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Masarinen mit Erdbeeren und Marzipan

Masarinen sind mit Marzipan überbackene Pasteten. In diesem Rezept kommen noch Erdbeeren dazu. Ein Traditionsrezept neu entdeckt.

Die Erdbeersaison ist bereits in vollem Gange. Zu früh meinen die einen, gerade recht die anderen. Grund genug mein bewährtes Rezept für Masarinen, auch Marzipantörtchen genannt, abzuwandeln und eine Variante mit Erdbeeren zu backen.

Grundsätzlich bevorzuge ich für dieses Rezept hiesige Freilanderdbeeren. Und wenn sie dann noch aus der Nienburger Gegend kommen, ist mein kleines Glück vollkommen. Der Geschmack dieser Erdbeeren erinnert mich an den meiner Kindheit. Damals ging ich mit Oma aufs Feld, um Erdbeeren zu pflücken. Doch der mitgeführte Spankorb wollte einfach nicht voll werden. Vermutlich, weil ich zu viel genascht habe. Süß und saftig wie sie waren konnte ich nicht widerstehen. Und das Tolle an Omas ist, dass sie nie schimpfen …

Frische Erdbeeren in eckigen Pappschalen

Aber zurück zu den Masarinen. Das ist auch so eine Erinnerung. Früher als der Bäcker an der Ecke noch selber gebacken hat, gab es in der Auslage kleine ovale Pasteten. Diese waren mit Aprikosenmarmelade gefüllt und mit Marzipan überbacken. Für die schnellen Backstuben, die die Traditionsbetriebe übernommen haben, ist dieses Kleingebäck viel zu aufwendig. So sucht man sie heute in den meisten Läden vergebens. Allerdings habe ich sie kürzlich in einer Bäckerei wieder einmal gesehen – es gibt sie also doch noch!

Dabei ist das Rezept im Grunde einfach. Man braucht nichts anderes als Mehl, Butter, Eier, Zucker, Marmelade, Marzipanrohmasse – und Zeit. Denn mal eben schnell sind diese kleine Köstlichkeiten leider nicht zu backen.

Masarinen-Rezept


  Ein Jahreszeitenrezept von Inga Landwehr
Menge 30 Stück
Küche deutsch
Gericht Kleingebäck
Besonderes Mealprep
Vorbereitungszeit 30 Minuten
Zubereitungszeit 20 Minuten
Teigruhe 30 Minuten
Gesamtzeit 1 Stunde 20 Minuten

Zutaten

für 30 Masarinen

• für den Teig

  • 250 g Mehl
  • 50 g Zucker
  • 175 g kalte Butter
  • 1 Ei
  • evtl. etwas kaltes Wasser

• für die Füllung

  • 300 g Marzipanrohmasse
  • 1 Ei
  • 25 g Mehl
  • frische kleine Erdbeeren

Zubereitung

Zubereitungszeit: 30 Minuten
Teigruhe: 30 Minuten
Backzeit: 20 Minuten

  1. Mehl, Zucker und Ei in eine Schüssel geben. Die Butter in Flocken dazu schneiden. Alles schnell zu einem glatten Teig kneten. Wird der Teig zu fest, etwas kaltes Wasser dazugeben. Den Teig für 30 Minuten kühl stellen.
  2. Während der Teig im Kühlschrank ruht, das Marzipan in kleine Stücke schneiden, mit Wasser in einen Topf geben und bei kleiner Hitze zu einer geschmeidigen Creme rühren. Bei diesem Arbeitsschritt ist Geduld gefragt. Das Marzipan setzt relativ schnell an, deshalb immer rühren und bei Bedarf ein klein wenig Wasser hinzufügen. Keine Panik, wenn die Marzipancreme zu dünn geworden ist. Die Creme dickt schnell ein.
    Danach das Mehl hineinrühren. Das Ei kommt erst dazu, wenn die Masse etwas abgekühlt ist. Danach die Marzipancreme in einen Spritzbeutel füllen.
  3. Kleine Kuchenförmchen von ca. 6 cm Durchmesser einfetten, wenn diese nicht antihaftbeschichtet sind.
  4. Den Teig ca. 4 mm dick ausrollen und Kreise ausstechen, die etwas größer als die vorbereiteten Förmchen sind. Die Förmchen damit auslegen.
  5. In jedes Förmchen eine halbe Erdbeere legen und mit der Marzipancreme bedecken.
  6. Aus den Teigresten Streifen schneiden und zwei davon über Kreuz auf das Marzipan legen.
  7. Im vorgeheizten Backofen bei 180 Grad ca. 20 Minuten hellbraun backen.
  8. Nach dem Backen die Masarinen vorsichtig aus den Förmchen nehmen und abkühlen lassen. Kalt schmecken sie nämlich am besten!

Mein Tipp

Wer keine Pastetenförmchen hat, kann alternativ auch Muffinförmchen aus Papier nehmen. Davon steckt man zwei Stück ineinander. Da die Marzipantörtchen so um einiges größer werden, kann man auch eine ganze Erdbeere für die Füllung nehmen.

Eine Erdbeer-Masarine liegt neben einer frischen Erdbeere auf einer weißen Stoffserviette

Leider, leider lassen sich die Masarinen nur schlecht aufbewahren, da die Marzipanmasse Feuchtigkeit zieht. Ich verschenke deshalb immer welche – zur großen Freude der Mitesser. Bisher habe ich noch nicht ausprobiert, ob man die Törtchen auch einfrieren kann. Ich backe dann lieber wieder Neue.

Anstatt der frischen Erdbeeren kann man einen halben Teelöffel Marmelade nehmen. Üblicherweise wird dafür Aprikosenmarmelade genommen. Ich nehme allerdings lieber meine selbst gemachte Scheinquittenmarmelade. Die ist so schön sauer, dass auf der Zunge ein reizvoller Kontrast zwischen süß und sauer entsteht.

Gutes Gelingen wünscht
Inga,
die Jahreszeitenköchin

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Inga Landwehr
Inga Landwehr

kocht und backt seit 40 Jahren vegetarisch und vegan. Die Zutaten sind immer frisch, meistens bio und oft regional. Ihre besten Kochrezepte schreibt sie hier auf. Dabei achtet die zertifizierte Ernährungsberaterin auf gesunde Nahrung. Außerdem hat sie ein Faible für schöne Kochbücher und kulinarische Belletristik. Unterstütze mich!

8 Kommentare

  1. Das Rezept sieht cool aus. Ich bin Marzipanfan. Ich werde wohl ausprobieren müssen und dir dann demnächst berichten.

    • 5 Sterne
      Lieber Fredi,
      ich würde mich sehr über deine Rückmeldung freuen. Ich kann dir aber versichern, dass die Masarinen mit Erdbeeren wirklich extrem lecker sind.
      Herzliche Grüße
      Inga

    • 5 Sterne
      Den Kommentar von Michael sollte man nicht überbewerten, aber nicht passend. Micha, gib doch selbst Dein Rezept ein. Klugscheissen ist hier echt nicht angebracht, das Rezept ist sensationell. Danke Inga

      • Lieber Opi Andreas,

        das ist ja mal ein Lob! Vielen Dank für deinen tollen Kommetar (mehr davon, bitte!).

        Herzlichst,
        Inga

  2. Hallo

    Statt das Marzipan mit Wasser zu einer Creme zu „kochen“ – wobei mir der Sinn nicht wirklich einleuchtet – kann man das ganze auch ganz einfach mit den Händen machen. Dazu erst einmal Butter in Raumtemperatur schaumig schlagen und Marzipanrohmasse in kleinen Stückchen dazugeben. Beides zusammen zu einer fast weissen Creme aufschlagen, zuletzt ein Eigelb dazu und nochmals aufschlagen. Um die Creme „dünner“ zu bekommen, könnte man verschiedene Geister hinzufügen oder auch mit einem stark eingekochten Fruchtsirup parfümieren. Das Mehl kann man sich wirklich sparen, zumal die Masse beim erhitzen im Backofen etwas an Volumen zunimmt und Mehl unnötig verklebt – Speisestärke ist sehr viel besser.
    Bei der Marzipan-Butter-Masse nehme ich seit Ewigkeiten 1/3 Butter und 2/3 Rohmasse. Es kann auch gerne frische Zitronenschale beigefügt werden, auf gar keinen Fall einen solchen Unfug wie „Finesse“ von Dr Oetker.
    Wenn es mal schnell gehen muß läßt sich das ganze sehr gut mit gekühltem Blätterteig machen. Dazu am besten eine Muffinbackform mit Papierbackhülsen ausstatten, Blätterteig kreisrund ausstechen (je nachdem wie groß die Muffinformen sind; meist 8 cm im Durchmesser und ca. 3-4 cm hoch) und den Teig in die Form möglichst gleichmäßig einlegen, anschließend mit der Marzipan-Butter-Masse befüllen, ein Kreuz aus 15-20 mm breiten Teigstreifen auflegen und 30-40 Minuten abtrocknen lassen, dann erst mit Eigelb das mit etwas Wasser verquirlt wurde, dünn bestreichen.
    Dann erst den Backofen auf 180°C vorheizen (Beim Umluftherd niedriger damit das Gebäck nicht austrocknet und die Maserinen als Eishockeypuk enden)- dann kann das Eigelbgemisch noch etwas antrocknen – und auf der mittleren Schiene ca. 20 Minuten backen oder bis die Marzipanmasse Goldgelb ist (so wie auf dem Foto hier mit der Erdbeere sehr schön gelungen ist). Also ab und an mal in den Ofen schauen.
    Und nun etwas zur Aufbewahrung:

    Damit Gebäck nicht austrocknet, wird es aprikotiert. Dazu passiert man Aprikosenmarmelade durch ein feines Haarsieb, füllt etwas Wasser hinzu und erhitzt diese Mischung, bis sie heiß und dünnflüssig ist. Sobald das gebäck aus dem Ofen kommt, müssen die Teilchen sofort dünn mit der heißen Aprikosenmarmelade bestrichen werden. Das hält Gebäck wie dieses lange Frisch und entsprechend feucht/saftig, verhindert aber auch dass das Gebäck Feuchtigkeit anzieht wie es eigentlich üblich ist.
    Damit lassen sich Maserinen auf Vorrat backen, denn Maserinen sind ein sogenanntes Dauergebäck das länger hält.
    Maserinen kann man übrigens problemlos einfrieren, sollten dann aber nicht vorher mit Aprikose eingepinselt werden. Später kann man sie nach dem Auftauen für 2-3 Minuten in den Backofen geben und dann aprikotieren.

    • Hallo, lieber Michael,

      danke für dein Masarinenrezept. Ein schönes Beispiel dafür, dass es nicht das eine Rezept gibt – auch nach Rom führen bekanntermaßen viele Wege.

      Meine Art, Masarinen zu backen, ist mein Erfolgsrezept. Sonst gäbe es dieses Rezept nicht auf meinem Blog.

      Herzlichst
      Inga

    • Liebe Judith,

      wie schön, dass du dich für dieses alte Rezept entschieden hast. Das ist in den Anfangszeiten meines Blogs entstanden. Dmals habe ich oft Masarinen gebacken. Seitedem aber kaum noch. Vielleicht sollte ich das mal wieder machen … Danke fürs Erinnern.

      Herzlichst,
      Inga

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