Rosa Rosenpudding

Der Rosa Rosenpudding ist eine sinnliche Verführung mit einer Füllung aus Beerenkompott. Es duftet herrlich nach Rosen und schmeckt grandios. Very British!

Im Garten von Roseglen Mansion blühen die Rosen in allen erdenklichen Farben. Hier erinnert die Golden Celebration mit ihren goldgelben Blüten an die Wärme und den Glanz der Sonne. Und dort entfaltet die Dark Night Rose soeben ihre volle Pracht. Ihre dunkelroten Blütenblätter schimmern samtig in der Nachmittagssonne.

Ein Rosa Rosenpudding ist mit Beerenkompott und Rosenblättern garniert

Im Zentrum des Gartens steht die Peace Rose. Ihre zartgelben Blütenblätter mit dem rosa Rand sind etwas ganz besonderes. Sie erinnern immer daran, dass Frieden und Harmonie ein hohes Gut sind, dass zu bewahren sich seit Generationen die Gutsherren verschrieben haben.

Das Besondere aber ist der feine Rosenduft, der sich verführerisch über der gesamten Gartenanlage ausbreitet. Er verzaubert und berührt die Seele gleichermaßen. Erinnerungen an romantische Liebschaften und Zeiten voller Sinnlichkeit werden geweckt. Kurz gesagt ist dies ein Ort, um innezuhalten und die Welt für eine Weile zu vergessen.

Diesen einzigartigen Rosenduft erfüllen auch die Räume von Roseglen Mansion. Auf Anrichten, Säulen und Tischchen stehen silbernen Schalen, die mit üppig blühenden Rosen gefüllt sind. Keiner kann sich diesem betörenden Duft entziehen. Und so ist es kein Wunder, dass der Koch Mr Edwards dadurch zu einem ganz besonderem Dessert inspiriert wurde. Es ist seine Hommage an diesen außergewöhnlichen Garten, den er tagein und tagaus vor seinem Küchenfenster erblühen sieht.

Dabei ist dieses Dessert ganz simpel. Die wenigen Zutaten werden so raffiniert kombiniert, dass aus gemischten Beerenfrüchten ein luxuriöses Dessert wird, das seines gleichen sucht. Er nennt seine Kreation „Rosa Rosenpudding“.

Rosa Rosenpudding, der mit Beerenkompott und Rosenblättern garniert ist von oben fotografiert.

Dessert für Beerenliebhaber

Ob diese Geschichte wahr ist? Ich glaube nicht. Für dieses wunderbare Dessert mit dem hübschen Namen wollte ich einfach eine schöne Erklärung finden. Da es diese aber nun einmal nicht gibt, habe ich mir eine ausgedacht.

Das Rezept dazu ist allerdings nicht von mir, sondern aus Fortnum & Mason: A Very British Cookbook von Tom Parker Bowles. Dort ist es mir sofort ins Auge gesprungen, als ich das Buch vor langer Zeit rezensiert habe. Seitdem nehme ich es immer wieder gerne zur Hand, um mich inspirieren zu lassen. Oder, so wie heute, etwas daraus zu kochen.

Doch eigentlich hätte ich für den Rosa Rosenpudding kein Rezept gebraucht. Denn ich habe dieses beerenstarke Dessert schon öfters zubereitet. Es schmeckt enorm gut, geht schnell und ist ein echter Hingucker. Außerdem trägt es meine Lieblingsfarbe: rot.

Rezept: Rosa Rosenpudding


  Ein Jahreszeitenrezept von Inga Landwehr
Menge 4 Portionen
Küche englisch
Gericht Dessert
Besonderes vegan
Zubereitungszeit 20 Minuten
Gesamtzeit 20 Minuten

Zutaten

für 4 Portionen

  • 400 g gemischte Beeren
  • 60 g Zucker
  • 5 g Maisstärke
  • 1/2 Vanillestange
  • Abgeriebene Orangenschale
  • 1 EL Rosenwasser
  • 4 Scheiben Weißbrot ohne Rinde
  • frische, unbehandelte Rosenblätter zum Dekorieren

Zubereitung

Zubereitungszeit: 20 Minuten
Kühlzeit: 8 Stunden

  1. Beeren, Zucker, Maisstärke, Vanillestange, Orangenschale in einen Stieltopf geben, gut umrühren, langsam erhitzen und 1 – 2 Minuten köcheln lassen. Dem Topf vom Herd nehmen und nach Geschmack Rosenwasser dazugeben. 2 – 3 EL Beerenkompott beiseitestellen, die restlichen Früchte abtropfen lassen und dabei den Saft auffangen.
  2. Eine Halbliter-Puddingform mit Küchenfolie ausschlagen und die Folie dabei so überhängen lassen, dass damit hinterher der Pudding bedeckt werden kann.. Aus einer Brotscheibe einen Kreis ausschneiden, der so groß ist, dass er den Boden der Form bedeckt. Die Brotscheibe in den Beerensaft tunken und in die Form legen. Die restlichen Brotscheiben diagonal in zwei Hälften schneiden, jeweils in den Saft tunken und damit den Rand der Puddingform leicht überlappend auskleiden, sodass keine Lücke übrig bleibt.
  3. Die Beeren in die Puddingform gegen und vorher die Vanillestange entfernen. Mit einer letzten, in den Saft getunkten Brotscheibe die Früchte abdecken und die Küchenfolie darüberlegen. Den Pudding mit einem Teller abdecken, der genau in die Form passt und diesen mit einem Gewicht beschweren (z. B. einer Dose Bohnen). Den Pudding über Nacht im Kühlschrank ruhen lassen.
  4. Zum Servieren mit einem Messer zwischen Pudding und dem Rand der Form entlangfahren, den Pudding auf einem Servierteller stürzen und mit dem beiseitegestellten Kompott garnieren. Ein paar Rosenblätter darüber streuen und vorzugsweise mit reichlich Sahne servieren.
Ein Rosa Rosenpudding ist mit Beerenkompott und Rosenblättern garniert

Nährwertangaben/Portion

KohlenhydrateEiweißBallaststoffeFett
46 g
davon Zucker: 32 g
3,3 g1,8 g1,5 g

Das Glukose-Fruktose-Verhältnis beträgt 0,93 : 1.

Meine Anmerkungen zum Rezept

  1. Im Original-Rezept wird doppelte Menge für den Rosa Rosenpudding genommen. Weil das für meine kleine Singleküche viel zu viel ist, habe ich die Menge halbiert.
  2. Weil es in meiner Jahreszeitenküche keine Puddingform gibt, habe ich eine Glasschale genommen. Das ist zwar nicht so stilvoll, geht aber genauso gut.
Buchcover von Fortnum & Mason - A Very British Cookbook
Fortnum & Mason A Very British Cookbook Bild vom Christian-Verlag

Fortnum & Mason: A Very British Cookbook

Authentische englische Rezepte mit appetitlichen Fotos und nostalgischen Illustrationen laden zum Nachkochen ein.

Meine Tipps

  1. Damit nichts umkommt, kannst du aus den Weißbrotrinden Croûtons machen. Mit dem übrig gebliebenen Saft kannst du ein anderes Dessert, wie z. B. Vanillepudding, Eis oder Buttermilchreis verfeinern.
  2. Als Weißbrot habe ich Dinkel-Sandwichtoast genommen.
  3. Ideal ist es, wenn du frische Beeren der Saison nimmst. Ist die Beerensaison vorüber, kannst du für den Rosa Rosenpudding auch gefrorene Beeren nehmen.
  4. Der Rosa Rosenpudding hält sich im Kühlschrank mehrere Tage. Besser ist es jedoch, diesen innerhalb von zwei Tagen aufzuessen, weil er sonst matschig wird und zu gären anfängt.

Gutes Gelingen und einen famosen Genuss wünscht
Inga,
die Jahreszeitenköchin

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Hinter den Kulissen

Obwohl Obst ja nicht so meins ist, mag ich den Rosa Rosenpudding sehr gerne. Dafür spricht schon die Tatsache, dass ich ihn mehr als einmal gemacht habe. Nur den Namen finde ich immer noch … ungewöhnlich. Nach meinem Verständnis wäre so etwas wie Beerenpudding passender. Schließlich sind Beerenfrüchte die Hauptzutat; das Rosenwasser spielt ja nur eine Nebenrolle.

Doch auch die Bezeichnung Pudding will mir nicht so ganz passend erscheinen. Denn mit einem Pulver-in-heiße-Milch-einrühren-Pudding hat diese englische Spezialität nicht das Geringste gemeinsam. Dass er aber trotzdem Pudding genannt wird, ist der Tatsache geschuldet, dass das Wort Pudding in England anstelle von Dessert verwendet wird. Und das, verehrte Leser*innen, ist keine neue Geschichte, die ich mir ausgedacht habe, sondern tatsächlich so.

Eine Portion Rosa Rosenpudding mit Schlagsahne liegt auf einem Teller, der mit einer Rose bemalt ist.

Das Geschirr

Ein prächtiges Dessert braucht auch schöne Geschirr. Finde ich. Deshalb habe ich den Rosa Rosenpudding auf einem großen Essteller angerichtet, der mit kleinen rosa Rosen bemalt ist. Dieser ist auch der Serie Madeleine von Rosenthal.

Die „Hildesheimer Rose“ ist ein Klassiker. Die Kuchengabeln aus dieser Serie habe ich bei Tauschticket* ertauscht.

Den Portionsteller habe ich einer Verschenkekiste gefunden. Eigentlich ist das ein Wandteller aus der Manufaktur Hutschenreuther. Er zeigt eine Rosa bifera officinales, lithografiert von Pierre Joseph Redouté (1759 – 1840). Ich finde ihn hübsch, aber an die Wand würde ich ihn mir niemals. Als Plätzchen-Teller ist er mir hingegen sehr willkommen.

Für die Rosenblätter musste eine Rose, die hinter dem Haus wächst, eine Blüte hergeben. Obwohl diese schon ziemlich verblüht war, hat sie noch mehrere Tage in einem Glas meinen Tisch geziert. Leider duftet sie nicht.

Quellen

  • Rezept aus “Fortnum & Mason A Very British CookBook“, S. 225, Christian*
  • eigene Erfahrungen
Inga Landwehr
Inga Landwehr

kocht und backt seit 40 Jahren vegetarisch und vegan. Die Zutaten sind immer frisch, meistens bio und oft regional. Ihre besten Kochrezepte schreibt sie hier auf. Dabei achtet die zertifizierte Ernährungsberaterin auf gesunde Nahrung. Außerdem hat sie ein Faible für schöne Kochbücher und kulinarische Belletristik. Unterstütze mich!

6 Kommentare

  1. 5 Sterne
    Das Rezept speicher ich mir mal. Es klingt absolut köstlich.
    Ich habe im Garten letztes Jahr drei Apotheker Rosen gepflanzt, sobald die blühen probiere ich dein Rezept aus.

    LG
    Martha

    • Ich bin gespannt, wie es dir gefällt, liebe Matha. Erzähl mir dann unbedingt davon.

      Herzlichst, Inga
      (Die Jahreszeitenköchin)

  2. 5 Sterne
    Liebe Inga,

    was für eine schöne und passende Geschichte du dir für dein Dessert ausgedacht hast. Rosen sind einfach etwas tolles und dein Dessert hat eine richtig tolle Farbe. Ich bin großer Fan von Beerentönen. Wenn ich jetzt könnte würde ich gerne sofort mal etwas davon probieren.

    Liebe Grüße
    Britta

    • Liebe Britta,

      ich freue mich sehr, dass dir meine kleine Geschichte gefällt. Ich denke mir nämlich zu meinen Rezepten richtig gerne Geschichten aus.
      Auch in punkto Rot/Beerentöne haben wir etwas gemeinsam. die mag ich auch sehr. Schon alleine deshalb solltest du dir einen Rosa Rosenpudding machen. Vielleicht am Wochenende? Geht nämlich schnell.

      Herzlichst, Inga
      (Die Jahreszeitenköchin)

  3. 5 Sterne
    Deine Beschreibung des Gartens erinnert mich an diverse Reisen nach England bei denen wir den ein oder anderen Garten/Park, nicht selten voller Rosen, besucht haben. Die Kombination aus Brot und Beeren kann ich mir noch nicht ganz vorstellen, aber da lasse ich mich gerne eines Besseren belehren. Die Farbe ist auf jeden Fall fantastisch, liebe Inga.
    Viele Grüße

    • Liebe Kathrina,

      wie schön, dass dir dieses Rezept schöne Erinnerungen zurückgebracht hat.
      Was nun die Kombination aus Brot und Beeren angeht, bin ich ganz bei dir. Mir hatte es die Farbe angetan, sonst hätte ich den Rosa Rosenpudding nie zubereitet. Letztendlich verhält sich das Weißbrot ähnlich wie Löffelbisquits in der Tiramisu. Probiers einfach mal aus!

      Herzlichst, Inga
      (Die Jahreszeitenköchin)

Kommentare sind geschlossen.