Haferflocken-Scones mit Buttermilch

Diese Haferflocken-Scones sind eine leckere herzhafte Ergänzung zur klassischen englischen Tea Time, gesundheitliche Vorteile inklusive.

Tea Time und Scones sind ein Klassiker. Doch jetzt ist es Zeit, mal die eingetretenen Pfade zu verlassen und etwas Neues auszuprobieren. Kürzlich habe ich in einem Buch von Petra Milde ein englisches Rezept für Sour Skons gefunden, das mich sofort neugierig gemacht hat. Die Zubereitungsart und die verwendeten Zutaten unterscheiden sich nämlich vollkommen von der traditionellen Art, die ich auf der Jahreszeitenküche bereits in mehreren Scones-Rezepten beschrieben habe.

Die Hauptzutat für Sour Skons sind Haferflocken, die mit Buttermilch ein paar Tage lang vergärt werden. Dadurch bekommen die Haferflocken-Scones eine wunderbar zarte und fluffige Textur. Im Gegensatz dazu würde ich den Teig von klassischen Scones eher als kompakt bezeichnen.

Auch die Form dieser Scones unterscheidet sich. Hier wird der Teig zu einem Fladen ausgerollt und in Tortenstücke aufgeteilt, die dann nach Bedarf aus dem Fladen herausgebrochen werden. Außerdem enthält der Teig Kümmel. Damit passen diese Scones als Begleiter perfekt zum High Tea, der bekanntermaßen eine Mischung aus Nachmittagstee und Abendbrot ist.

Herkunft des Rezepts

Wunderst du dich über den untypischen Namen? Mir ging es so, als ich das Rezept zum ersten Mal bei Petra Milde gelesen habe. In Ihrem Buch „Scones, Scones, Scones“ schreibt sie dazu, dass das Rezept wohl von Orkney und Shetlandinseln stammt, die die Schreibweise „Skons“ vermutlich durch ihre dänische Vergangenheit übernommen haben.

Zur Geschichte der Orkney- und Shetlandinseln habe ich gelesen, dass die Inseln über Jahrhunderte zum Königreich Norwegen gehörten. Im 15. Jahrhundert wurden sie als Mitgift für Margarete I., die Tochter des dänisch-norwegischen Königs Christian an Schottland verpfändet und schließlich offiziell annektiert. Vor diesem historischen Hintergrund ist es nicht verwunderlich, dass auf Orkney und Shetland noch heut der norwegische Nationalfeiertag begangen wird.

Bei eigenen Recherchen nach dem Namen habe ich Verweise auf skandinavische und kornische Sprachen, die bis ins 18. Jahrhundert in Cornwall gesprochen wurde, gefunden. Etymologisch soll das Wort den englischen Scones entliehen sein. Na, das passt doch.

Und weil der Teig fermentiert wird, ähnlich wie bei Sauerteig, werden diese Scones als „sour“ bezeichnet. Durch diese spezielle Zubereitungsart wird der Teig nicht nur so unnachahmlich locker, sondern er geht beim Backen auch richtig gut auf.

Weil aber die Bezeichnung Sour Skons so missverständlich ist, habe ich mich dazu entschieden, sie Haferflocken-Scones zu nennen.

Zutaten und gesundheitliche Vorteile

Diese Scones sind vollgepackt mit Nährstoffen. Sie enthalten reichlich Vitamin B1, Vitamin B3, Vitamin B5, Vitamin B9 und Vitamin K. Dank der Buttermilch ist auch reichlich Vitamin B12 enthalten. Des Weiteren sind viel Magnesium, Phosphor, Eisen, Zink, Kupfer und Mangan enthalten.

Durch die Kombination von Haferflocken und Buttermilch sind diese Skons eine ballaststoffreiche Variante der klassischen Scones, die sättigend ist und gleichzeitig die Verdauung fördert.

Doch schauen wir uns die Zutaten im einzelnen an. Denn diese Haferflocken-Scones bestechen nicht nur durch ihre lockere Textur, sondern sie sind obendrein noch richtig gesund.

• Haferflocken

liefern komplexe Ballaststoffe, die gut für die Verdauung sind und ein lang anhaltendes Sättigungsgefühl bieten. Insbesondere Menschen, die unter Magen-Darm-Beschwerden leiden, hohe Cholesterinwerte oder Diabetes mellitus haben, profitieren von den vielfältigen Inhaltsstoffen des Hafers. Die komplexen Ballaststoffe werden vom Körper leicht verwertet, sodass der Blutzuckerspiegel konstant bleibt. Die im Hafer enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe wirken entzündungshemmend und einem hohen Blutdruck entgegen. Darüber hinaus enthalten Haferflocken hochwertige Proteine, die beim Aufbau von Zellen und Gewebe eine wichtige Rolle spielen.

• Buttermilch

wird als Probiotika geschätzt und unterstützt somit eine gesunde Darmflora. Zudem ist Buttermilch eine gute Quelle für Kalzium und Kalium. Aufgrund des geringen Fettgehalts von nur 1 % ist Buttermilch ein idealer Begleiter bei einer Reduktionsdiät. Was es sonst noch über Buttermilch Wissenswertes gibt, liest du in meinem Rezept für Buttermilchreis.

• Weizenmehl

gibt den Scones die notwendige Struktur und sorgt dafür, dass die Haferflocken zusammenhalten. Für die perfekte Konsistenz ist das richtige Verhältnis entscheidend. Meine Haferflocken-Scones, die ich nach dem Rezept von Petra Milde gebacken habe, sind an der Schnittkante etwas bröselig. Im Grunde stört mich das nicht, trotzdem werden ich nächstes Mal den Mehlanteil minimal erhöhen.

• Kümmelsamen

verleihen den Haferflocken-Scones eine interessante geschmackliche Note. Sie sind appetitanregend, regen die Bildung von Magensäure an, wirken krampflösend, helfen bei Völlegefühl und unterstützen die Verdauung.

Wenn dir eine bewusste, gesunde Ernährung wichtig ist, dann ist dieses Scones-Rezept eine Bereicherung für deinen Speiseplan.

Rezept: Haferflocken-Scones mit Buttermilch

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Zutaten

für 6 Scones

• 225 g Haferflocken
• 260 – 320 g Buttermilch
• 225 g Weizenmehl
• 4 gehäufte TL Backpulver
• 1/2 TL Salz
• 1 TL Kümmelsamen

Zubereitung

Vorbereitungszeit: 10 Minuten
Zubereitungszeit: 15 Minuten
Teigruhe: 3 Tage
Teigruhe: 15 Minuten

1. Die Haferflocken mit der Buttermilch verrühren und abgedeckt 2 – 3 Tage kühl stellen. Täglich einmal durchrühren. Es ist ein sehr dicker Brei.
2. Am Backtag den Backofen auf 190 °C Ober-/Unterhitze vorheizen und ein Backblech mit Backpapier auslegen.
3. Die anderen Zutaten in einer Rührschüssel vermischen, die Haferflockenmasse dazugeben und alles mit einem Tafelmesser vermengen, dann mit der Hand kurz durchkneten. Wenn die Masse zu bröselig ist, noch etwas Buttermilch ergänzen.
4. Den Teig auf dem Backblech zu einem Kreis von etwa 2 cm Höhe formen und flach drücken, dann mit dem Messer tortenähnlich einschneiden, sodass es sechs Segmente ergibt. Den Schnitt aber nicht bis zum Boden führen, die Teile sollten sich nicht voneinander lösen. (Dies ist die traditionelle Form der Zubereitung, du kannst die Scones natürlich auch herkömmlich rund ausstechen.)
5. Teigling im Backofen 12 – 15 Minuten goldbraun backen. Aus dem Ofen nehmen und den Haferflocken-Scone auf einem Kuchengitter etwas auskühlen lassen.
6. Mit Butter zu Suppe oder zum Vesper servieren und bei Tisch in Stücke brechen.

Meine Praxis-Tipps

1. Frisch schmecken die Haferflocken-Scones am besten, aber du kannst sie 2-3 Tage aufbewahren oder einfrieren.
2. Für spezielle Ernährungsbedürfnisse können glutenfreie Haferflocken verwendet werden. Das Weizenmehl kann in diesem Fall durch glutenfreies Mehl, wie z. B Hafer-, Mandel-, Maniok oder Kichererbsenmehl ausgetauscht werden. Es könnte allerdings sein, dass sich die Konsistenz dann verändert. Ein Versuch ist es aber allemal wert.
3. Für eine vegane Variante kann die Buttermilch durch eine pflanzliche Alternative ersetzen, indem du Sojadrink mit 1 – 2 EL Apfelessig mischt. Ich habe festgestellt, dass die gleiche Menge Sojadrink nicht ausreicht. Ich habe 340 ml Sojadrink und 1 EL Apfelessig genommen.
4. Anstatt Kümmel kannst du auch Fenchel- oder Anissamen nehmen.

Serviervorschläge

• Diese Haferflocken-Scones können traditionell zum Tee mit einem herzhaften Aufstrich serviert werden. Wobei ich die Kombination mit Quitten-Marmelade durchaus interessant finde – aber auch nur deshalb, weil das Kümmelaroma nicht besonders intensiv ist.
• Die Haferflocken-Scones passen hervorragend zu herzhaften Gerichten oder als Begleiter zu Suppen und Salaten. Ich habe die Sour Skons zusammen mit Blauschimmelkäse und Mixed Pickles gegessen und finde das großartig!
• Dazu passt ein kräftiger schwarzer Tee* am Nachmittag oder ein milder Kräutertee* am Abend. Beide harmonieren perfekt mit diesen Haferflocken-Scones. Zu der herzhaften Variante passen allerdings auch Bier oder Cider sehr gut.
• Petra Milde empfiehlt: „Wer eine süße Variante zu Butter oder Cream und Konfitüre bevorzugt, lässt den Kümmel weg (der aber tatsächlich in den historischen Rezepten auftaucht) und ergänzt 1 EL Zucker.“

Diese Sour Skons sind eine spannende und köstliche Variante der klassischen Scones, die sowohl geschmacklich als auch gesundheitlich überzeugen. Das Rezept ist einfach nachzumachen und bietet zahlreiche Möglichkeiten zur Variation. Probiere es unbedingt aus und lass dich von der englischen Küche inspirieren!

Hast du das Rezept ausprobiert? Dann teile deine Erfahrungen und Variationen in den Kommentaren und mit deinen Freunden. Ich bin gespannt auf deine Kreationen!

Happy Baking wünscht
Inga,
die Jahreszeitenköchin

Quellen

• Rezept aus “Scones, Scones, Scones“ S. 88, Christian*
• eigene Erfahrungen
• natur & heilen 3/2022: Hafer-Stoffwechselkur