Alles Wissenswerte über Vitamin A

Was ist Vitamin A?

Vitamin A ist ein fettlösliches Vitamin, das für zahlreiche Körperfunktionen essenziell ist. Es existiert in zwei Hauptformen: Retinol, das hauptsächlich in tierischen Lebensmitteln vorkommt, und Provitamin A, zu dem Beta-Carotin gehört, das in pflanzlichen Lebensmitteln zu finden ist. Beta-Carotin wird im Körper in Retinol umgewandelt und bietet somit eine wichtige Quelle für Vitamin A.

Formen von Vitamin A

  • Retinoide: Die aktiven Formen von Vitamin A, die in tierischen Produkten wie Leber, Fisch und Milchprodukten gefunden werden. Diese Formen sind sofort bioverfügbar und können direkt vom Körper verwendet werden.
  • Carotinoide (Provitamin A): Diese Formen kommen in pflanzlichen Lebensmitteln vor, insbesondere in buntem Obst und Gemüse wie Karotten, Süßkartoffeln und Spinat. Beta-Carotin ist das bekannteste Carotinoid, das im Körper in aktives Vitamin A umgewandelt wird.

Funktion und Wirkung im Körper

Vitamin A ist ein essenzielles fettlösliches Vitamin, das mehrere wichtige Funktionen im Körper erfüllt:

  1. Sehvermögen: Vitamin A ist ein Bestandteil des Sehpigments Rhodopsin, das für das Sehen bei schwachem Licht notwendig ist.
  2. Immunsystem: Es unterstützt die Funktion von Haut und Schleimhäuten, die als Barrieren gegen Infektionen dienen, und fördert die Aktivität von Immunzellen.
  3. Zellwachstum und Differenzierung: Vitamin A ist entscheidend für das Wachstum und die Differenzierung von Zellen, insbesondere in der Haut, den Lungen und im Darm.
  4. Reproduktion und Entwicklung: Es spielt eine Rolle in der Entwicklung des Embryos und der Fortpflanzungsfunktion.
  5. Genexpression und Zellkommunikation: Vitamin A ist wichtig für die Regulation der Genexpression und die Kommunikation zwischen Zellen.

Bioverfügbarkeit

Die Bioverfügbarkeit von Vitamin A variiert je nach Quelle:

  • Retinol: Aus tierischen Quellen ist Vitamin A in Form von Retinol sofort bioverfügbar und kann direkt vom Körper verwendet werden.
  • Beta-Carotin: Aus pflanzlichen Quellen muss Beta-Carotin erst in aktives Vitamin A umgewandelt werden. Diese Umwandlung ist weniger effizient als die direkte Aufnahme von Retinol. Zudem kann die Absorption von Beta-Carotin verbessert werden, wenn es mit Fett konsumiert wird, da Vitamin A ein fettlösliches Vitamin ist.

Tagesbedarf

Der Tagesbedarf an Vitamin A variiert je nach Alter und Geschlecht. Hier eine detaillierte Übersicht, basierend auf den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE):

Alterm (µg/Tag)w (µg/Tag)
Säuglinge (0-4 Monate)500500
Säuglinge (4-12 Monate)400400
Kinder (1-4 Jahre)300300
Kinder (4-7 Jahre)350350
Kinder (7-10 Jahre)450450
Kinder (10-13 Jahre)600600
Jugendliche (13-15 Jahre)800700
Jugendliche (15-19 Jahre)950800
Erwachsene (19-65 Jahre)850700
Erwachsene (65 Jahre und älter)800700
Schwangere800
Stillende1300
Quelle: DGE

Lebensmittel mit sehr hohem Vitamin-A-Gehalt

Hier sind einige Lebensmittel mit hohem Vitamin-A-Gehalt. Alle angegeben Vitamin-A-Werte der Lebensmittel sind Durchschnittswerte, die je nach Sorte, Anbauweise und Lagerbedingungen variieren können.
Die Bioverfügbarkeit von Vitamin A aus pflanzlichen Quellen wird durch Hinzufügen von Fett verbessert.

Obst

Alle Obstsorten, wenn nicht anders vermerkt, sind frisch. Der Vitamin-A-Gehalt kann sich bei Konserven, tiefgefrorenen oder getrockneten Früchten ändern.

ObstsorteVitamin-A-Gehalt (µg/100g)Saison
Honigmelone783Sommer
Mango462ganzjährig
Vogelbeere408Sommer
Hagebutte400Herbst
Kaki278Sommer
Aprikose267Sommer
Sanddornbeere250Sommer + Herbst
Kapstachelbeere150Sommer
Pfirsich/Nektarine73Sommer
Kiwi62Herbst + Winter

Gemüse

Alle Gemüsesorten, wenn nicht anders vermerkt, sind frisch. Der Vitamin-A-Gehalt kann sich bei Konserven, tiefgefrorenem oder getrocknetem Gemüse ändern.

GemüsesorteVitamin-A-Gehalt (µg/100g)Saison
Süßkartoffel1449Herbst
Karotten1637ganzjährig
Grünkohl862Herbst + Winter
Spinat781Frühling + Herbst
Mangold588Sommer
Chicorée572Herbst + Winter
Bleichsellerie541Sommer
Sellerie483Sommer
rote Paprika369Sommer
Kürbis233Herbst

Kräuter und Salat

Viele Kräuter und Blattsalate sind reich an Vitamin A. Kräuter können je nach Saison in der Natur gesammelt oder im Blumentopf einfach selber gezogen werden. Dazu gehören

  • Löwenzahn: 1.317 µg/100 g
  • Petersilie: 1.010 µg/100 g
  • Sauerampfer: 833 µg/100 g
  • Brunnenkresse: 823 µg/100 g
  • Eichblattsalat: 800 µg/100 g
  • Feldsalat: 650 µg/100 g

Vitamin-A-Mangel und Symptome

Ein Mangel an Vitamin A kann zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen. Zu den Symptomen gehören:

  • Nachtblindheit: Schwierigkeiten beim Sehen in schwachem Licht.
  • Trockene Augen: Xerophthalmie, eine Erkrankung, bei der die Augen trocken werden und ohne Behandlung zur Erblindung führen können.
  • Hautprobleme: Trockene, schuppige Haut.
  • Infektionen: Ein geschwächtes Immunsystem kann zu häufigeren Infektionen führen.
  • Wachstumsstörungen: Besonders bei Kindern kann ein Vitamin-A-Mangel das Wachstum beeinträchtigen.

Vitamin-A-Überdosierung und Symptome

Eine Überdosierung von Vitamin A, auch Hypervitaminose A genannt, kann toxisch sein und verschiedene Symptome hervorrufen:

  • Kopfschmerzen: Intensive, manchmal chronische Kopfschmerzen.
  • Schwindel: Gefühl von Benommenheit oder Schwindel.
  • Übelkeit und Erbrechen: Magenbeschwerden bis hin zu Erbrechen.
  • Hautveränderungen: Trockene, juckende Haut und spröde Nägel.
  • Knochenschmerzen: Schmerzen in den Knochen, die auf eine erhöhte Knochenbrüchigkeit hinweisen können.

Vitamin A als Nahrungsergänzung

  • Schwangere: Schwangere Frauen sollten auf ihren Vitamin-A-Bedarf achten, aber eine Überdosierung vermeiden. Sie sollten keine Leber oder Leberprodukte konsumieren, da diese sehr hohe Mengen an Vitamin A enthalten.
  • Stillende: Stillende Frauen haben einen erhöhten Bedarf an Vitamin A, da sie es über die Muttermilch an das Kind weitergeben.
  • Ältere Menschen: Ältere Menschen sollten auf eine ausreichende Zufuhr von Vitamin A achten, um die Immunfunktion zu unterstützen und das Sehvermögen zu erhalten.
  • Kranke Personen: Personen mit bestimmten Krankheiten, wie z. B. Lebererkrankungen oder Verdauungsproblemen, können Schwierigkeiten haben, ausreichend Vitamin A aufzunehmen, und sollten ihre Zufuhr möglicherweise überwachen.

Wechselwirkung mit anderen Medikamenten

Vitamin A kann Wechselwirkungen mit bestimmten Medikamenten haben. Einige Medikamente können die Absorption von Vitamin A reduzieren oder dessen Abbau beschleunigen. Dazu gehören:

  • Retinoide: Medikamente, die zur Behandlung von Hauterkrankungen verwendet werden, können das Risiko einer Vitamin-A-Toxizität erhöhen.
  • Cholestyramin: Ein Medikament zur Senkung des Cholesterinspiegels, das die Aufnahme von Vitamin A im Darm verringern kann.
  • Orlistat: Ein Medikament zur Gewichtsreduktion, das die Fettaufnahme hemmt und dadurch auch die Absorption von fettlöslichen Vitaminen wie Vitamin A reduziert.

Personen, die regelmäßig Medikamente einnehmen oder unter chronischen Erkrankungen leiden, sollten vor der Einnahme von Vitamin A als Nahrungsergänzung unbedingt ihren Arzt konsultieren. Eine individuelle Beratung ist wichtig, um mögliche Wechselwirkungen zu vermeiden und die richtige Dosierung festzulegen.

Empfehlung

Es ist wichtig, eine ausgewogene Ernährung zu haben, die reich an Vitamin-A-haltigen Lebensmitteln ist. Eine Überdosierung sollte vermieden werden, insbesondere bei der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln. Bei Unsicherheiten sollte ein Arzt oder Ernährungsberater konsultiert werden.

Von einer Selbsttherapie ohne fundiertes Vorwissen wird dringend abgeraten!

Weitere Informationsquellen

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Karola Imhof
Karola Imhof

ist die vituelle Assistentin in der Jahreszeitenküche. Sachtexte schreibt sie innerhalb von Minuten. Diese werden vor der Veröffentlichung immer redaktionell überprüft.