Diese saftigen Schoko-Orangen-Schnitten verführen mit einer Extraportion Schokolade und aromatischen Gewürzen. Unwiderstehlich!
Erste Runde. Zweite Runde. Ab der dritten Runde um den See ist Anna im Flow. Dafür braucht sie jetzt keine Motivationsbelohnung mehr. Früher ging sie nur laufen, weil Sie sich im Nachhinein für die Plackerei eine heiße Schokolade gönnen durfte. Heute läuft sie, weil es ihr guttut. Dass sie dadurch schon ein paar Kilo Gewicht verloren hat, ist ein schöner Nebeneffekt.
Während sie eine Runde nach der nächsten läuft, erscheint vor ihrem geistigen Auge Thomas, der Inhaber des Schokoladenparadieses. Ihn vermisst sie tatsächlich ein wenig. Er ist ein so zuvorkommender und angenehmer Mensch, in dessen Gegenwart sie sich sehr wohl fühlt. Schnell verwirft sie diesen Gedanken wieder. Er ist eben ein Ladenbesitzer, der gute Geschäfte machen will.
Trotzdem beschließt sie, sich fürs Wochenende etwas Schokoladiges zu gönnen. Eine Tafel hochprozentige Schokolade und eine Schoko-Orangen-Schnitte, darauf hat sie Appetit. Schließlich hat sie seit Monaten schon kein einziges Stück Schokolade mehr gegessen. Anna wundert sich immer noch darüber, dass es ihr gar nicht schwerfällt, so konsequent zu sein.

Nach einem sättigenden Frühstück aus Habermus und grünem Tee macht sich Anna auf den Weg zum Schokoladenparadies. Als sie den Laden betritt, begrüßt Thomas sie wie immer freundlich, aber nicht so wie sonst. Während sie noch darüber nachdenkt, bemerkt sie, wie sein Lächeln ganz langsam seine Augen erreicht, weil er endlich seine Lieblingskundin erkennt.
„Anna?“ Thomas hält inne und lächelt erfreut. „Ich hätte dich fast nicht wiedererkannt! Gut siehst du aus.“
„Danke für das Kompliment, Thomas. Mir geht es wirklich gut.“ Mit diesen Worten tritt sie einen Schritt von Tresen zurück und dreht sich einmal um sich selbst.
Thomas lacht leise und mustert sie kurz: „Das sieht man. Irgendwie wirkst du … leichter. Nicht nur äußerlich.“
Anna schmunzelt: „Ich fühle mich viel leichter. Auch äußerlich.“
Vorsichtig fragt Thomas: „Dann hat sich wohl einiges bei dir verändert. Darf ich fragen, was passiert ist?“
„Meinem Lieblingschocolatier erzähle ich es gerne“, antwortet Anna mit einem Lächeln: „Du erinnerst dich bestimmt, dass ich oft sehr viel Stress auf der Arbeit habe. Mit Schokolade konnte ich das immer gut kompensieren. Aber ich habe mich auch immer ziemlich müde gefühlt. Als dann noch ein paar Kolleginnen sagten, ich würde schlecht aussehen, bin ich zum Arzt gegangen.“
Thomas zieht die Augenbrauen leicht zusammen und sagt mit Besorgnis in der Stimme: „Das tut mir Leid zu hören. Und, der Arzt, hat er herausgefunden, was dir gefehlt hat?“
Mit leichtem Stirnrunzeln erzählt Anna: „Nichts hat er festgestellt. Aber er hat mir eine Verordnung für eine Ernährungsberatung mitgegeben.“
„Eine Ernährungsberatung?“, fragt Thomas. „Die hat offenbar mehr bewirkt als der Arztbesuch.“

„Das kann man wohl sagen“, entgegnet Anna mit Nachdruck. „Ich wollte ja zuerst nicht hingehen, weil ich ja sowieso kaum Zeit habe. Doch im Nachhinein war es eine gute Entscheidung. Ich habe nämlich mein Leben komplett umgekrempelt.“
Thomas lehnt sich interessiert auf den Tresen: „Komplett umgekrempelt klingt nach viel Veränderung. Was hast du gemacht?“
Anna überlegt kurz und beginnt zu erzählen: „Zuerst ging es ja mal um den Stress, weshalb ich immer so viel Schokolade gegessen habe. Die Ernährungsberaterin hat mir empfohlen, Lebensmittel zu essen, die viel Magnesium enthalten. Seitdem esse ich viel Vollkorn, Brokkoli, Nüsse und Hülsenfrüchte. Als Ausgleich sollte ich dann noch regelmäßig Sport machen. Seitdem laufe ich jeden Tag mehrere Runden um See. Das habe ich vorher nur ab und zu gemacht.“
Thomas nickt anerkennend: „Wow, das klingt nach einer echten Umstellung. Das ziehst du wirklich durch, oder?“
Stolz antwortet Anna: „Na klar! Sonst hätte ich mir schon längst mal wieder ein Stück Schokolade gegönnt.“
Thomas lächelt verschmitzt: „Und heute willst du dir etwas gönnen?“
Ob sich Anna einen Schoko-Orangen-Kuchen gönnt, erfährst du nach dem Rezept ↓
Rezept: Schoko-Orangen-Schnitten mit Walnüssen
Zutaten
für 8 Schnitten
- 120 g Dinkelmehl
- 60 g Weizenmehl
- 60 g Muscovadozucker
- 80 g Walnüsse
- 2 TL gemahlenen Leinsamen
- 2 TL Kakaopulver
- 1 TL Kardamom
- 1 TL Backpulver
- 1/2 TL Kurkuma
- 1 Prise schwarzer Pfeffer (2 Umdrehungen mit der Mühle)
- 120 g Bitterorangenmarmelade
- 50 g Zartbitterschokolade, 70 %
- 2 Eier
- 100 ml Milch
- 20 g Butter
- Fett und Semmelbrösel für die Form
Guss
- 150 g Zartbitterschokolade, 70 %
- 50 g Butter

Zubereitung
Vorbereitungszeit: 10 Minuten
Zubereitungszeit: 20 Minuten
Backzeit: 20 Minuten
- Eine Backform (ca. 16 x 22 cm) einfetten und mit Semmelbröseln ausstreuen.
- Acht schöne Walnusshälften beiseitelegen, die restlichen Walnüsse hacken.
- Schokolade, Butter und Milch langsam erwärmen. Dabei immer umrühren, bis die Schokolade vollständig geschmolzen ist.
- Die trockenen Zutaten in eine Schüssel geben und gut vermischen.
- Eier und Schokoladenmilch zugegen und alles zu einem glatten Teig verarbeiten. In die vorbereitete Backform füllen und 20 – 25 Minuten bei 180 °C backen.
- Den Kuchen in der Form abkühlen lassen und in der Mitte flach drücken.
- Nach dem Abkühlen die Kanten des Schoko-Kuchens abschneiden.
- Anschließend längs in zwei Hälften teilen. Die obere Teigplatte vorsichtig abheben und beiseitelegen.
- Auf die untere Teigplatte Bitterorangenmarmelade verteilen und die obere Teigplatte darauf setzen.
- Den Kuchen in 8 gleichgroße Stücke schneiden und auf ein Kuchengitter setzen.
- Zartbitterschokolade mit Butter schmelzen und die Schoko-Orangen-Schnitten damit gleichmäßig übergießen. Auf jedes Stück eine Walnusshälfte setzen.
- Vor dem Servieren die Schokolade mindestens eine Stunde lang fest werden lassen.




Nährwertangaben/Stück
| Kohlenhydrate | Eiweiß | Ballaststoffe | Fett | BE |
|---|---|---|---|---|
| 43,1 g davon Zucker: 26,4 g | 9 g | 4 g | 30,5 g | 3,54 |
Das Glukose-Fruktose-Verhältnis beträgt 1,56 : 1.
Meine Praxis-Tipps
- Die Schokolade, mit der die Schoko-Orangen-Schnitten übergossen wird, muss richtig flüssig sein. Falls die Schokolade zu fest ist, mehr Butter zugeben, als im Rezept angegeben ist.
- Damit ich die Schoko-Orangen-Schnitten nach dem Überzug mit Schokolade schnell woanders hinstellen kann, setze ich das Kuchengitter auf ein Backblech. Zusätzlich lege ich noch einen Bogen Backpapier unter das Kuchengitter. So lässt sich die „übergelaufene“ Schokolade leicht zusammenschieben.
- Der Zucker ist nicht sehr süß. Wenn du es gerne süß magst, nimm mindestens 100 g Muscovadozucker.
- Wenn Schokolade übrig bleibt, mach daraus schnell noch ein paar Schoko-Mandeln mit Kurkuma.
Fortsetzung der Geschichte
Anna nickt leicht verlegen: „Du hast mich ertappt, Thomas. Zum Wochenende darfs ein bisschen was mit Schokolade sein.“
Mit einem warmen Lächeln fragt Thomas: „Denkst du an etwas Bestimmtes oder darf ich dir etwas vorschlagen?“
Anna schaut sich suchend in der Vitrine um. „Sind die Schoko-Orangen-Schnitten schon ausverkauft? Auf die habe ich Appetit.“
Thomas greift in die Vitrine und holt einen Teller heraus, auf dem noch zwei Stück von dem saftigen Schoko-Orangen-Kuchen liegen: „Diese beiden Schnitten habe ich noch. Möchtest du beide?“
Begeistert nickt Anna: „Sehr gerne nehme ich beide Stücke. Und dazu noch eine Tafel Schokolade mit 70 % Kakaoanteil. Die enthält nämlich auch viel Magnesium.“
Anna bezahlt und verpackt sorgfältig ihre Einkäufe. Im Stillen freut sie sich schon auf den Genuss am Nachmittag. Als sie schon an der Tür ist, sagt Thomas: „Anna, warte nicht wieder so lange, bis du wieder mal hier vorbeischaust. Vielleicht trinken wir einfach nur eine Tasse Tee zusammen?“
Anna dreht sich um und lacht.
Guten Appetit wünscht
Inga,
die Jahreszeitenköchin
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Quellen
- eigenes Rezept
- eigenes Wissen
- eigene Erfahrungen
- eigene Geschichte








