Kuchen mit Likörpralinen

Aus Likörpralinen von Weihnachten oder Ostern wird spielend leicht diese Leckerei gebacken. Ideal, um nicht gegessene Alkoholpralinen zu verwerten. Daraus wird ein einzigartiges Geschmackserlebnis!

In den Discountern liegen sie wieder die Schokoladeneier, die mit allem Möglichen gefüllt sind. In farbenfrohen Papier oder bedrucktem Staniol verpackt gibt es Nugat-Eier und solche, die mit Marzipan gefüllt sind. Nicht einzeln versteht sich, sondern in praktischen Zehner-Tüten, deren Inhalt gut auf mehrere bunte Teller verteilt werden kann.

Von einem fertig gebackenen Kuchen mit Likörpralinen sind ein paar Scheiben abgeschnitten

Neben den kindgerecht gefüllten Schokoladenfiguren gibt es auch noch solche, die ausschließlich für Erwachsene geeignet sind. Die sind dann mit Eierlikör, Weinbrand oder Cognac gefüllt. Damit ist der kleine Glimmer am Nachmittag garantiert. Darf auch mal sein. Ich gestehe, dass ich die mit Eierlikör gefüllten ganz gerne mal nasche und mir eine Tüte davon kaufe. Dann ist es aber auch gut.

Wenn die aber bis zum nächsten Fest liegen bleiben, dann verzuckert die alkoholhaltige Füllung. Die Schokoladenform ist zwar noch intakt, enthüllt aber nur noch alkoholgetränkte Zuckerkristalle. Das knirscht beim Aufbeißen der Schokokugel ganz wunderbar. Da werden Erinnerungen an lang zurückliegende Kindertage wach, in denen das Zuckerzeug nicht laut genug knirschen konnte.

Doch das ist lange vorbei. Die lieben Tanten und Onkels verschenken heute keine bunten Teller mehr. Stattdessen überreichen sie mit einem strahlenden Lächeln ein Sortiment mit Likörpralinen, die sie jüngst fertigverpackt im Supermarkt erstanden haben. Ist total lieb und nett gemeint, doch wer soll die essen? Immerhin liegen hier noch welche von Weihnachten.

Nun gut, dann mache ich eben aus der Not, – wobei das ja im Grunde keine ist – eine Tugend. Ich backe also Kuchen mit Likörpralinen. Einen Kastenkuchen nach Omas Rezept. Und dort hinein kommen die alkoholgefüllten Schokopralinen, die vom letzten Fest übrig geblieben sind. Und zwar hurtig, denn in ein paar Tagen beginnt die Fastenzeit. Schließlich soll der Kuchen ja vorher noch aufgegessen werden.

Scheiben von einem fertig gebackenen Kuchen mit Likörpralinen liegen auf einem Glastablett

Warnung!

Doch zwei Warnungen muss ich an dieser Stelle noch aussprechen:

  1. Der Kuchen ist wirklich nur Erwachsene! Kinder sollten unter keinen Umständen davon naschen. Nicht mal eine kleine Ecke. Denn durch die Backhitze öffnen sich die Alkoholpralinen, sodass sich der Inhalt im Teig verteilt.
  2. Wenn du gerade für dabei bist, die Fettpölsterchen vom Winter loszuwerden, dann backe diesen Kuchen nicht! Denn ein Stück enthält reichlich Zucker, Kohlenhydrate und Fett. Obendrein schmeckt der noch so verführerisch, dass es auch gerne ein zweites Stück davon sein darf. Deshalb mein Rat: Besser gleich die Finger davon lassen.

Und noch eine gute Nachricht: Das Verhältnis von Glucose zu Fruktose beträgt bei diesem üppigen Kuchen mit Likörpralinen 1,85:1. Das hat mich tatsächlich überrascht.

Rezept: Kuchen mit Likörpralinen


  Ein Jahreszeitenrezept von Inga Landwehr
Menge 12 Stück
Küche deutsch
Gericht Kuchen
Besonderes günstig
Vorbereitungszeit 15 Minuten
Zubereitungszeit 40 Minuten
Gesamtzeit 55 Minuten

Zutaten

für 1 Kastenform mit 25 cm Länge (entspricht 10 Stück)

  • 200 g Weizenmehl
  • 50 g Dinkelmehl
  • 100 g Rohrohrzucker
  • 100 g Butter
  • 60 ml Milch
  • 3 TL Rohrrohrzucker
  • 2 TL Backpulver
  • 2 Eier
  • Mark von 1/2 Vanilleschote
  • 10 Likörpralinen
  • Paniermehl
  • Butter für die Form

Zubereitung

Zubereitungszeit: 15 Minuten
Backzeit: 40 Minuten

  1. Butter und Muscovadozucker schaumig schlagen. Eier dazugeben und verquirlen.
  2. Mehl und Backpulver und das Mark einer halben Vanilleschote dazugeben und mit etwas Milch zu einem glatten Teig verrühren. Ist der Teig zu schwer, weitere Milch zugeben.
  3. Eine Kastenform mit Butter einfetten, Semmelbrösel hineingeben und die Form so lange schwenken, bis Boden und Ränder der Form damit vollständig bedeckt sind.
  4. Die Hälfte des Teigs in die Form füllen, die Likörpralinen darauflegen und den restlichen Teig darüber verteilen.
  5. Für eine knusprige Kruste den Teig mit Zucker bestreuen.
  6. Bei 200 °C ca. 40 Minuten backen. Vor dem Herausnehmen eine Nadelprobe machen. Bitte ungefähr dort einstechen, wo vermutlich keine Likörpraline ist.

Nährwertangaben/Portion

KohlenhydrateEiweißBallaststoffeFett
29,9 g
davon Zucker: 12,5 g
4,7 g1,3 g1,1 g

Das Glukose-Fruktose-Verhältnis beträgt 8,93 : 1.

Meine Tipps

  1. Anstatt Milch kann auch Wasser für den Teig genommen werden.
  2. Wenn du kein Paniermehl für die Form hast, kannst du auch Kokosflocken nehmen.
  3. Mit einer Portion Schlagsahne schmeckt dieser Kuchen mit Likörpralinen besonders delikat.

Guten Appetit wünscht
Inga,
die Jahreszeitenköchin

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Hinter den Kulissen

Kuchen mit Alkohol ist sonst nicht so meins, obwohl ich ja schon Muffins mit Amaretto und Eierlikör gebacken habe. Aber das sind Ausnahmen. Wenn mir danach ist, dann trinke ich ein Gläschen Likör zur Teatime.

Um Weihnachten herum aber hat mich die Idee angeflogen, mit Likörpralinen einen Kuchen zu backen. Denn tatsächlich lagen einige Alkoholpralinen im Schrank, die ich nicht essen wollte.

Seitdem habe ich mehr als einmal einen Kastenkuchen mit Likörpralinen gebacken. Für die Füllung habe ich immer das genommen, was noch von Weihnachten übrig war. Mal waren es Schokokugeln mit Eierlikör, ein anderes Mal welche mit Whiskeycreme.

Für diesen Kuchen hatte ich noch Alkoholpralinen mit Weinbrand. Ist so gar nicht mein Geschmack, aber im Kuchen ganz okay. Der Kuchen schmeckt jedes Mal anders, hat es aber wirklich in sich. Zwei Stück davon und ich bin beinahe beschwipst. Ist wirklich nur etwas für Erwachsene.

Immerhin ist dies eine gute Verwertung für all die Schokoladengeschenke, die sich vermutlich nach Ostern wieder ansammeln.

Auf einem Teller mit rosafarbenen Rand liegt ein Stück Kuchen mit Likörpralinen

Das Geschirr

Der Teller mit dem breiten rosafarbenen Rand ist Teil eines Sammeltassengedecks und stammt aus den 1950er-Jahren. Ich habe das Gedeck vor Jahrzehnten von einer geschätzten Großtante geschenkt bekommen. Weil die Tasse einen Sprung hat, nutze ich es nur noch zum Arrangieren für meine Foodfotos. Selbst wenn ich es sonst nicht mehr benutze, würde ich es in keinem Fall wegschmeißen.

Die Kuchenplatte, auf der der Likörpralinen-Kuchen liegt, habe ich in einem Secondhand-Laden für wenige Euro erstanden. Er ist vermutlich aus den 1960er-Jahren.

Kürzlich habe ich einen Film gesehen, in dem Patiencen gelegt wurden. Das hat mich an früher erinnert. Damals habe ich gerne und viel Patiencen gelegt. Das Buch stammt auch aus dieser Zeit. Dadurch angeregt, habe ich den Kuchen mit Patience-Karten zu arrangiert. In meiner Vorstellung ist das eine Teatime mit einem schön gedeckten Tisch, auf dem eine Patience gelegt wird.

Quellen

  • Grundrezept für den Rührteig aus: Dr. Oetker Schulkochbuch, Ausgabe D, 1939, Seite 182
  • eigenes Rezept
  • eigenes Wissen
  • eigene Erfahrungen
Inga Landwehr
Inga Landwehr

kocht und backt seit 40 Jahren vegetarisch und vegan. Die Zutaten sind immer frisch, meistens bio und oft regional. Ihre besten Kochrezepte schreibt sie hier auf. Dabei achtet die zertifizierte Ernährungsberaterin auf gesunde Nahrung. Außerdem hat sie ein Faible für schöne Kochbücher und kulinarische Belletristik. Unterstütze mich!