Christstollen gehört zu Weihnachten wie Kerzen und Engel. In diesem Rezept backe ich den Weihnachtsstollen mit Datteln, Marzipan und Vollkornmehl. Nicht so süß, wie es scheint!
Früher, ja früher, da war Weihnachten anders. Und Lametta war sowieso mehr. Da habe ich Christstollen, auch Weihnachtsstollen genannt, auch fertig gekauft. Und zwar den mit dick Puderzucker drauf und Marzipan innen drin. Eigentlich schmeckte der nur süß und Rosinen waren mir auch zu viel drin. Genauso wie beim Bremer Klaben. Dem konnte ich noch nie etwas abgewinnen, weil mir der Teig zu schwer ist. Und Orangeat mag ich nicht so gerne.
Deshalb backe ich seit Jahren meinen Christstollen selber. Dieser schmeckt mir so gut, dass ich ihn schon zum Frühstück esse. Deshalb mache ich ihn während der Winterzeit öfters. Leider bin ich erst gestern dazu gekommen, wieder zwei zu backen. Das Rezept teile ich dennoch gerne mit euch.
Rezept: Christstollen mit Datteln und Marzipan
Zutaten
für 2 Christstollen à 500 g (entspricht 15 Scheiben je Stollen)
• für den Vorteig
- 100 ml warme Milch
- 2 – 3 EL Mehl
- 1 EL Zucker
- 1 Würfel frische Hefe (42 g)
• für den Christstollen
- 500 g Mehl (z. B. 200 g Dinkelmehl, 250 Weizenmehl, 50 Schrot)
- 200 g flüssige Butter
- 60 ml zimmerwarme Milch
- 20 g Zucker
- 2 Eier
- 1 Prise Nelken
- 1 TL Kardamom
- 1 TL Galgant
- 1/2 TL gemahlene Macisblüte
- 1/2 TL Sternanis
- 1/2 TL Salz
Anmerkung zur Macisblüte: Bitte vorsichtig dosieren, weil der Geschmack sehr intensiv ist. Nach ein zwei Tagen verfliegt das intensive Aroma allerdings.
Anmerkung zum Mehl: Der Weihnachtsstollen kann aus reinem Weizenmehl gebacken werden. Ich mische allerdings immer gerne Weizen- und Dinkelmehl im Verhältnis 3:2. Schrot kann, muss aber nicht sein. Ich mische es gerne in den Teig, weil es in den Vorweihnachtstagen immer mehr als genug Süßkram zum Essen gibt. Denn Schrot bringt die Verdauung auf Trab.
• für die Füllung
- 200 g Marzipan
- 200 g gehackte Walnüsse
- 150 g Rosinen
- 150 g Datteln
• für die Kruste
- 4 EL Zucker
- 1 TL Zimt
- 100 g flüssige Butter
Zubereitung
Zubereitungszeit: 45 Minuten
Teigruhe: 90 Minuten
Backzeit: ca. 30 – 40 Minuten
• Vorteig
- Hefe in eine Schüssel bröseln. Mit Mehl, Zucker und der warmen Milch verrühren.
- Schüssel mit einem Tuch abdecken und an einem warmen Ort 30 Minuten gehen lassen.
• Vorbereitung für die Füllung
- Rosinen in eine Schlüssel geben und mit heißem Wasser übergießen,
- Marzipan in kleine Stücke schneiden,
- Walnüsse knacken und grob hacken,
- Gewürze und Zucker in einer kleinen Schüssel abmessen und mischen,
- Butter bei niedriger Hitze schmelzen.
• Teig
- Vorteig mit Mehl, Gewürzen, Eier, Milch und Butter zu einem Teig verkneten.
- Ist der Teig geschmeidig, die Zutaten für die Füllung dazugeben und gut durchkneten.
- Ist der Teig gut durchgeknetet, wird er halbiert und eine Kugel daraus geformt.
- Je eine Hälfte kreisrund 2 cm dick ausrollen.
- Mit der Teigrolle eine Rille in die Mitte des Teigs drücken und zusammenklappen. Der Teig bekommt dadurch die typische Stollenform.
- Beide Christstollen auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Mit einem sauberen Tuch abdecken und an einem warmen Ort 60 Minuten gehen lassen.
Mein Tipp: In ersten Schritt knete ich die Zutaten mit meinem Handrührgerät. Danach knete ich auf einer bemehlten Unterlage mit den Händen weiter.
• Intermezzo
Nachdem der erste Teil zum Selberbacken eines Christstollens erledigt ist, darf sich die Bäckerin eine Pause gönnen. Mit einer Tasse Tee und meinem Freund Xavier Kieffer verziehe ich mich für eine halbe Stunde ins Wohnzimmer. Immerhin will der Hefeteig in Ruhe gehen.
Danach begebe ich mich wieder in die Küche, mache den Abwasch und heize den Ofen vor. Und nun ist es Zeit, die Decke zu lüften, unter der ich meine beiden Christstollen zum Ruhen gelegt habe. Der Teig hat sich deutlich vergrößert, wenn auch nicht so wie bei „einfachem“ Hefegebäck. Denn dafür ist der Teig zu schwer.
Ist der Ofen vorgeheizt, schiebe ich beide Bleche hinein und backe die Stollen bei 200°C 30 – 40 Minuten. Nun ist es an der Zeit, Zimt und Zucker zu mischen, die Butter zu schmelzen und einen Backpinsel bereitzulegen.
• Kruste
Nach einer halben Stunde prüfe ich den Teig mit einer Nadel, so wie ich es auch mit Kuchen mache. Klebt kein Teig mehr an der Nadel, ist der Stollen fertig. Die gebackenen Christstollen nehme ich aus dem Ofen und pule verbrannte Rosinen aus der Oberfläche. Die schmecken nämlich nicht gut. Danach bestreiche die Christstollen sofort mit flüssiger Butter und streue Zimt-Zucker darüber.
Nährwertangaben/Portion
Kohlenhydrate | Eiweiß | Ballaststoffe | Fett |
---|---|---|---|
24,5 g davon Zucker: 12,3 g | 5 g | 2,4 g | 16,2 g |
Das Glukose-Fruktose-Verhältnis beträgt 1,03 : 1.
Und jetzt heißt es warten. Warten bis die Christstollen abgekühlt sind und angeschnitten werden können. Meine Stollen bewahre ich einer Blechdose an einem kühlen Ort auf. Dort würde er sich wohl einige Zeit halten, wenn er nicht so lecker wäre. Deshalb kann ich nicht genau sagen, wie langer er aufbewahrt werden kann.
Manchmal teile ich den Stollenteig in vier, sechs oder acht Portionen auf. Das ergibt dann ein paar Ministollen, die schneller gebacken sind. Vor denen verschenke ich dann welche zu Weihnachten.
Ich wünsche gute Gelingen und einen schönen 3. Advent.
Inga,
die Jahreszeitenköchin
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