Rosenkohlsalat – auch als Fingerfood

So hast du Rosenkohl noch nie gegessen: Als Salat, der auch als elegant aufgepeppte Vorspeise oder als Fingerfood punkten kann. Ohne den typischen, strengen Beigeschmack!

Wieder mal Rosenkohl. Doch heute wird der nicht gekocht. Stattdessen mache ich einen Rosenkohlsalat daraus. Der ist knackig, schmeckt frisch-aromatisch und eignet sich sehr gut zum Mitnehmen. Den typischen Geschmack, an dem sich die Geschmäcker scheiden, konnte ich nicht feststellen.

Meditation beim Rosenkohlputzen

Aber zugegeben, ein schnelles Rezept ist dies hier nicht. Denn ich entblättere den Rosenkohl Blatt für Blatt. Da ist Geduld gefordert. Das ist nicht unbedingt meine Stärke. Wenn es aber sein muss, gehe ich solche Tätigkeiten meditativ an.

Das ist eine gute Möglichkeit, den Tag noch einmal Revue passieren zu lassen. Da erinnere ich mich gerne an das, was gut war und worüber ich mich gefreut habe. Das muss gar nichts Großartiges sein. In dieser kontaktarmen Zeit erfreut ich mich schon die Frage: „Wie geht es dir?“

Manchmal entspinnt sich daraus ein Gespräch. So ganz unerwartet. Auch ohne Umarmung ist es eine Streicheleinheit – für die Seele. Davon gibt es sowieso viel zu wenig. Schaue ich mir meinen Kalender an, muss ich zugeben, dass jeder Tag durchgetaktet ist. Meine Kommunikation findet hauptsächlich in Form von eMails und Posts statt.

Im Grunde finde ich das gruselig. Zumal das echte Zeitfresser sind. Ich bin ja der Meinung, dass mit einem Telefonat Dinge viel schneller geklärt werden könnten. Deshalb greife ich immer zuerst zum Telefon, bevor ich eine Nachricht schreibe. Das hat früher auch geklappt (du meine Güte, ich hätte mir nie träumen lassen, dass ich mal früher loben würde ….)

Rosenkohl und Haselnüsse liegen auf einem Holzbrett.

Aber gut, die Zeit ist so, wie sie ist. Da bekommt ein kleiner Plausch beim Einkaufen, der früher (schon wieder!) gang und gäbe war, eine ganz andere Wertigkeit. Und daran erinnere ich mich beim Zubereiten des Rosenkohlsalats gerne.

Da kann es schon mal passieren, dass mir ein Lächeln übers Gesicht huscht und ich die Situation in meiner Erinnerung noch einmal erlebe. Dann ist auch der Rosenkohl vergessen, dessen feine Blätter fest zusammenhalten, je kleiner sie werden.

Und je mehr ich von dem Rosenkohlsalat zubereite, desto mehr Zeit habe ich meine Gedanken schweifen zu lassen und mich an das Schöne zu erinnern. Dabei empfinde ich dann oftmals das kleine Glück des Alltags, nämlich Zufriedenheit.

Rezept: Rosenkohlsalat nach Art der Jahreszeitenköchin


  Ein Jahreszeitenrezept von Inga Landwehr
Menge 2 Portionen
Küche deutsch
Gericht Salat
Besonderes Low Carb, Rohkost
Vorbereitungszeit 20 Minuten
Zubereitungszeit 5 Minuten
Gesamtzeit 25 Minuten

Die Rosenkohlröschen entblättre ich, soweit es geht. Die winzig-kleinen Blätter lasse ich zusammen. Die müssen aber unbedingt mit in den Salat. Denn in ihnen steckt das voll-würzige Aroma, das nur Rosenkohl hat.

Ich vermutete, dass das an den im Rosenkohl enthaltenen Senfölglykosiden liegt. Diese Glucosinolate sind sekundäre Pflanzenstoffe und sind auch in Rettich, Meerrettich, Senf und Kresse zu finden.

Senfölglykoside haben eine antibakterielle Wirkung, weshalb sie besonders während der Erkältungszeit gegessen werden sollten.

Die äußeren Blätter schmecken vergleichsweise neutral. Da sie zudem größer sind, eigenen sie sich auch sehr gut als Fingerfood. Das hier aufgeschriebene Rezept kannst du deshalb auf drei Arten zubereiten: einmal als Salat, als dekorative Vorspeise und als Bestandteil eines Fingerfood-Büffets.

Eine Glasschüssel ist mit Rosenkohlsalat gefüllt.

Zutaten

Wenn du die angegebenen Mengen verwendest, dann bekommst du 2 leckere Portionen Rosenkohlsalat oder 14 – 18 gefüllte Rosenkohlblätter.

  • 150 g Rosenkohl (entspricht 5 – 6 großen Röschen)
  • 30 g Bulgur
  • 10 g Sonnenblumenkerne
  • 10 g Haselnüsse
  • 1 Karotte**
  • 1 TL Senf
  • 3 EL Olivenöl
  • 1,5 EL Essig
  • Kräutersalz

**) Ich habe eine violette Beta Sweet-Karotte genommen. Der Violett-Anteil dieser Karotte verleiht dem Bulgur eine hellrote Farbe.

Vorbereitung

Vorbereitungszeit: 20 Minuten

  1. Haselnüsse mit der Kuchenrolle zerdrücken; die Stücke bleiben zum Teil sehr groß.
  2. Sonnenblumenkerne und Haselnüsse ohne Fettzugabe in eine Pfanne geben und rösten. Dabei immer wenden, damit diese nicht schwarz werden. Wenn die Sonnenblumenkerne eine hellbraune Farbe haben, die Nüsse und Kerne zum Abkühlen auf einem Teller verteilen.
  3. Bulgur mit der doppelten Menge kochendes Wasser übergießen und quellen lassen. Nach zehn Minuten sollte dieser weich sein; mit einer Bissprobe überprüfen.
  4. Vom Rosenkohl die äußeren Blätter entfernen und anschließend entblättern. Dafür zuerst den Stielansatz abschneiden und die äußeren Blätter vorsichtig ablösen. Alle weiteren Blätter lösen sich einfach, wenn du mit einem kleinen Küchenmesser einen Kegel in den Stielansatz des Rosenkohls schneidest. Trotzdem ist Geduld gefragt.
    Die inneren, zartgrünen Blätter des Rosenkohls ziehe ich nur etwas auseinander.
  5. Karotte schälen, grob reiben und mit dem Bulgur vermischen.
  6. Aus Öl, Essig, Senf und Kräutersalz eine Vinaigrette anrühren.

Zubereitung

• als Salat

Zubereitungszeit: 5 Minuten

  1. Alle Zutaten bis auf die gerösteten Haselnüsse und Sonnenblumenkerne in eine Schüssel geben und gut mischen.
  2. Anschließend mindestens eine Stunde im Kühlschrank ziehen lassen.
  3. Vor dem Servieren mit Haselnüssen und Sonnenblumenkernen bestreuen.
Auf einem schwarzen Teller liegen drei gefüllte Rosenkohlblätter als Fingerfood

• als Vorspeise oder Fingerfood

Zubereitungszeit: 10 Minuten

  1. In die größten Rosenkohlblätter einen TL der Bulgur-Karotten-Mischung geben und auf einen großen Teller setzen.
  2. Mit einem Teelöffel etwas Vinaigrette auf den Bulgur träufeln und anschließend mit den gerösteten Haselnüssen und Sonnenblumenkernen bestreuen.
  3. Sofort servieren.

Nährwertangaben/Portion

KohlenhydrateEiweißBallaststoffeFett
18 g
davon Zucker: 7 g
7,5 g7 g20 g

Das Glukose-Fruktose-Verhältnis beträgt 1,08 : 1.

Weil die großen Rosenblätter schnell welk werden, sollten diese kleinen Rosenkohl-Häppchen innerhalb von einer halben Stunde gegessen werden.

Die nicht verwendeten Rosenkohlblätter können einen Tag im Kühlschrank aufbewahrt werden. Am nächsten Tag kannst du daraus noch einen Salat machen oder im Bambusgarer dämpfen. Dann passen Sie gern gut zu Spaghetti mit Maronen und Cranberry.

Jetzt kennst du mein Rezept. Welche Gedanken gehen dir beim Entblättern des Rosenkohls durch den Kopf? Und: Wie geht es dir?

Gutes Gelingen beim Nachkochen wünscht
Inga,
die Jahreszeitenköchin

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Hinter den Kulissen

Rosenkohl habe ich auch in der Vergangenheit schon entblättert. Auf dieses Rezept aber bin ich erst gekommen, nachdem ich die Rosenkohlquiche gebacken hatte.

Als nämlich die Quicheform im Ofen war, habe ich die Küche aufgeräumt. Von der Dekoration lag noch ein geputztes Rosenkohlröschen auf dem Tisch. Das habe ich gleich so gegessen. Und, wow, das schmeckte richtig aromatisch.

Und dann ratterte es in meinem Hirn: Da könnte ich doch … sollte ich doch … genau, einen Rosenkohlsalat draus machen. Rosenkohl hatte ich ja genug eingekauft.

Es dauerte ein paar Tage, dann wusste ich, womit ich die Rosenkohlblätter kombinieren würde. Haselnüsse standen dabei an erster Stelle, denn die harmonieren ausgesprochen gut damit. (Danke, Tina!)

Auch die Sonnenblumenkerne haben im Rezept schnell einen Platz gefunden und die Karotten habe ich wegen der Farbe dazugenommen. Auch die Vinaigrette sollte mit dabei sein. Denn ich mag diesen säuerlichen Geschmack richtig gerne.

Auf einem Holzbrett steht eine Schüssel mit Rosenkohlsalat. Im Hintergrund steht ein Glas mit Vinaigrette und gerösteten Haselnüssen.

Damit dieser Rosenkohlsalat eine vollwertige Mahlzeit ist, die sich auch für unterwegs gut eignet, habe ich die Kohlenhydrate in Form von Bulgur direkt im Salat untergebracht.

Mit den Fotos habe ziemlich lange rumgetüdelt. Irgend fehlt mir für Salat der rechte Blick. Kein Wunder, denn Salat ist, wie schon öfters erwähnt, nicht mein bevorzugtes Essen. Dennoch bin ich mit dem Ergebnis zufrieden.

Quellen

  • eigenes Rezept
  • eigenes Wissen
  • eigene Erfahrungen
Inga Landwehr
Inga Landwehr

kocht und backt seit 40 Jahren vegetarisch und vegan. Ihre besten Kochrezepte mit frischen Bio- und meistens regionalen Zutaten schreibt sie hier auf. Dabei achtet die zertifizierte Ernährungsberaterin auf gesunde Nahrung. Der Schwerpunkt liegt bei Nahrungsmittelintoleranzen und der Anti-Krebs-Ernährung. Außerdem hat sie ein Faible für schöne Kochbücher und kulinarische Belletristik. Unterstütze mich!