und in jedes Förmchen 2 EL Teig füllen.
- In jedes Förmchen eine Feige setzen und in den Teig drücken.
- In den vorgeheizten Backofen schieben und bei 190 °C 15 – 20 Minuten backen.
- Den Stil vor dem Servieren mit einer Küchenschere abschneiden.
Nährwertangaben/Portion
Kohlenhydrate | Eiweiß | Ballaststoffe | Fett |
---|---|---|---|
28,6 g davon Zucker: 7,6 g | 4,4 g | 1,9 g | 8,6 g |
Das Glukose-Fruktose-Verhältnis beträgt 1,29 : 1.
Mein Praxis-Tipp
Die Muffins schmecken am besten warm – ich nehme ja gerne etwas Schlagsahne dazu … Wenn die Muffins länger stehen, wird die dicke Schale der Feigen hart. Das mag ich nicht allzu gerne. Ich habe meine Muffins deshalb schnell aufgegessen.
Wie die Feigen-Muffins nach dem Einfrieren schmecken, kann ich nicht sagen. Vielleicht hast du Erfahrung damit und kannst darüber in einem Kommentar berichten. Darüber freue ich mich sehr.
Ein leckeres Backvergnügen wünscht
Inga,
die Jahreszeitenköchin
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Hinter den Kulissen
Aus frischen Feigen Muffins zu backen, war ein spontaner Gedanke. Und wenn mich eine Idee anfliegt, dann setzte ich sie meisten auch sofort in die Tat um.
Die warmen Muffins haben mir sehr gut geschmeckt. Am nächsten Tag fand ich sie aber weniger lecker. Das hat auch der Klacks Sahne nicht wesentlich verbessert.
Trotz des Backens behalten die Feigen ihre Frische. Es werden keine Trockenfrüchte daraus, so wie bei der Feigen-Galette mit Camembert.
Die Fotos für dieses Rezept waren schnell gemacht. Da ich dafür ausnahmsweise mal keinen großen Aufwand treiben wollte, gibt es auch nur wenige.
Der Text war ebenso schnell geschrieben. Wobei ich besonderen Spaß daran hatte, mich gedanklich in meine Kindheit zurückzuversetzen und an die klebrigen Finger zu denken, die ich nach dem Essen der klebrigen Feigen, hatte.
Quellen
- eigenes Rezept
- eigenes Wissen
- eigene Erfahrungen