Chutney selber machen – Chutney Grundrezept

Leicht verständliches Grundrezept für selbstgekochte Chutneys. Mit bewährten Praxistipps.

Wenn es Herbst wird, gibt es nur noch wenig frisches Obst und Gemüse, das der Anbau im Freiland für uns bereithält. Dazu gehören Äpfel, Birnen, Kürbis, Nüsse, Pflaumen, Trauben, Möhren, Pastinaken sowie Kartoffeln und alle Kohlsorten. In meinem Augen sind das die wahren Früchte des Sommers, denn sie brauchen die Kraft der Sonne zum Wachsen und reifen. Auf diese Weise speichern sie viele wertvolle Vitamine, die uns gesund durch die dunkle Jahreszeit bringen. Genau das Richtige für mein Chutney Grundrezept.

Bioäpfel, rote Zwiebeln, Ingwer eine Karaffe mit Essing stehen auf einem Tisch

September und Oktober sind ideal, um Chutney zu kochen. Ein Chutney rundet viele Mahlzeiten ab: Es passt ausgezeichnet zu Bratkartoffeln, wie überhaupt zu Gebratenem und Reisgerichten. Auch als Topping auf einem Käsebrot ist es toll – aber das ist ein Kapitel für sich. Zu einem Käse das ideale Chutney zu finden, ist wie zu einem Wein den richtigen Käse auszuwählen. Ich probiere immer wieder herum. Habe ich aber einmal die ideale Kombination gefunden, will ich nicht mehr darauf verzichten.

Kreative Zusammenstellungen für die Zunge

Kombinieren kann man alles miteinander, was man gerne mag und erntefrisch zu bekommen ist. Kürbis passt gut zu Pflaumen, Paprika lassen sich mit Auberginen kombinieren und Möhren mit Sellerie, um hier nur einige Beispiele zu nennen. Mit einem Grundrezept, etwas Kreativität und einer Prise Fantasie kann jeder, leckere Chutneys zubereiten. Das Grundrezept folgt an dieser Stelle. Alles andere liegt den Köchen*innen auf der Zunge.

Die wichtigsten Zutaten für das Chutney Grundrezept

Essig und Zucker

Äpfel, Zucker, Essig, Zwiebeln und Knoblauch sind auf einem Tisch

Beide sind natürliche Konservierungsmittel. Damit halten sich die geschlossenen Gläser über Jahre, wenn sie kühl und dunkel aufbewahrt werden. Selbst ein offenes Glas ist nach mehrere Wochen im Kühlschrank noch lecker.
Essig ist ein Geschmacksgeber mit dem man gut varieren kann: Apfelessig verleiht dem Chutney eine fruchtige Note, Weinessig schmeckt milder. Der gewöhnliche Branntweinessig hingegen ist sauer und meines Erachtens nur als Putzmittel zu gebrauchen.
Auch beim Zucker gibt es unterschiedliche Geschmacksausprägungen, kommen bei einem Chutney aber nicht so zum Tragen. Es spielt keine all zu große Rolle, ob man den weißen Haushaltszucker oder Rohrohrzucker verwendet.

Äpfel

Diese enthalten wertvolles Pektin. Pektin trägt dazu bei, dass das Chutney geliert, also eine gute Konsistenz bekommt.

Zwiebeln und Knoblauch

Für den pikanten Geschmack, je nach Vorliebe sind hier keine Grenzen gesetzt.

Und dann braucht es natürlich mindestens eine Hauptzutat, die die Geschmacksrichtung bestimmt.

Chutney-Grundrezept


  Ein Jahreszeitenrezept von Inga Landwehr
Menge 6 Gläser à 200 ml
Küche indisch
Course Chutney
Besonderes Grundrezept, ohne Gelierzucker
Prep Time 30 minutes
Cook Time 2 hours 30 minutes
Total Time 3 hours

Zutaten

für 6 Gläser à 200 ml

  • 1 kg Hauptzutat (Früchte und/oder Gemüse)
  • 200 g Zucker
  • 200 ml Essig
  • 2 Äpfel
  • 2 Zwiebeln
  • Knoblauch nach Geschmack (ich nehme 2 Zehen
  • Öl zum Anbraten

Im Grunde war’s das schon. Um den Geschmack abzurunden, kommen jetzt noch Gewürze und Salz hinzu. Bei dieser Menge nehme ich 2 EL Salz – und in jedem Fall auch frischen Ingwer. Chilli verwende ich auch oft, passt aber nicht immer.

Zubereitung

Vorbereitungszeit: 30 Minuten
Zubereitungszeit: 2 Stunden, 30 Minuten

  1. Früchte und Gemüse waschen, evtl. entkernen (z. B. Pflaumen und Kürbis) und in kleine Stücke schneiden,
  2. Äpfel vom Kerngehäuse befreien und ebenfalls in kleine Stücke schneiden.
Klein geschnittene Äpfel, Ingwer, Zwiebeln, Knoblauch und und brauner Zucker stehen in Schüsseln bereit
  1. Zwiebeln und Knoblauch in feine Würfel schneiden.
  2. Öl in einem großen Topf erhitzen, Zwiebeln und Knoblauch darin anbraten, bis sie glasig sind.
Frische Zwiebeln mit Holzlöffel in einem Kupfertopf
  1. Äpfel dazugeben und ebenfalls leicht anbraten.
  2. Mit Essig ablöschen und solange kochen, bis die Äpfel weich sind. Anschließend mit dem Pürierstab die Äpfel zerkleinern.
Angebratene Äpfel und Zwiebeln werden mit Essig ablöschen.
  1. Die vorbereiteten Früchte, Gemüse und Zucker dazugeben und aufkochen. Wenn die Masse kocht, auf sehr kleiner Flamme weiter köcheln lassen.
  2. In der Zwischenzeit Gläser, Deckel und alles andere Werkzeug mit kochend heißem Wasser übergießen. Auf diese Weise wird es keimfrei. Danach sollten Gläser und Deckel nicht mehr mit den Händen anfasst werden. Mit einer Zange oder einem Küchentuch ist das aber problemlos möglich.
  3. Nach ca. 30 Minuten die Gemüsestücke mit dem Pürierstab etwas zerkleinern.
    10. Durch das Kochen entsteht ebenfalls Flüssigkeit. Diese und der Essig sollten jetzt schon ziemlich verkocht sein. Jetzt kommt der Zeitpunkt, an dem immer umgerührt werden muss.
  4. Erst jetzt werden die Gewürze dazugeben, weil die darin enthalten ätherische Öle sonst zerkochen würden. Die Gewürze werden gründlich untergerührt und alles zusammen aufgekocht. Danach ist die Gelegenheit ideal, um abzuschmecken. Für mich ist das der schönste Augenblick, wenn ich ein Chutney koche. In aller Ruhe schmecke ich ab, bis der Geschmack so ist, wie ich ihn mir vorstelle. Wichtig dabei ist, immer wieder umzurühren, damit das Chutney nicht anbrennt.
  5. Ist der Geschmack perfekt, alles weitere 10 Minuten köcheln lassen. Umrühren nicht vergessen! Das Chutney ist fertig, wenn die Flüssigkeit verkocht ist.
  6. Heiß in Gläser füllen und diese sofort verschließen.

Für das Chutney Grundrezept noch ein paar Tipps aus meiner Praxis

  1. Ich koche Chutneys und Marmelade in einem speziellen Kupfertopf* von dem französischen Hersteller Baumalu. Dieser Topf hat eine konische Form, sodass die Flüssigkeit schneller verkocht.
  2. Knoblauch schäle ich und zerdrücke diesen dann mit der Messerklinge. Normalerweise ist er dann schon zur weiteren Verarbeitung fertig. Größere Stücke schneide ich dann klein.
  3. Sollte die Flüssigkeit einmal zu schnell verkochen, gebe ich weiteren Essig hinzu.
  4. Da ein Chutney noch Stücke enthalten soll, kann man das Zerkleinern (Punkt 7) auch mit einem Kartoffelstampfer vornehmen.
  5. Die angegebene Kochzeit unter Punkt 7 ist natürlich abhängig von der Gemüsesorte. Hartes Gemüse, wie z. B. Pastinaken brauchen länger als weiches, wie z. B. Tomaten. Ich steche immer mit dem Messer ein. Geht es leicht durch, mache ich mit dem Pürierstab weiter.
  6. Die Gläser können auch zu einem früheren Zeitpunkt keimfrei gemacht werden. Ich fülle es gerne in möglichst heiße Gläser ab. So kann ich sicher sein, dass keine versehentliche Verunreinigung mehr vorkommt. Außerdem glaube ich (bilde ich mir vielleicht ein), dass die Gläser dann besser schließen.
  7. Um sicher zu sein, dass das Chutney die richtige Konsistenz hat, gibt es einen einfachen Trick: Mit einem kleinen Löffel gebe ich einen Klecks Chutney auf einen Teller und ziehe mit dem Stil eines Holzlöffels eine Linie durch den Klecks. Bleibt die Linie so stehen, selbst wenn ich den Teller etwas hin- und herschwenke, ist das Chutney fertig.
  8. Ist das Chutney sehr fest geworden, bilden sich Luftblasen im Glas. In diesen Blasen bildet sich Kondenzwasser. Dort kann Schimmel entstehen. Deshalb sollten die Luftblasen vor dem Verschließen des Glases mit einem Holzstäbchen herausgearbeitet werden.
  9. Mein Chtuney kommt ohne zusätzliches Geliermittel aus. Der Vorteil liegt darin, dass das fertige Mus während des Abfüllens erneut aufgekocht werden kann, damit es wirklich heiß in die Gläser kommt.
Auf einem kleinen Teller ist ein Chutney-Herz, in dessen mit eine Rille ist

Gutes Gelingen und einen ebensolchen Appetit wünscht
Inga,
die Jahreszeitenköchin

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Kochbücher

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Inga Landwehr
Inga Landwehr

kocht und backt seit 40 Jahren vegetarisch und vegan. Ihre besten Kochrezepte mit frischen Bio- und meistens regionalen Zutaten schreibt sie hier auf. Dabei achtet die zertifizierte Ernährungsberaterin auf gesunde Nahrung. Der Schwerpunkt liegt bei Nahrungsmittelintoleranzen und der Anti-Krebs-Ernährung. Außerdem hat sie ein Faible für schöne Kochbücher und kulinarische Belletristik. Unterstütze mich!

2 Kommentare

  1. 5 stars
    Hey deine Rezepte und dieses Chutney klingen wundervoll.
    Ich habe ziemlich viele Mairüben die leider ganz leicht bitter sind. Vielleicht hab ich zu spät gesät…
    Aus denen möchte ich gerne ein Chutney machen, bin mir aber nicht sicher ob das wird?
    Mairüben sind ja vom Geschmack ähnlich wie ganz milde Kohlrabi
    Evtl mit Äpfeln…
    was meinst du dazu oder hast du einen Tipp was mit den Mairüben passen könnte?
    welchen Essig empfiehlst du generell vileleicht hast du eine Markenempfehlung, ich finde es sehr schwierig den richtigen Essig zu finden.
    Vielen Dank für deine Mühe viele Grüße

    • Liebe Conny,

      freut mich, dass dir meine Rezepte gefallen.
      In jedem Rezept steht, welchen Essig ich dafür verwende. Markennamen nenne ich nur, wenn es ein bezahlter Auftrag ist. Dafür bitte ich um Verständnis.

      Aus Mairübchen würde ich ein Pesto machen: https://jahreszeitenkueche.de/veganes-mairuebchen-pesto-mit-nuessen/

      Herzlichst,
      Inga

      P.s. Meine Eltern haben mir einen schönen Namen ausgesucht, mit dem ich gerne angesprochen werde. „Hey“ ist es nicht.

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