Ratatouille – einfach und schnell

Mit frischem Gemüse und Kräutern der Provence wird im Handumdrehen ein aromatisches Ratatouille Gericht gezaubert. Dieses klassische provenzalische Gemüsegericht ist ein Gaumenschmaus für alle, die die mediterrane Küche lieben.

Die blau-weiße Schale strahlt. Denn gerade wird sie zum zweiten Mal mit einer Portion Ratatouille gefühlt. Dieses Glück hatte sie schon lange nicht mehr. Denn die Jahreszeitenköchin hatte in den letzten Monaten viel lieber Currys und andere Gemüsegerichte gekocht. Vor allem mit Spitzkohl, Kichererbsen und Linsen. Darüber freuten sich die Schalen und ihre Schwestern zwar auch, doch das war nichts im Vergleich zu diesem französischen Gemüseeintopf mit Auberginen, Zucchini, Paprika und Tomaten.

Heute wird nach wirklich sehr langer Zeit wieder einmal dieses leckeren Ratatouille-Rezept gekocht, weil sich die Saison für Auberginen dem Ende neigt. Außerdem werden die Abende jetzt schon merklich kühler. Da tut ein warmes, wohlschmeckendes Gericht Körper und Seele gut. Das sind zwei wirklich gute Gründe, um eine original französische Ratatouille zu kochen. Der aromatische Geschmack lässt noch einmal an den schon fast vergangenen Sommer zurückdenken. Wenn sich dann der erste Löffel dieses mediterranen Gemüsegerichts mit dem einzigartigen und vollmundigen Aroma im Mund verteilt, dann weckt das Sehnsucht an fast vergessene Tage in der sonnigen Provence.

Eine Porzellanschale mit französicher Ratatouille, dekoriert mit Basilkum-Blättern

Frische Zutaten für eine gelungene Ratatouille

Die frühen Morgenstunden laden zu einem Bummel über einen der zahlreichen Märkte sein, die es allerortens gibt. Dann biegen sich die Auslagen der Marktstände unter der üppigen Farbenpracht von glänzend violetten Auberginen, leuchtend-roten Tomaten und saftig grünen Zucchini. Der Knoblauch kontrastiert mit einem zarten weiß-grün, das noch lange davon entfernt ist, zu vertrocknen. So weit würde es auch ganz sicher nie kommen. Denn Knoblauch gehört zu jeder provenzalischen Mahlzeit dazu.

Kaum ein Marktstand, der keine frischen Kräuter anbietet. Sie verströmen ihren Duft an jeder Ecke. Grau-violett farbener Lavendel verbreitet seinen betörenden Duft und wartet nur darauf, zu einem duftenden Kissen verarbeitet zu werden. Rosmarin, Oregano, Bohnenkraut und Thymian, die in keiner Kräuter der Provence-Mischung fehlen dürfen, stehen schon zu kleinen Sträußen gebunden bereit – ohne diese erlesene Kräuter-Mischung wird aus einem Gemüseeintopf nie und nimmer eine echte französische Ratatouille.

Auf Flaschen gezogenes grün-gelbes Olivenöl leuchtet im Halbdunkel von einigen Marktständen. Auch die grünen und schwarzen Oliven schimmern glänzend von dem Olivenöl, in dem sie eingelegt sein. Die Händler laden zum Probieren ein. Widerstehen fällt da schwer.

In einem der Bistros, die sich um den Marktplatz versammelt haben, lässt sich das Treiben weiterhin gut beobachten. Schließlich will man nicht im Wege stehen, wenn das geschäftige Treiben dem Höhepunkt zusteuert. Schwer beladene Einkaufskörbe und prall gefüllte Leinentaschen werden in einem nicht enden wollenden Strom nach Haus getragen, um dort zu manch köstlicher Mahlzeit verarbeitet zu werden.

Das Markttreiben wird ruhiger. Hier wird noch einmal der vorzügliche Tomme de Chèvre angepriesen, dort ein dunkles Bauernbrot. Doch alles ist gemächlicher und besonnener. Von der üppigen Fülle sind kaum mehr als Reste geblieben. Doch auch diese warten noch geduldig auf denjenigen, der sie nach Hause tragen wird, in eine Küche mit gusseisernen Töpfen, die nur darauf warten, mit feuriger Hitze eine Ratatouille sanft zu schmoren.

Eine Porzellanschale mit französicher Ratatouille. Im Vordergrund liegt eine rote Paprikaschote

Ratatouille für die schnelle Küche

Hier muss der gusseiserne Topf einem blank gescheuerten Edelstahltopf weichen, doch dieses wohlschmeckende provenzalische Eintopfgericht gelingt darin spielend leicht. Traditionell sollte jedes Gemüse einzeln angebraten werden, bevor alles zusammen in einen Topf kommt und langsam schmort. Doch wenn der Hunger nagt und die leeren Suppenschalen gähnen, gelingt auch eine einfache Ratatouille, ber der alles zusammen in einem Topf in reichlich Olivenöl angebraten wird. In so einem Fall ist auch eine Konserve mit bereits geschälten Tomaten kein Affront, zumal Dosentomaten nicht nur praktisch sind, sondern auch einen wesentlichen höheren Gehalt an Lycopin aufweisen als frische Tomaten.

Wenn es das tägliche Allerlei hergibt, dann sollte die Ratatouille mit viel Zeit zubereitet werden. Ideal ist es, das Gemüse in einer feuerfesten Form im Ofen langsam zu garen. Bei dieser Ofen-Ratatouille entwickeln sich die Aromen viel intensiver – ein Gaumenschmaus, der seines Gleichen sucht.

Die Zubereitung einer Ofen-Ratatouille, auch unter dem Namen Ratatouille Tian bekannt, ist denkbar einfach. Dafür werden Auberginen und Zucchini in Scheiben geschnitten und abwechselnd mit Paprikawürfel in eine Auflaufform geschichtet. Anschließend werden die anderen Zutaten mit zerdrücktem Knoblauch verrührt über das Gemüse gegossen. Das Ganze wird 40 – 50 Minuten bei 180 °C gebacken, bis das Gemüse weich und aromatisch ist.

Rezept: Ratatouille


  Ein Jahreszeitenrezept von Inga Landwehr
Menge 3 Portionen
Küche französisch
Gericht Gemüsegericht
Besonderes schnelle Küche, vegan
Vorbereitungszeit 10 Minuten
Zubereitungszeit 25 Minuten
Gesamtzeit 35 Minuten

Zutaten

für 3 Portionen

  • 1 Aubergine
  • 1 Zucchini
  • 1 rote Paprikaschote
  • 1 Chilischote
  • 2 Knoblauchzehen
  • 10 schwarze Oliven
  • 2 TL Kräuter der Provence
  • 2 TL Kurkuma
  • 5 EL Olivenöl
  • 2 EL Tomatenmark
  • 1 Dose Tomatenstücke
  • Kräutersalz
  • Pfeffer

Zubereitung

Vorbereitungszeit: 10 Minuten
Zubereitungszeit: 25 Minuten

  1. Aubergine, Zucchini und Paprirka in Würfel, Oliven in Ringe schneiden. Knoblauch und Chilischote fein hacken.
  2. Öl im Topf erhitzen und das geschnittene Gemüse dazugeben. Kurz anbraten und anschließend mit Wasser ablöschen.
  3. Bei mittlerer Hitze 10 Minuten dünsten.
  4. Tomatenstücke und Gewürze dazugeben und so lange köcheln lassen, bis das Gemüse bissfest ist.
  5. Bei Bedarf etwas Wasser zugeben, Tomatenmark einrühren und mit Kräutersalz und Pfeffer abschmecken.

Nährwertangaben/Portion

KohlenhydrateEiweißBallaststoffeFettBE
20,6 g
davon Zucker: 18 g
7 g10 g23 g1,55

Das Glukose-Fruktose-Verhältnis beträgt 0,85 : 1.

Meine Praxis-Tipps

  1. Ratatouille kann kalt oder warm gegessen werden. Deshalb eignet sie sich hervorragend als Meal Prep.
  2. Wie die meisten Eintöpfe schmeckt diese Ratatouille am nächsten Tag viel aromatischer. Deshalb empfehle ich dir, unbedingt einen großen Topf davon zu kochen.
  3. Du kannst du Ratatouille 2 – 3 Tage im Kühlschrank aufbewahen oder einfrieren.
  4. Reste einer Ratatouille eignen sich hervorragend, um diese im Ofen mit Käse zu überbacken.
Eine dreigeteiltes Bild: Im großen Bild ist eine Portion französiche Ratatouille zu sehen. Die beiden kleinen Bilder zeigen Baguettescheiben und eine rote Paprikaschote

Die besten Begleiter zur Ratatouille

Guten Appetit wünscht
Inga,
die Jahreszeitenköchin

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Hinter den Kulissen

Ratatouille ist eigentlich ein Arme-Leute-Essen aus Südfrankreich. In den Topf kommt alles das, was im eigenen Garten wächst und gerade reif ist. Je nach Region und Jahreszeit entstehen so Variationen, die sich in Geschmack und Konsistenz unterscheiden können. Doch dank der Kräuter der Provence, die hier nicht fehlen dürfen, schmeckt alles immer so aromatisch und lecker, dass man gerne noch einen Nachschlag nimmt. Eigentlich gehören auch Zwiebeln hinein, doch ich habe sie in diesem veganen Ratatouille-Rezept weggelassen, weil ich zurzeit kein Verlangen danach habe.

Normalerweise werden für diesen Gemüseeintopf aus der Provence frische Tomaten genommen, die zuvor gehäutet werden. Damit meine Ratatouille einen höheren Lycopingehalt hat, verwende ich Dosentomaten und zusätzlich Tomatenmark, das zehnmal so viel Lycopin enthält wie rohe Tomaten. Lycopin ist ein starkes Antioxidans, das unter anderem dabei hilft, Entzündungen (silent inflammations) zu verringern und das Risiko für Herzerkrankungen zu senken. In Laboruntersuchungen wurde gezeigt, dass sich Krebszellen bei Prostatakrebs weniger schnell vermehren. Darüber hinaus ist es so etwas wie ein natürlicher Hautschutz gegen zu viel Sonnenstrahlen.

Chili und Oliven gehören traditionell nicht in eine original Ratatouille. Beide finde ich durchaus passend, ist aber kein Muss. Doch wer gerne pikant isst, so wie ich, der sollte gerne eine Prise Chile oder, so wie bei diesem Ratatouille-Rezept, eine frische Chilischote dazugeben.

Auch Kurkuma gehört üblicherweise nicht in eine Ratatouille. Aufgrund meiner krebsvorbeugenenden Ernährung, die seit mittlerweile zwei Jahren einen festen Platz auf meinem Speiseplan hat, gehört auch dieses Gewürz dazu. Denn Kurkuma wirkt entzündungshemmend, verringert das Thromboserisiko und kann das Tumorwachstum verlangsamen, wie in Labortests nachgewiesen werden konnte. Für die bessere Bioverfügbarkeit sollte es immer zusammen mit schwarzem Pfeffer verwendet werden.

Wichtiger Hinweis
Dieses Rezept ist mit dem Schlagwort Krebsprävention versehen, weil es Zutaten enthält, deren potenziell schützende Wirkung gegen Tumorbildungen in Studien untersucht wurde. Eine gesunde Ernährung allein kann keinen bestehenden Tumor heilen. Falls ein Tumorverdacht besteht, sollte unbedingt ärztlicher Rat eingeholt werden.

Quellen

Inga Landwehr
Inga Landwehr

kocht und backt seit 40 Jahren vegetarisch und vegan. Ihre besten Kochrezepte mit frischen Bio- und meistens regionalen Zutaten schreibt sie hier auf. Dabei achtet die zertifizierte Ernährungsberaterin auf gesunde Nahrung. Der Schwerpunkt liegt bei Nahrungsmittelintoleranzen und der Krebsprävention. Außerdem hat sie ein Faible für schöne Kochbücher und kulinarische Belletristik. Unterstütze mich!