Erdbeer-Mandel-Marmelade

Diese zuckerreduzierte Erdbeer-Mandel-Marmelade ist die süßeste Verführung für alle erdbeerverliebten Naschkatzen.

Das Erdbeerfeld vor dem Haus ist übersät mit roten Tupfen, die zwischen grünen Blättern in der Sonne leuchten. Voller Vorfreude haben Monika und Oma immer wieder auf dem Feld nachgeschaut, ob die Pflanzen wohl schon blühen. Eines morgens haben sich die Knospen geöffnet. Die weißen Blüten mit dem gelben Tupfen in der Mitte recken die Köpfe zur Sonne. Lange würde dieser schöne Anblick nicht andauern. Denn bald schon werden sich die Blüten in kleine grüne Früchte verwandeln, wachsen und schließlich leuchtend rot werden.

Auf einem Holzteller liegt eine Scheibe Weißbrot, die mit Erdbeer-Mandel-Marmelade bestrichen ist. Darauf liegt eine Erdbeere

Heute nun ist es so weit. Mit Spankörben in den Händen gehen sie aufs Feld, um Erdbeeren zu pflücken. Monika greift beherzt zur ersten Frucht. Davon hat diese gleich eine Druckstelle bekommen. Och, schade. Aber eigentlich auch nicht, denn die darf Monika gleich essen. Oma hats erlaubt. Gleich noch eine. Und noch eine. Hmm, die sind ja so lecker.

Und dann hört sie Omas mahnende Stimme: „Monika, pflückst du auch Erdbeeren oder nascht du nur? Du büst en richtig leckersnut.“
Schnell beginnt Monika zu pflücken. Doch so flink wie Oma ist sie nicht. Oma hat den ersten Spankorb nämlich schon mit frischen roten Erdbeeren gefüllt und nimmt gerade den zweiten.

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Nachdem alle reifen Erdbeeren gepflückt worden sind, gehen Monika und Oma in die Küche. Dort werden die Erdbeeren gewaschen und das Grün ausgezupft. Während die beiden so vor hin arbeiten, fragt Monika: „Was machen wir mit den Erdbeeren, wenn die alle geputzt sind?“
„Wollen wir Marmelade daraus kochen?“, fragt Oma.
„Au ja“, freut sich Monika.

Nach einer kleinen Weile fragt Monika erneut: „Behalten wir denn auch ein paar übrig?“
„Warum fragst du, Monika?“, will Oma wissen.
„Zum Nachtisch, wenn Opa nach Hause kommt“, antwortet Monika.
„Och, laat mal, wenn Opa kommt, pflückt er frische für uns.“

Auf dem Herd brodeln die Erdbeeren im Topf. In Omas Küche riecht es warm-fruchtig und weckt Monikas Appetit. Sicher gibt es davon welche morgen zum Frühstück. Denn jetzt sind gerade Ferien und sie ist ein paar Tage bei Oma und Opa zu Besuch.

Gerade füllt Oma Zucker in den großen Kupfertopf*, in dem nur Marmelade gekocht wird. Doch diesmal nimmt Oma viel weniger, weil sie heute ein neues Rezept ausprobiert. Und zwar Erdbeer-Marmelade mit Mandeln. Mutter Dierks, Omas Nachbarin hat ihr von dem Rezept erzählt. Die hatte das vor einiger Zeit in einer Zeitschrift beim Arzt gelesen, als sie wieder mal wegen ihres Hüftleidens in der Praxis war.

Mutter Dierks klang gar nicht begeistert, als sie von dem Rezept für die Erdbeer-Mandel-Marmelade erzählte. Das hört sich eher an wie neemodscher Kram und dat hett dat fröher nich geven. So wat kummt mi nich up n Disch! Doch Oma fand ganz interessant und deshalb kocht sie heute die Erdbeermarmelade mal anders. Nämlich mit Mandeln. Sie ist sich sicher, dass die gut schmecken wird.

Auf einem Holzteller liegt eine Scheibe Weißbrot, die mit Erdbeer-Mandel-Marmelade bestrichen ist. Darauf liegt eine Erdbeere

„Die sieht ja aus wie Erdbeereis?“, wundert sich Monika, als sie die Marmelade im Topf umrührt.
„Das liegt an den Mandeln“, erklärt Oma. „Dadurch wird die Erdbeermarmelade hell und milchig.“
„Kann ich mal probieren?“, fragt Monika.
„Natürlich. Wir machen dann auch gleich die Tellerprobe. Die Erdbeermarmelade sieht schon ziemlich fest aus.“
„Hmm, lecker“, schwärmt Monika. „Kann ich noch was?“
„Nee! Jetzt werden erst mal die Gläser gefüllt“, sagt Oma mit bestimmten Ton.

Monika nimmt die Suppenkeller, stellt den Trichter auf ein Glas und füllt es bis zum Rand. Sobald ein Glas voll ist, legt Oma den Deckel drauf und dreht ihn richtig fest. Anschließend stellt sie es kopfüber auf den Tisch. Und dann ist auch schon das nächste Glas gefüllt. So arbeiten die beiden, bis alle Gläser gefüllt sind. Auf dem Tisch stehen die Gläser dicht an dicht.

Was Opa zu vielen Marmeladengläser sagt, liest du nach dem Rezept ↓

Rezept: Erdbeer-Mandel-Marmelade


  Ein Jahreszeitenrezept von Inga Landwehr
Menge 7 Gläser à 150 g
Küche deutsch
Gericht Marmelade
Besonderes zuckerreduziert
Vorbereitungszeit 30 Minuten
Zubereitungszeit 15 Minuten
Gesamtzeit 45 Minuten

Zutaten

für 7 Gläser à 150 ml

  • 1 kg Erdbeeren
  • 200 g gemahlene Mandeln
  • 100 g Xylit oder Zucker
  • 50 ml Zitronensaft
  • 1/2 Vanilleschote
In einem Kupfertopf kochen Erdbeeren

Zubereitung

Vorbereitungszeit: 30 Minuten
Zubereitungszeit: 15 Minuten

  1. Erdbeeren gründlich waschen und den Stielansatz entfernen. Nur „gesunde“ Früchte verwenden.
  2. Erdbeeren mit 100 g Xylit oder Zucker einzuckern und über Nacht abgedeckt stehen lassen.
  3. Am nächsten Tag die Erdbeeren in einem großen Topf zum Kochen bringen und mit einem Pürierstab zu einem Mus verarbeiten.
  4. Gemahlene Mandeln das Mark der Vanilleschote und Zitronensaft hinzufügen. Alles gut verrühren und 10 Minuten sprudelnd kochen lassen, bis das Erdbeermus eingedickt ist. Zeigt die Tellerprobe, dass das Mus fest ist, ist die Marmelade fertig.
  5. Die heiße Marmelade in sterilisierte Gläser füllen und sofort fest verschließen.

Nährwertangaben/Glas

KohlenhydrateEiweißBallaststoffeFett
25,4 g
davon Zucker: 10,6 g
8,1 g6,3 g15,7 g

Das Glukose-Fruktose-Verhältnis beträgt 0,95 : 1.

Meine Praxis-Tipps

  1. Die Erdbeer-Mandel-Marmelade wird richtig süß. Wenn du es nicht so süß magst, dann nimm zum Einzuckern nur 50 g Xylit oder Zucker.
  2. Weil Erdbeeren nur wenig Pektin enthalten, wird die Erdbeere-Mandel-Marmelade nicht „schnittfest“. Deshalb kann sie schnell gären. Ich empfehle daher, geöffnete Gläser im Kühlschrank aufzubewahren.

Fortsetzung der Geschichte

Als Opa abends nach Hause kommt, staunt er nicht schlecht. „Na, mien Deern, du büst ja temlich fletig wesen. Du hest doch Feern.“
„Ach, Oooopaa, das hat doch Spaß gemacht“, sagt Monika.
„Denn is ja goot. Anners mutt ik mal mit Oma snacken, dat du ok en beten Tied to ’n Spelen hest.“

„Entschuldigung, möchten Sie noch eine andere Marmelade probieren oder haben Sie sich schon entschieden?“, fragt die Marktfrau.
Etwas benommen kehrt Monika aus ihrem Tagtraum zurück in die Realität. Sie ist auf den Markt gegangen, um einzukaufen. Dort hat sie den Stand mit dem selbst gemachten Marmeladen entdeckt. Das Angebot, einige davon zu probieren, hat sie gerne angenommen. Und eine dieser Köstlichkeiten hat sie sofort an ihre Kindheit erinnert.
„Ich nehme drei Gläser von der Erdbeer-Mandel-Marmelade.“

Guten Appetit wünscht
Inga,
die Jahreszeitenköchin

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Hinter den Kulissen

Wenn die Erdbeeren reif waren, war in meiner Kindheit Naschen das Größte. Gut, dass ich damals Hildegard von Bingen noch nicht kannte. Denn die hält Erdbeeren bekanntermaßen für Küchengifte. Deshalb esse ich heute nur selten Erdbeeren und so richtig mag ich sie auch nicht mehr. Der Geschmack verändert sich eben im Laufe eines Lebens.

Doch auf Erdbeermarmelade verzichte ich nie. Dieses Rezept mit Mandeln habe ich vor über zehn Jahren zum ersten Mal gekocht und seitdem immer wieder. Und immer wieder gerne. Und jedes Mal erstaunt es mich, wie viel Süßkraft die Mandeln haben. Und diese werden in der Ernährungslehre nach Hildegard von Bingen sehr empfohlen, weil sie viel Eiweiß enthalten.

Quellen

  • eigenes Rezept
  • eigenes Wissen
  • eigene Erfahrungen
Inga Landwehr
Inga Landwehr

kocht und backt seit 40 Jahren vegetarisch und vegan. Ihre besten Kochrezepte mit frischen Bio- und meistens regionalen Zutaten schreibt sie hier auf. Dabei achtet die zertifizierte Ernährungsberaterin auf gesunde Nahrung. Der Schwerpunkt liegt bei Nahrungsmittelintoleranzen und der Anti-Krebs-Ernährung. Außerdem hat sie ein Faible für schöne Kochbücher und kulinarische Belletristik. Unterstütze mich!