In jedem Jahr beschenkt uns die Natur aufs Neue mit Fallobst. Zu schade, um es liegen zu lassen. Aus den ersten Augustäpfeln backe ich einen leckeren Apfel-Käsekuchen mit Zimt.
In Sommer und Herbst zeigt sich die Natur von ihrer üppigsten Seite. Sie beschenkt uns reichlich – auch diejenigen, die keinen eigenen Garten haben. Denn an vielen öffentlichen Plätzen stehen Bäume und Sträucher, die reichlich Früchte tragen und einfach geerntet werden dürfen.
Ich beobachte die Natur immer sehr genau und habe „meine“ Sammelstellen. Wenn ich die Apfelbäume, die bereits im Juli Früchte ausbilden, dann überlege ich bereits, was ich aus den Augustäpfeln zubereiten könnte. Und auch, ob dabei wohl auch ein Rezept für meinen Foodblog herauskommt.
Fallobst: Geschenk der Natur
Gestern wurde ich unerwartet reich beschenkt. Auf dem Rückweg vom Einkaufen bin ich mit Schröder einen anderen Weg gefahren. Dort lagen überall Äpfel im Gras. An manchen hatten sich die Würmer bereits sattgefressen, an anderen labten sich gerade die Wespen. Und dazwischen lagen frisch gefallene Äpfel, die nur darauf warten, aufgesammelt zu werden.
Drei oder vier Stück wollte ich wohl mitnehmen, um daraus einen Apfelkuchen fürs Wochenende zu backen. Und kaum hatte ich mich versehen, war eine der beiden Packtaschen zur Hälfte gefüllt. Das ist wirklich mehr als genug für einen einzigen Apfelkuchen!
Nach einem Blick in meinen Kühlschrank war schnell klar, dass es KEINEN Apfelkuchen geben würden. Denn dort standen noch zwei Pakete Magerquark, die langsam ungeduldig wurden. Aus Erfahrung weiß ich zwar, dass das MHD nur ein Richtwert ist, aber die Grenze wollte ich nun wirklich nicht ausreizen. Außerdem: Lebensmittel schmeißt man nicht weg!
Also abgemacht. Ich backe einen Apfelkäsekuchen. Den habe ich vor Jahren mal irgendwo gegessen, hat mir gut geschmeckt, aber gebacken hatte ich bisher keinen.
Normalerweise backe ich am liebsten in meiner kleinen Springform. Weil nun aber ausreichend Quark auf Vorrat war, habe ich ausnahmeweise zu meiner großen Springform gegriffen, die in einer Großfamilie besser aufgehoben wäre.
Die Zutaten für den Teig habe ich meinem Käsekuchen-Grundrezept entnommen und verdreifacht. Die Quarkfüllung habe ich allerdings nach Gefühl zusammengemixt. Nach jahrelangem Käsekuchen backen bin ich da ziemlich routiniert.
Gesund und lecker
Weil der Käsekuchen aber trotzdem zu meinem Singlehaushalt passen soll, habe ich auf eine üppige Quarkfüllung verzichtet. Und damit kommt auch das süß-saftige Aroma Augustäpfel gut zur Geltung.
Der Muscovadozucker verleiht diesem Apfel-Käsekuchen eine leichte Karamellnote und sorgt dafür, dass die Kuchenoberfläche schön braun aussieht. Zum Schluss habe ich den Kuchen leicht mit Puderzucker bestäubt. Fürs Auge.
Das Novum sind bei diesem Käsekuchen-Rezept die Flohsamen. Sie erfüllen zwei Funktionen: Einerseits binden sie die Quarkmasse, indem sie aufquellen und anderseits erhöhen sie den Anteil an Ballaststoffen. Das erfreut den Darm … findet Hildegard von Bingen auch.
Und weil wir schon bei der Gesundheit sind, will ich gleich noch erwähnen, dass dieser Apfel-Käsekuchen eiweißreich ist, viel Vitamin A und K enthält. Aber auch die B-Vitamine kommen nicht zu kurz. Allen voran Vitamin B12!
Das Verhältnis von Glucose zu Fruktose beträgt hier 3:2. Wenn du also mit einer Fruktoseintoleranz zu tun hast, dann verträgst du diesen Käsekuchen mit Äpfeln gut.
Rezept: Apfel-Käsekuchen mit Zimt
Zutaten
für 1 Käsekuchen ø 26 cm (entspricht 8 Stück Apfel-Käsekuchen)
• für den Boden
- 100 g Weizenmehl
- 50 g Dinkelmehl
- 60 g Butter
- 3 EL Muscovadozucker
- etwas Wasser
• für die Füllung
- 400 g Magerquark (am besten bio)
- 100 g Crème fraîche
- 2 EL Muscovadozucker
- 1 TL Zimt
- 1 TL Flohsamen
- 2 Eier
- 2 – 3 frische Äpfel (ca. 300 g)
- Puderzucker nach Bedarf
Zubereitung
Zubereitungszeit: 30 Minuten
Teigruhe: 30 Minuten
Backzeit: 30 Minuten
• Boden
- Zutaten für den Teig verarbeiten und 30 Minuten in den Kühlschrank stellen.
- Eine Springform einfetten.
- Den Teig ausrollen, sodass er etwas größer als die Form ist und die Springform damit auslegen. Den Teig etwas an den Seiten der Form festdrücken.
• Füllung
- Äpfel schälen, vom Kerngehäuse befreien und in dünne Spalten schneiden.
- Eier trennen und Eiweiß steif schlagen.
- Quark, Crème fraîche mit Eigelb, Zimt und Muscovadozucker verrühren; Eischnee unterheben
- Apfelspalten auf dem Boden verteilen, sodass der Boden gleichmäßig bedeckt ist.
- Quarkmasse über den Äpfeln verteilen.
- Im vorgeheizten Backofen bei 190 °C 30 Minuten backen.
- Nach dem Backen leicht mit Puderzucker bestäuben.
Nährwertangaben/Portion
Kohlenhydrate | Eiweiß | Ballaststoffe | Fett |
---|---|---|---|
26,8 g davon Zucker: 13,1 g | 11,3 g | 1,5 g | 12 g |
Das Glukose-Fruktose-Verhältnis beträgt 0,45 : 1.
Meine Praxis-Tipps
- Wenn dir der Käsekuchen zu flach ist, dann verdopple die Menge für die Füllung.
- Für einen kleinen Apfel-Käsekuchen nimmst du ein Drittel der angegeben Mengen.
Der Kuchen ist gelungen und nun?
- Mach ein Foto davon
- Poste es auf Instagram unter dem Hashtag #Jahreszeitenköchin
- Schreibe einen Kommentar dazu
- Und jetzt, nichts wie ran an den Kuchen 😉
Gutes Gelingen wünscht
Inga,
die Jahreszeitenköchin
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Hinter den Kulissen
Schröder war ganz schön bepackt, als wir wieder zu Hause waren. Ach, was wäre ich ohne meinen treuen, alten Drahtesel?
Dass ich einen Apfel-Käsekuchen backen würde, war ja schnell entschieden. Und eigentlich wollte ich den nur schnell backen, den Abwasch machen und gut. Doch dann war das Licht so gut, dass ich schnell die Kamera zu Hand nahm. Wenn die Fotos gut werden, könnte ich damit einen Post für Instagram machen, dachte ich.
Die Fotos wurden dann aber so stimmungsvoll (und der Kuchen so lecker), dass ich mich kurzerhand entschlossen habe, es für die Jahreszeitenküche aufzuschreiben.
Das Geschirr
Der Teller, auf dem ein Stück Apfelkäsekuchen liegt, habe ich in einer Verschenkekiste gefunden. Er ist im typischen Desing der 1950er/1960er-Jahre gehalten.
Den Tortenheber im Hintergrund habe ihn kürzlich bei Tauschticket* getauscht. Ein wunderschönes Stück aus Messing mit Porzellangriff im Jugendstil-Design.
Die Teekanne, die etwas unscharf im Hintergrund zu erkennen ist, kommt vermutlich aus China und ist eine Cloisonné-Arbeit.
An diesem Text habe ich jetzt fast zwei Stunden geschrieben. Deshalb gönne ich mir jetzt eine Tasse Tee und ein Stück von diesem herrlichen Apfel-Käsekuchen.