Saftiger Schokokuchen mit Pfirsich und Käsekuchendecke

Zum Sonntag Nachmittagstee darf es auch mal ein Stück Kuchen sein, finde ich. Am letzten Wochenende habe ich deshalb einen Schokokuchen mit Pfirsichen gebacken. Der ist weder regional noch saisonal. Denn ich habe Pfirsichhälften aus der Dose genommen. Weshalb das so sein musste und was das mit meiner Kindheit zu tun hat, liest du in diesem Rezept.

Schokokuchen mit Pfirsich und Käsekuchendecke von oben betrachtet. Daneben liegt ein Tortenheber.

Lieblingsessen in der Kindheit

Bei einem Gespräch über Lieblingsgerichte sagte kürzlich eine Nachbarin: „Milchreis mit Zimt und Zucker kommt direkt aus der Hölle.“ Ich schaute sie sehr ungläubig an. Denn Dicker Reis ist auch heute noch eines meiner absoluten Lieblingsessen. Nachdem ich aber ihre Geschichte mit den damit verbundenen Erinnerungen gehört hatte, habe ich sie verstanden – Erwachsene können wirklich grausam sein.

Und so hat jede*r von uns Gerichte, bei denen es uns schüttelt und solche, die auch heute noch besonders beliebt sind. Denn diese haben uns durch die Kindheit begleitet. Mal haben sie uns Trost gespendet, wenn wir mit einem blutenden Knie nach Hause kamen, mal waren sie Belohnung für eine gute Schulnote.

Mehr noch, solche Essen war auch mit geliebten Erwachsenen verknüpft. Bei Oma gab es Graubrot, dick mit Butter bestrichen und Zucker obendrauf. Auch der Vanillepudding mit eingemachten Kirschen schmeckte nirgendwo so gut wie bei Oma.

Es gibt noch viele andere Dinge, die ich als Kind richtig gerne gegessen habe, die ich aber heute nicht mehr esse. Sie enthalten zu viel Zucker, Fett oder Konservierungsstoffe. Diese Kindheitsgenüsse verbietet mir mein Versand. Punkt.

Dennoch, kürzlich hatte ich ohne erkennbaren Grund den Geschmack von Pfirsichen auf der Zunge. Boah, das war ein echtes Flash Back. Denn die hatte ich seit Jahrzehnten nicht mehr gegessen, weil ich Konserven nur sehr selten kaufe.

Trotzdem bin ich standhaft geblieben. Doch der Jieper auf Dosenpfirsiche wollte einfach nicht weggehen. Schließlich habe ich beim Discounter eine große Dose mit Pfirsichhälften gekauft.

Und zwar die billigen.

Ohne Aufreißdeckel.

Mit viel Zucker drin.

Musste sein.

Auf einem Tortenheber liegt ein Stück Schokokuchen mit Pfirsich und Käsekuchendecke.

Zu Hause dann die Überlegung, wie ich die wohl essen wollte. Gleich aus der Dose, mit Milchreis oder Vanillepudding. Schließlich habe ich mich für Kuchen entschieden. Und zwar Schokoladenkuchen mit Pfirsichhälften belegt. Und weil noch ein Paket Quark im Kühlschrank war, haben die Pfirsiche eine Decke aus Käsekuchen bekommen. Dadurch bekommt der Schokokuchen eine säuerliche Geschmacksnote, die die süßen Pfirsiche angenehm ausgleicht.

Um der gesunden Ernährung doch noch Genüge zu tun, habe ich den Teig aus einer Mischung von Dinkelmehl und gemahlenen Mandeln gemacht. Da freut Gewissen und Bauch, weil es gut schmeckt.

Das hier ist also mein Schoko-Kuchen-Rezept.

Rezept: Schokokuchen mit Pfirsich


  Ein Jahreszeitenrezept von Inga Landwehr
Menge 12 Stück
Küche deutsch
Course Kuchen
Besonderes zuckerreduziert
Prep Time 20 minutes
Cook Time 40 minutes
Total Time 1 hour

Zutaten

für 1 Kuchen ø 27 cm mit 16 Kuchenstücken

• für den Teig

  • 160 g Dinkelmehl
  • 120 g gemahlene Mandeln
  • 120 g Butter
  • 120 g Xylit oder Zucker*
  • 2 Eier
  • 5 TL Kakaopulver
  • 2 TL Backpulver
  • etwas Wasser oder Milch
  • 1 Dose Pfirsichhälften (820 g Abtropfgewicht)

• für die Käsekuchendecke

  • 250 g Magerquark
  • 150 g Saure Sahne
  • 3 Eier
  • 1 EL Xylit oder Zucker*
  • 1/2 TL Zimt
  • gehobelte Mandeln

*) Zucker hat eine größere Süßkraft als Xylit. Deshalb empfehle ich, etwas weniger Zucker zu nehmen.

Zubereitung

Zubereitungszeit: 20 Minuten
Backzeit: 30 – 40 Minuten

• Teig

  1. Pfirsiche abtropfen lassen.
  2. Butter und Zucker schaumig schlagen.
  3. Eier dazugeben und verrühren.
  4. Mehl, Kakao und Backpulver zu der Butter-Zucker-Ei-Masse geben und mit Wasser oder Milch zu einem Teig verarbeiten.
  5. Den Teig in eine gefettete Springform geben und mit den Pfirsichhälften belegen.

• Käsekuchendecke

  1. Eier trennen.
  2. Eiweiß mit einer Prise Salz steif schlagen.
  3. Magerquark mit Saure Sahne, Eigelb und Zimt verrühren.
  4. Eiweiß mit einer Gabel unterheben.
  5. Die Quarkmasse auf den Pfirsichen verteilen und mit gehobelten Mandeln bestreuen.
  6. Im vorgeheizten Backofen bei 200 °C 30 – 40 Minuten backen.
  7. Nach dem Backen muss der Kuchen ein paar Stunden abkühlen.

Nährwertangaben/Portion

KohlenhydrateEiweißBallaststoffeFett
26,4 g
davon Zucker: 19,2 g
8,8 g2,4 g14,4 g

Das Glukose-Fruktose-Verhältnis beträgt 1,22 : 1.

Ich wünsche dir viel Spaß beim Nachbacken. Wenn dir dieser Schoko-Kuchen geschmeckt hat, dann mach doch ein Bild davon und poste es auf Instagram unter dem Hashtag #Jahreszeitenköchin

Herzlichst,
Inga,
die Jahreszeitenköchin

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Ein Stück Schokokuchen mit Pfirsich und Käsekuchendecke liegt auf einem Teller. Davor liegt eine Kuchengabel.

Hinter den Kulissen

Das Rezept für diesen Schokoladen-Kuchen ist sprichwörtlich aus dem Bauch heraus entstanden. Ich habe ihn vorher noch nie gebacken. Ich hatte nur das unbestimmte Gefühl, dass die Kombination aus Schokolade, Pfirsich und Käsekuchen gut schmecken würde.

Als ich ihn dann im lauwarmen Zustand probiert habe, fand ich den … im Geiste hatte ich mich schon damit abgefunden, dass dieses Rezept missglückt ist. Denn nach dem Anschneiden sah der leider auch klitschig aus.

Am nächsten Tag habe ich meinem Freund Thomas ein Stück vorbeigebracht und um ein Feedback gebeten:

„Also ich fand den Kuchen durchaus lecker! Nicht zu süß und geschmacklich ausgewogen!“

stand in der eMail, die ich am nächsten Tag von ihm bekommen habe. Und tatsächlich hat er mir auch richtig gut geschmeckt, nachdem er eine Nacht im Kühlschrank verbracht hat. Auch von dem Klitsch war nichts mehr zu sehen. Vermutlich deshalb, weil der Teig sich mit dem Saft der Pfirsich vollgesaugt hat.

Wie oben schon geschrieben

Quellen

  • eigenes Rezept
  • eigenes Wissen
  • eigene Erfahrungen
Inga Landwehr
Inga Landwehr

kocht und backt seit 40 Jahren vegetarisch und vegan. Ihre besten Kochrezepte mit frischen Bio- und meistens regionalen Zutaten schreibt sie hier auf. Dabei achtet die zertifizierte Ernährungsberaterin auf gesunde Nahrung. Der Schwerpunkt liegt bei Nahrungsmittelintoleranzen und der Anti-Krebs-Ernährung. Außerdem hat sie ein Faible für schöne Kochbücher und kulinarische Belletristik. Unterstütze mich!

3 Kommentare

  1. 4 stars
    Die Kombination Kakao-Pfirsich-Käsekuchen fand ich auch lecker. Darum habe ich mir das Rezept ausgedruckt und gestern gebacken. Allerdings war ich heute etwas enttäuscht, denn der Boden war ziemlich trocken, die Pfirsiche hatten sich nicht wirklich mit dem Teig verbunden, so dass man nach dem Aufschneiden gucken musste, ob nicht schon ein Stück Pfirsich vom nächsten Stück Kuchen mit rausgerutscht war. Die oberste Schicht war recht dunkel geworden, obwohl ich nur 30 Minuten Backzeit eingestellt hatte. Hab mit Puderzucker ein bisschen retuschiert. Bitte im Rezept zusätzlich vermerken, ob Umluft oder Ober- und Unterhitze. Bei Umluft braucht man ca 20 Grad weniger. Außerdem fehlte in meinem RezeptAUSDRUCK die Zuckermenge bei den Zutaten. Hab dann 80 g nach Erfahrung genommen, hätte aber tatsächlich mehr sein können. Wie ich jetzt hier auf der Seite gesehen habe, ist die Menge in der Vorschau vorhanden. Ich werde ihn trotzdem noch einmal backen, mit meinem Nachtrag im Rezept.

  2. Hier noch eine Ergänzung:
    In der Vorschau stehen 2 TL Backpulver, im ausgedruckten Text nur 1 TL.
    Meine Empfehlung, die Pfirsichhälften dritteln und auf dem Teig verteilen, dann ist auf jedem Stück Kuchen leckeres Obst.

    • Liebe Roselore,

      vielen Dank für deine Anmerkungen und die Korrekturen. Da hab eich wohl tatsächlich etwas übersehen. Wird natürlich sofort korrigiert!

      Ich habe den Kuchen mit Unterhitze gebacken, weil nur einen Gasofen habe.

      Gutes Gelingen beim 2. Backen.

      Herzlichst,
      Inga

      P.s. Meine Eltern haben sich viel Zeit genommen, um mir einen schönen Namen zu geben. Mir gefällt es deshalb, wenn ich damit angesprochen werde.

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