Heute wird Weißkohl mal anders zubereitet. Nämlich im Wok mit Karotten und Shiitakepilzen. Das geht schnell, ist megalecker, Low Carb und vegan.
Es gibt viele Gemüsesorten, die zum Winter gehören. Kohl ist eine davon. In meiner Singleküche sind die großen Kohlköpfe allerdings eine echte Herausforderung. Schließlich will ich nicht jeden Tag dasselbe essen. Weißkohl aus dem Wok ist eine herzhafte Abwechslung zu den üblichen Zubereitungsarten, wie gekochter Kohl und als Salat.
Weißkohl mal anders
Kürzlich habe ich einen Borschtsch gekocht. Eine essenzielle Zutat ist Weißkohl. Erst habe ich mich mit dem Gedanken getragen, den einfach wegzulassen. Rote Bete, Karotten und Kartoffeln sind ja auch eine gute Kombination.
Aber, nee, wenn ich schon eine vegetarische Variante koche, dann soll die zumindest alles enthalten, was hinein gehört. Denn immerhin enthält Weißkohl viel Vitamin K, das für die Blutgerinnung zuständig ist und einer Osteoporose vorbeugt. Für Frauen nach der Menopause, zu denen auch ich gehöre, ist das wichtig.
Zu meinem großen Glück habe ich einen wirklich kleinen Kohlkopf auf dem Markt bekommen. Trotzdem war noch einiges übrig, nachdem der Borschtsch fertig war. Und damit stellte ich mir die Frage: „Was mache ich bloß mit diesem Rest?“
Spontan fiel mir dazu Krautsalat ein. Das ist immer eine gute Möglichkeit, Weißkohl in großen Mengen zu verarbeiten. Salat ist ja nicht so meins und im Winter schon mal gar nicht. Da brauche ich warmes Essen, sonst fühle ich mich nicht wohl.
Auch milchsauer Einlegen bietet sich als Möglichkeit zur Weiterverarbeitung an. Doch dafür ist der Rest wirklich zu wenig, vom fehlenden Behälter und Platz gar nicht zu reden.
Der halbe Weißkohl musste also noch ein paar Tage im Kühlschrank auf die Zubereitung warten. Dem Kohl macht das nichts aus, denn der bleibt im Kühlschrank noch lange frisch. Nur die Schnittkanten werden trocken.
Und dann endlich hatte ich die perfekte Idee: Weißkohl aus dem Wok mache ich daraus. Diesen kombiniere ich mit Karotte und Shiitakepilzen. Schmeckt gut und dem Auge bereitet es auch Freude.
Kochen im Wok
Im Wok habe ich lange nichts mehr gekocht. Das ist mal eine schöne Abwechslung. Beim Kochen im Wok ist das Wichtigste die Vorbereitung. Das Gemüse muss sehr dünn geschnitten werden, damit es nicht lange gebraten werden muss. Denn nur so bleiben die Vitamine erhalten.
Ich habe mal gehört, dass asiatische Köche die ersten beiden Jahre ihrer Ausbildung nur schneiden. Erst wenn sie das perfekt beherrschen, dürfen sie kochen … Oh jeh, da muss ich noch viel schneiden. Auch wenn ich mir immer viel Mühe gebe, werden die Gemüsestreifen nie so dünn, wie sie sein sollten.
Ist das Gemüse geschnitten, werden die weiteren Zutaten bereitgestellt. Denn beim Kochen im Wok muss alles ratzfatz gehen. Da ist keine Zeit, noch mal eben schnell Salz oder Pfeffer zu holen. Mehr als ein Handgriff darf es nicht dauern.
Die Shiitakepilze habe ich eine Stunde vor dem Kochen in heißem Wasser eingeweicht. Eine halbe Stunde genügt meistens auch. Bei großen Pilzen sind die Stängel dann oft noch hart. Die sollten dann herausgeschnitten werden.
Rezept: Weißkohl aus dem Wok
Bevor wir beginnen zu kochen, habe ich noch ein paar Hinweise für dich, damit dieses Weißkohl-Gericht gelingt:
- Im Rezept steht, dass der Kohl mit einem Schuss Sojasoße abgelöscht werden soll. Das ist genauso gemeint. Die Menge kann ich nicht abmessen.
- Das verwendete Öl muss unbedingt hocherhitzbar sein. Ich verwende dafür Kokosöl*. Sonnenblumenöl, Rapsöl oder heißgepresstes Olivenöl sind dafür genauso geeinet. Kaltgepresstes Olivenöl, das ich sonst in meiner Küche verwendet, eignet sich nicht.
- Das Gemüse wird erst in den Wok gegeben, wenn das Öl raucht. Das spritzt sehr.
- Um übermäßiges Spritzen zu vermeiden, hebe ich den Deckel des Woks an und werfe das Gemüse mit der Hand ins Öl. Diesen Trick habe ich mir bei meiner Freundin Xiaodan abgeguckt.
Zutaten
für 1 Portion
- 100 g Weißkohl
- 100 g Karotten
- 8 kleine Shiitake-Pilze (5 – 10 g)
- 1 TL Kokosöl
- 1/2 TL Ajowansamen
- 1/4 TL Sesam*
- 1/4 TL Schwarzkümmel
- Szechuanpfeffer
- Sojasoße*
- ein paar Zweige Blattpetersilie
Zubereitung
Vorbereitungszeit: 10 Minuten
Kochzeit: 10 Minuten
- Getrocknete Shiitake-Pilze mit heißem Wasser übergießen und mindestens 30 Minuten stehen lassen.
- Weißkohl und Karotten in dünne Streifen schneiden. Shiitakepilze ausdrücken und ebenfalls in Streifen schneiden.
- Ajowansamen im Mörser zerkleinern und Petersilie grob hacken.
- Kokosöl im Wok erhitzen. Wenn das Öl raucht, das Gemüse dazugeben.
- Gemüse unter ständigem Wenden 5 Minuten braten.
- Mit einem Schuss Sojasoße ablöschen.
- Petersilie, Sesam, Schwarzkümmel und Gewürze mit dem Gemüse mischen.
Nährwertangaben/Portion
Kohlenhydrate | Eiweiß | Ballaststoffe | Fett |
---|---|---|---|
18 g davon Zucker: 12 g | 5 g | 8 g | 8 g |
Das Glukose-Fruktose-Verhältnis beträgt 1,15 : 1.
Als Beilage empfehle ich dir unbedingt Basmatireis*. Der Duft und das Aroma machen den Weißkohl aus dem Wok erst zu einem vollkommenen Genuss!
Guten Appetit und viel Spaß beim Nachkochen wünscht
Inga,
die Jahreszeitenköchin
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Hinter den Kulissen
Dieses Wok-Gericht koche öfters. Anstatt des Weißkohls nehme ich dann aber immer frische Sojasprossen. Die Alternative mit dem Weißkohl ist tatsächlich entstanden, weil ich von der Borschtsch noch welchen übrig hatte.
Mir hat das so gut gefallen (und auch geschmeckt), dass ich im Winter wohl noch öfters Weißkohl aus dem Wok machen werden.
Mit den Fotos hatte ich viel Freude. Der Farbkontrast von gelb, orange und türkis gefällt mir richtig gut. Da hat die Bildbearbeitung gleich doppelt so viel Spaß gemacht.
Quellen
- eigenes Rezept
- eigenes Wissen
- eigene Erfahrungen
- Rauchpunkt von Öl
Super Rezept,Danke
Freut mich!
Hallo Inga,
ich war auf der Suche nach einem asiatischen Rezept für meinen restlichen Weißkohl. Genau wie du hatte ich vom Borschtsch kochen seit Wochen noch einen halben Weißkohl im Keller liegen …
Ich habe mich fast an dein Rezept gehalten, hatte nur keine Pilze, stattdessen gab es rote Paprika. Das Gericht war super lecker… Bei uns gab es Teriyaki Lachs und Basmatireis dazu.
Vielen Dank für das tolle Rezept, wird es häufiger geben..
Liebe Grüße Birgit
Liebe Birgit,
freut mich, dass dir mein Rezept gefällt. Ich variiere das auch gerne mit Gemüse, das gerade Saison hat (Paprika im Sommer). Nur Lachs wird es ganz sicher nie dazu geben 😉
Herzlichst, Inga
(die Jahreszeitenköchin)