Veganer Linseneintopf wie bei Oma

An stressigen Tagen versöhnt dieser vegane Linseneintopf und wärmt wunderbar, wenns draußen mal wieder richtig kalt ist. Ein echtes Soulfood!

Jetzt reicht’s! Es war wirklich genug! Seit Wochen verbrachte Monika ihre Abende in eleganten, teuren Restaurants, um mit Kunden und Geschäftspartnern über die nächsten Projekte zu verhandeln. Das teure Essen, das ihr bei diesen Meetings serviert wurde, konnte sie einfach nicht mehr sehen. Sicher, alles war von vorzüglicher Qualität und überaus appetitlich angerichtet. Ab und zu ist das wirklich etwas besonderes. Doch jeden Abend?

Sie brauchte einfach mal wieder etwas Deftiges. Hausmannskost, wie sie sie immer bei Oma bekommen hatte. Bei den momentanen Minusgraden war ein Linseneintopf mit Kartoffeln und Karotten genau das Richtige.

Ein Teller mit veganem Linseneintopf und Sojawürtschen

In Gedanken war sie wieder ein Mädchen, das nach dem Unterricht zu Oma und Opa zum Mittagessen ging. Das Essen, das Oma kochte, war immer lecker. Oma nahm einfach das, was im Garten wuchs und kochte daraus eine Gemüsesuppe. Im Winter gab es manchmal Erbsensuppe und oft Linseneintopf mit einer Bockwurst drin. Opa bekam immer zwei. Zusammen saßen sie am Küchentisch und löffelten ihre Suppe. Opa fragte dann: „Wo weer dat denn in de School?“ Und Oma ermahnte ihn jedes Mal: „Nun lass das Kind doch erst mal essen!“ Bevor sie die Erinnerung übermannen konnte, diktierte sie ihrem Smartphone einen Einkaufszettel.

Sobald sie Feierabend machen konnte, wollte sie für einen veganen Linseneintopf einkaufen, damit sie diesen am nächsten Tag kochen konnte. Denn ausnahmensweise hatte sie morgen mal keinen abendlichen Geschäftstermin.

Ein Teller mit veganem Linseneintopf und Sojawürtschen

Trotz ihres freien Abends kommt sie am nächsten Tag erst um sieben Uhr nach Hause. Total erschöpft, müde und hungrig. Als die Wohnungstür hinter ihr ins Schloss fällt, lehnt sie sich kurz an den Türrahmen und denkt: „Was für ein Tag!“ Doch jetzt ist sie endlich zu Hause und der Abend gehört ihr. Hätte Sie die Linsen nicht schon am Abend zuvor eingeweicht, würde sie vermutlich nur eine Scheibe Brot essen. So aber schmeißt sie die hochhackigen Schuhe in die Ecke, schlüpft schnell in ihre Sweetpants und geht dann sofort in die Küche.

Kurz überlegt sie. Wie hatte Oma das immer gemacht? Richtig, Gemüse schälen und in Würfel schneiden, Öl im Topf erhitzen, alles kurz darin anbraten, mit Wasser ablöschen und die Linsen dazugeben. Bei großer Hitze eine viertel Stunde kochen, würzen und schon war dieser schnelle herzhafte Eintopf fertig.

Als Monika nach einer erfrischenden Dusche aus dem Bad kommt, riecht schon die ganze Wohnung wunderbar appetitlich nach dem gekochten Gemüse. Ein Blick in den Topf sagt ihr, dass die Suppe fast fertig ist. Die Linsen sind kurz vor dem Zerfallen. Das ist perfekt! Schnell gibt sie die Gewürze, Tomatenmark und weiteres Wasser dazu und lässt alles noch einmal aufkochen.

Ob der Linseneintopf so wie bei Monikas Oma schmeckt, liest du nach dem Rezept ↓

Rezept: Veganer Linseneintopf


  Ein Jahreszeitenrezept von Inga Landwehr
Menge 2 Portionen
Küche deutsch
Gericht Suppe
Besonderes günstig, vegan
Vorbereitungszeit 10 Minuten
Zubereitungszeit 20 Minuten
Gesamtzeit 30 Minuten

Zutaten

für 2 Portionen

  • 200 g Sellerie
  • 150 g Kartoffeln
  • 100 g Karotten
  • 1 Zwiebel
  • 2 Knoblauchzehen
  • 70 g Berglinsen
  • 2 EL Olivenöl
  • 2 EL Tomatenmark
  • 1 TL Kurkuma
  • 1 TL Paprika
  • 1/4 TL Kreuzkümmel
  • 1 Prise Chili
  • schwarzer Pfeffer
  • Kräutersalz
Ein zweigeteiltes Bild. Rechts ist das Gemüse, das in einem Topf angebraten wird und links der fertige Linseneintopf mit Sojawürstchen

Zubereitung

Vorbereitungszeit: 10 Minuten
Zubereitungszeit: 20 Minuten

Vorbereitung

  1. Linsen am Band zuvor in der dreifachen Menge Wasser einweichen.

Zubereitung

  1. Sellerie, Karotten und Kartoffeln schälen und anschließend in Würfel schneiden – große oder kleine je nach Vorliebe.
  2. Zwiebel und Knoblauch schälen und fein würfeln.
  3. In einem großen Topf Olivenöl erhitzen, Zwiebeln dazugeben und glasieren.
  4. In Würfel geschnittenes Gemüse und Knoblauch zugeben und 5 Minuten anbraten.
  5. Die abgetropften Linsen dazugeben, unterrühren und anschließend mit ca. einem halben Liter Wasser ablöschen.
  6. Den Deckel schräg auf den Topf legen und solange kochen, bis der größte Teil des Wassers verkocht ist. Das dauert ungefähr 15 Minuten. Linsen und Kartoffeln sollten jetzt weich sein.
  7. Einen viertel Liter Wasser zugeben und alles gut verrühren.
  8. Tomatenmark und Gewürze zugeben und abschmecken.
  9. Einmal aufkochen und sofort servieren.

Nährwertangaben/Portion

KohlenhydrateEiweißBallaststoffeFett
38 g
davon Zucker: 8 g
13 g10 g16 g

Das Glukose-Fruktose-Verhältnis beträgt 0,9 : 1.

Meine Praxis-Tipps

  1. Du kannst den Linseneintopf auch mit der doppelten Menge kochen. Noch einmal aufgewärmt ist er fast noch leckerer.
  2. Ein Tofuwürstchen, wie im Text beschrieben, muss nicht unbedingt sein. Durch Zugabe erhöht sich der Proteingehalt von einer Portion um weitere 10 g.
  3. Anstatt von Tofuwürstchen kannst du auch Würstchen auf Seitanbasis nehmen.
  4. Probiere alternativ doch mal Sojaschnetzel zu diesem herzhaften Linseneintopf. Auch das harmoniert sehr gut zusammen.

Fortsetzung der Geschichte

Weil Monika Vegetarierin ist, isst sie zu dem Eintopf ein Tofuwürstchen, das sie in der Zwischenzeit in Scheiben schneidet und in den Suppenteller legt. Dieser Teller ist etwas ganz Besonderes für sie. Nachdem Oma und Opa gestorben waren, hatte sie das kleine Häuschen ausgeräumt. Im Schrank standen noch immer die Suppenteller, von denen sie damals ihre Suppe gelöffelt hatte. Jetzt stehen eben diese Teller in ihrem Küchenschrank und werden nur zu besonderen Gelegenheiten benutzt. Also schöpft sie zwei Kellen von dem veganen Linseneintopf auf den Teller und genießt nach langer Zeit mal wieder eine selbstgekochte Mahlzeit.

Wohl gesättigt und von innen aufgewärmt, fühlt sie Monika mit der Welt versöhnt. Egal, was der nächste Tag bringen würde, sie war bereit. Denn abends würde sie noch einen Teller von diesem leckeren Soulfood essen.

Guten Appetit wünscht
Inga,
die Jahreszeitenköchin

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Hinter den Kulissen

Dieser Linseneintopf ist proteinreich, und enthält viele Vitamine und Mineralstoffe. Dazu gehören

Vitamin% des Tagesbedarfs
Vitamin A + Beta-Carotin330
Vitamin B1 (Thiamin)27
Vitamin B2 (Riboflavin)15
Vitamin B3 und Äquivalent (Niacin)45
Vitamin B5 (Pantothensäure)23
Vitamin B6 (Pyridoxn)30
Vitamin B9 (Folsäure)17
Vitamin C22
Vitamin E23
Vitamin K181

Bei den Mineralstoffen ist besonders der hohe Anteil an Magnesium erwähnenswert. Magnesium als Salz der Nerven ist eine Wohltat in stressigen Seiten. Deshalb ist dieser Linseneintopf ein echten Soulfood oder Seelenwärmer.

Erfreulicherweise ist das Verhältnis von Glukose zu Fruktose hier so günstig, dass auch Menschen die unter einer Fruktosemalabsorption leiden, gerne reichlich davon essen können.

Kurkuma (in der Kombination mit schwarzem Pfeffer), Knoblauch, Tomatenmark und Linsen als Zutaten für diesen schnellen Linseneintopf ergänzen eine krebspräventive Ernährung hervorragend. Insbesondere die Linsen spielen ein wichtige Rolle, da die komplexe Kohlenhydrate und reichlich Ballsaststoffe enthalten. Damit wirken sie vorbeugend gegen Darmkrebs.

Quellen

  • eigenes Rezept
  • eigenes Wissen
  • eigene Erfahrungen

Wichtiger Hinweis
Dieses Rezept ist mit dem Schlagwort Krebsprävention versehen, weil es Zutaten enthält, die das Risiko für Tumorbildungen (gutartig oder bösartig) senken können. Eine gesunde Ernährung allein kann keinen bestehenden Tumor heilen. Falls ein Tumorverdacht besteht, sollte unbedingt ärztlicher Rat eingeholt werden.

Inga Landwehr
Inga Landwehr

kocht und backt seit 40 Jahren vegetarisch und vegan. Ihre besten Kochrezepte mit frischen Bio- und meistens regionalen Zutaten schreibt sie hier auf. Dabei achtet die zertifizierte Ernährungsberaterin auf gesunde Nahrung. Der Schwerpunkt liegt bei Nahrungsmittelintoleranzen und der Krebsprävention. Außerdem hat sie ein Faible für schöne Kochbücher und kulinarische Belletristik. Unterstütze mich!