Mairübchen-Knollen liegen nebeneinander in einer Holzkiste.

Mairübchen: Ein knackiges Frühlingsgemüse

Mairübchen gehören zur Familie der Kreuzblütler und sind eng mit dem Kohlrabi und dem Rettich verwandt. Sie sind eine Kreuzung aus Kohlrabi und Rübe und haben eine runde oder ovale Form mit weiß-grüner Schale und weißem Fleisch. Sie sind mit Teltower Rübchen und Herbstrübe verwandt. Mairübchen haben einen milden, süßlichen Geschmack und können sowohl roh als auch gekocht gegessen werden.

Mairübchen verdanken ihren Namen der Tatsache, dass sie im Mai geerntet werden. Sie werden auch Mairübe, weiße Rübe, Navette oder Kugelrettich genannt.

Einkaufsratgeber

Beim Kauf von Mairübchen sollte man auf eine feste, glatte Haut achten, die keine Risse oder Druckstellen aufweist. Die Größe variiert, aber sie sollten generell schwer und kompakt sein. Frische grüne Blätter sind ein Zeichen für Qualität, aber sie sollten knackig und nicht welk sein.

Mairübchen mit einer runzeligen Haut oder gelben Blättern sind nicht mehr frisch und sollten nicht gekauft werden.

Im Handel werden Mairübchen üblicherweise als Bund mit je Stück angeboten.

Mairübchen-Knollen liegen nebeneinander in einer Holzkiste.

Lagerung und Zubereitung

Mairübchen können im Gemüsefach des Kühlschranks ungefähr eine Woche gelagert werden. Vor der Zubereitung sollten sie gründlich gewaschen und von Blättern und Wurzeln befreit werden. Sie können roh in Salaten gegessen, gedünstet, gebraten oder zu Suppen und Eintöpfen hinzugefügt werden.

Die Schale der Mairübchen kann ebenfalls gegessen werden. Die müssen also nicht geschält werden. Ich empfehle allerdings einen „Kautest“, um festzustellen, ob die Schale weich genug für den Verzehr ist. Wenn Mairübchen geschält werden, dann bitte nur sehr dünn, um die darin enthaltenen Senföle zu erhalten.

Das Blattgrün kann ebenfalls gegessen werden. Es muss aber sehr gründlich gewaschen werden, da es meistens sandig ist. Für die Zubereitung des Blattgrüns nimmt man nur die Blätter. Die Stiele werden abgeschnitten. Das Blattgrün kann wie Spinat zubereitet werden. Es eignet sich aber auch hervorragend für die Zubereitung eines Pestos oder einer Quiche.

Vitamin- und Nährstoffgehalt

Mairübchen sind reich an Vitamin C, Ballaststoffen und vielen wichtigen Mineralstoffen wie Kalium, Kalzium und Eisen. Sie enthalten aber auch reichlich Vitamin K und Folsäure sowie Natrium. Sie sind auch eine gute Quelle für Antioxidantien und wirken entzündungshemmend.

Dank der enthaltenen Senfglykoside unter stützen sie die Abwehr von Krankheitserregern. Aufgrund der reichlich vorhandenen Ballaststoffe sind Mairübchen ein Must-Eat bei einer Reduktionsdiät.

Das Glukose-Fruktose-Verhältnis beträgt 1,18 : 1. Damit gehören Mairübchen zu den gut verträglichen Gemüsesorten für Menschen mit einer Fruktosemalabsorption leiden.

100 g frisches Mairübchen entspricht einer halben Knolle ohne Blattgrün. Diese enthält

  • 5 g Kohlenhydrate
  • 1 g Eiweiß
  • 3 g Ballaststoffe
  • 4 g Zucker
  • 0,2 g Fett

Saison für Freiland-Mairübchen in Deutschland

Mairübchen sind typische Frühjahrsgemüse. Die ersten Mairübchen werden bereits im April geerntet, obwohl, wie der Name schon sagt, die Saison erst im Mai beginnt. Sie können aber auch im Herbst angebaut werden und dann bis in den Winter hinein geerntet werden. In Deutschland werden Mairübchen vorwiegend im Freiland angebaut.

  • Hauptsaison: Mai – Juli
  • Nebensaison: April + August

Wann andere Gemüsesorten Saison haben, siehst du im Saisonkalender der Jahreszeitenküche.

Mairübchen in der Anti-Krebs-Ernährung

Schon die alten Griechen haben Kohl als (All-)Heilmittel geschätzt. In Studien kann heute belegt werden, dass Kohl das Risiko, an Krebs zu erkranken, minimiert. Gleiches gilt für auch als Vorbeugung gegen Rückfälle bei Menschen, die schon einmal an Krebs erkrankt sind. Für diesen gesundheitsfördernden Effekt sollten mindestens drei Portionen Kreuzblütlergemüse pro Woche gegessen.

Der vorbeugende Effekt von Kreuzblütlern in der Anti-Krebs-Ernährung ist auf den Gehalt an die im Kohl enthaltenen Glucosinolate zurückzuführen. Diese Moleküle wirken nicht direkt präventiv. Durch das Kauen wird einen Mechanismus in Gang gesetzt, der schließlich antikanzerogen wirkenden Moleküle freisetzt.

Damit die krebshemmende Wirkung der Glucosinolate erhalten bleibt, sollte unbedingt auf die richtige Zubereitungsart geachtet werden, da diese Moleküle wasserlöslich sind. Durch Kochen werden die Glucosinolate um fünfzig Prozent reduziert. Des Weiteren sind diese Moleküle nicht hitzebeständig. Deshalb sollte Kreuzblütlergemüse immer so kurz wie möglich und nur mit wenig Wasser gegart werden. Dämpfen oder die Zubereitung im Wok sind daher ideal. Mit anderen Worten: Mairübchen, der noch schön knackig ist, ist perfekt! Allerdings müssen sie dann unbedingt richtig gekaut werden.

Allerdings variiert der Anteil an Glucosinolaten innerhalb der Familie der Kreuzblütlergemüse: Rosenkohl enthält am meisten, Pak-Choi am wenigsten.

KreuzblütlersorteGlucosinolat (mg/100g)
Rosenkohl237
Blattkohl201
Grünkohl101
Brunnenkresse95
Weißen Rüben, z. B. Mairübchen93
Weiß- oder Rotkohl65
Brokkoli62
Blumenkohl43
Pak-Choi54
Quelle: „Krebszellen mögen keine Himbeeren“, S. 151

Auch wenn Rosenkohl den höchsten Anteil an Glucosinolaten enthalten, ist das kein Grund, ausschließlich diesen zu essen. Eintönigkeit verdirbt die Freude am Essen. Das ist absolut nicht gesund. Deshalb sollte immer wieder mal eine andere Kohlsorte gegessen werden, am besten dann, wenn diese gerade Saison hat.

Mairübchen selber anbauen

Mairübchen können auch im eigenen Garten angebaut werden. Hierzu eignet sich am besten ein sonniger bis halbschattiger Standort. Die Aussaat kann entweder direkt in Töpfen erfolgen oder ab März direkt ins Beet, wenn der Boden aufgetaut ist.

Sie benötigen einen lehmigen, sandigen und humusreichen Boden. Nach der Aussaat sollten sie regelmäßig gegossen werden.

Nach sechs bis acht Wochen können Mairübchen geerntet werden. Die Ernte erfolgt, wenn die Mairübchen eine Größe von etwa 5-7 cm erreicht haben.

Herkunft und Verbreitung

In Europa sind Mairübchen seit dem Altertum gekannt und gehörten vor der Verbreitung der Kartoffel zu den Grundnahrungsmitteln. Sie werden oft in Deutschland, Frankreich, Großbritannien und den USA angebaut.

Fazit

Mairübchen sind ein vielseitiges und gesundes Gemüse, deren Hauptsaison im Frühjahr ist. Mit ihrem delikaten Geschmack und ihrem Nährstoffreichtum sind sie eine Bereicherung für jede ausgewogene Ernährung. Sie können auf vielfältige Art zubereitet werden und bringen somit viel Abwechslung auf den Tisch.

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Inga Landwehr
Inga Landwehr

kocht und backt seit 40 Jahren vegetarisch und vegan. Ihre besten Kochrezepte mit frischen Bio- und meistens regionalen Zutaten schreibt sie hier auf. Dabei achtet die zertifizierte Ernährungsberaterin auf gesunde Nahrung. Der Schwerpunkt liegt bei Nahrungsmittelintoleranzen und der Anti-Krebs-Ernährung. Außerdem hat sie ein Faible für schöne Kochbücher und kulinarische Belletristik. Unterstütze mich!