Was mache ich bloß mit der Kartoffelernte? Das war die große Frage, die mich gestern beschäftigte. Denn immerhin waren es nicht mal 150 g. Die Antwort war dann doch schnell gefunden: Kartoffelsalat mit Pellkartoffeln. Vom Foodsharing hatte ich noch rote Paprika und Frühlingszwiebeln. Mein Rezept für Pellkartoffelsalat liest du in diesem Beitrag.
Kartoffeln auf dem Balkon
Alles begann mit drei gekeimten Kartoffeln, die ich aus Spaß vor sechs Wochen in drei Blumentöpfe steckte. Erst passierte nichts und dann entdeckte ich das erste Grün. Damals standen die Töpfe noch auf der Fensterbank. Mit größer werdenden Grün zogen die drei Töpfe auf den Balkon um. Dank der steigenden Temperaturen und des zunehmenden Sonnenscheins war dies möglich. Das Kartoffelgrün wurde schnell üppiger und blühte irgendwann zartweiß.
Danach begann das Grün zu welken. Ach wie schade, dachte ich. Denn immerhin ist es die Kartoffel, die meinen Balkon schnell mit üppigem Grün dekorierte. Doch dann entdeckte ich, dass die Erde kleine Hügel bekam. Und schon blitze das erste goldgelb zwischen der schwarzen Erde durch. Nach dieser Entdeckung wartete ich noch eine Woche und dann war Ernte.
In jedem meiner drei Töpfe fand ich zwei, drei Kartoffeln in unterschiedlicher Größe. Eine war gerade mal so groß wie eine Haselnuss, andere hatten die Größe von Kirschtomaten. Nur eine einzige wäre im Handel als kleine Kartoffel durchgegangen. Aber immerhin, eine Handvoll Kartoffeln aus eigener Ernte durfte ich nun verzehren.
Doch die Menge von gerade mal 130 Gramm war für Salat zu wenig. Ich brauchte also weitere, möglichst kleine Kartoffeln. Im Biomarkt meines Vertrauens musste ich schon in der Kiste wühlen, bis ich weitere Minikartoffeln gefunden hatte.
In meiner Jahreszeitenküche kochte ich nun alle Kartoffeln. Denn dass ich die nicht schälen würde, war von vorneherein klar. Denn erstens esse ich immer Pellkartoffeln und dann gerne mit Kräuterquark. Zweitens wäre von den ganz kleinen Kartoffeln nach dem Schälen nichts mehr übrig. Dank meiner Minikartoffeln reduzierte sich die Kochzeit deutlich. Nach gerade mal 10 Minuten waren die gar. Zur gleichen Zeit kochte ich auch die Eier. So hatte ich beides in derselben Zeit fertig.
Pellkartoffelsalat für die Gesundheit
Ich kann dir versichern, dass dieser Kartoffelsalat nicht nur gut schmeckt, sondern auch gesund ist. Mit einer Portion – mit diesem Rezept bekommst du drei Portionen – deckst du bereits einen Großteil deines Tagesbedarfs von vielen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen ab:
- zu 10 %: Vitamine D, auch B9-Äquivalent sowie Natrium, Kalzium, Mangan und Iodid
- zu 20 %: Vitamine A und B3 sowie Magnesium, Chlorid, Eisen und Zink
- zu 25 – 30 %: Vitamine B1 und E, auch E-Äquivalent sowie Kalium und Kupfer
- zu je 40 %: Vitamine A, B2, B3, B7, B12, auch A-Äquivalent sowie Phosphor
- zu mehr als 50 %: Vitamine B6 und C
Wenn ich mir diese Liste anschaue, stelle ich fest, dass außer den Vitaminen K und B9 (Folsäure) alle anderen reichlich abgedeckt sind. Vitamin K befindet sich in allen grünen Blattgemüsen und Hülsenfrüchten, die ebenfalls viel Vitamin B9 enthalten. Wenn du alle Vitamine mit diesem Kartoffelsalat abdecken möchtest, kannst noch 50 g Brokkoli hinzufügen. Ich mag es in diesem Rezept nicht, deshalb kommt mir Brokkoli nicht in meinen Kartoffelsalat. Da bin ich eigen.
Die Anteile der Vitamine D und B12 verdankt dieser Kartoffelsalat übrigens den Eiern und dem Joghurt, mit dem ich das Dressing mache. Veganer können diese beiden Vitamine leider nicht in ihrer Nährstoffbilanz einrechnen. Wenn aber der Salat mittags bei strahlendem Sonnenschein gegessen wird, ist zumindest der Vitamin D-Bedarf mehr als reichlich gedeckt.
Letztendlich kommt es bei dem Tagesbedarf auch nicht darauf an, diesen jeden Tag zu erfüllen. Viel mehr ist es ein Richtwert, der im Durchschnitt von mehreren Tagen gedeckt sein sollte.
Das Joghurt-Dressing nach Art von Inga
Kartoffelsalat wird in vielen Varianten gemacht. Aus meiner Kindheit kenne ich das Essig-Öl-Dressing. Ich mochte es nicht so richtig gerne und die Optik gefiel mir auch nicht. Die Kartoffeln glänzten so merkwürdig und der darüber gestreute Schnittlauch machte zu viel Kontrast. (Fleischwurst war auch drin. Mochte ich als Kind ja gerne, käme mir heute aber nicht mehr in die Küche.)
Seither mag ich es lieber, wenn mein Kartoffelsalat durch das Dressing ein cremiges Aussehen bekommt. Es reizt meinen Gaumen, die verschiedenen Zutaten herauszuschmecken. Das Geschmackserlebnis, wenn ich zwischen den weichen Kartoffeln plötzlich auf ein knackiges Stück Paprika beiße, finde ich einfach großartig.
Doch mein Dressing besteht nicht nur aus Joghurt. Die Würze bekommt es durch gekörnten Senf und ein Prise Chili. Auf den Chili kann gerne verzichtet werden. Den pikanten Geschmack bekommt der Pellkartoffelsalat bereits durch das Paprikapulver.
Das i-Tüpfelchen des Dressings allerdings ist das Kürbiskernöl, dass ich unter den Joghurt rühre. Dadurch wird der Geschmack leicht nussig und die Farbe wird hellgrün. Das erinnert mich immer etwas an die Frankfurter Grüne Soße. Geschmacklich und optisch wird damit dieser Kartoffelsalat zu etwas Besonderem.
Überhaupt, Kürbiskernöl ist für mich wie flüssiges Gold – es kostet auch entsprechend. Doch ich finde, dass sich das lohnt. Nicht nur wegen des einzigartigen Geschmacks, sondern auch wegen der Inhaltsstoffe. Denn Kürbiskernöl enthält mehrfach ungesättigte Fettsäuren sowie die Vitamine B1, B2, B3, E und das Provitamin A. Aber auch Magnesium, Eisen und Kupfer sind enthalten.
Allein wegen dieser wertvollen Inhaltsstoffe kommt Kürbiskernöl öfters auf meinen Tisch.
Rezept: Pellkartoffelsalat mit Paprika und Oliven
Zutaten
für 3 Portionen
- 500 g kleine, festkochende Kartoffeln
- 10 schwarze Oliven
- 3 Eier
- 2 Frühlingszwiebeln
- 1/2 Paprika
- 150 g Naturjoghurt
- 3 EL Kürbiskernöl
- 2 TL gekörnter Senf
- 1/2 TL Paprikapulver
- 1 Prise Chili
- Kräutersalz
- Pfeffer
Zubereitung
Kochzeit: 15 Minuten
Zubereitungszeit: 15 Minuten
- Die Eier hart kochen, abkühlen lassen, pellen und in Viertel schneiden.
- Kartoffeln kochen und abkühlen lassen. Anschließend pellen.
- Kartoffeln halbieren oder vierteln.
- Paprika entkernen und in Stücke schneiden.
- Frühlingszwiebeln und Oliven in Ringe schneiden.
- Das geschnittene Gemüse mit den Kartoffeln in eine große Schüssel geben und mischen.
- Naturjoghurt mit etwas Wasser glatt rühren.
- Den Joghurt mit Kürbiskernöl, Senf, Chili und Paprikapulver zu einem Dressing verrühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
- Joghurtdressing mit den Kartoffeln in der Schüssel mischen und ziehen lassen.
- Die Eier vor dem Servieren auf den Pellkartoffelsalat legen. So kann jeder selber entscheiden, ob er/sie Eier zum Salat möchte.
Nährwertangaben/Portion
Kohlenhydrate | Eiweiß | Ballaststoffe | Fett |
---|---|---|---|
32,7 g davon Zucker: 5,7 g | 14,3 g | 4,3 g | 9 g |
Das Glukose-Fruktose-Verhältnis beträgt 1,53 : 1.
Meine Praxis-Tipps
- Nach dem Kochen werden sowohl Eier als auch Kartoffeln mit kaltem Wasser abgeschreckt. Die Kartoffelschale muss nur mit dem Messer angeritzt werden und lässt sich dann mühelos mit den Fingern abziehen. Das Ergebnis sind formschöne, glatte Kartoffeln.
- Wenn ich den Pellkartoffelsalat für mehrere Mitesser machen, dann lege ich die Eier immer auf den Salat. Und zwar nicht nur, weil das dekorativ aussieht. Ich weiß, dass nicht jede*r Eier mag. So schließe ich diese Menschen nicht aus. Sind Veganer mit dabei, nehme ich für das Dressing einen Sojajoghurt. Meine Veganer essen diesen Kartoffelsalat dann gerne mit.
- Den Salat mache ich immer erst kurz vor dem Essen fertig. Kartoffeln und Gemüse mische ich dann nur mit einem Teil des Dressings. Gerade so, dass alles mit einer dünnen Schicht bedeckt ist. Den Rest stelle ich in einem Schälchen dazu. Dann kann das Dressing so portioniert werden, wie es schmeckt. Denn auch beim Dressing scheiden sich die Geister. Die einen mögen es, wenn die Kartoffeln im Dressing ertrinken, die anderen sehen lieber die Farbe der Kartoffeln.
Kartoffelsalat ist wirklich eine Wissenschaft für sich!
Guten Gelingen wünscht
Inga,
die Jahreszeitenköchin
Dir hat dieses Rezept gefallen?
Dann freue ich mich über eine kleine Unterstützung. Klicke hier, um mir eine Tasse Tee zu spendieren. PayPal öffnet sich in einem neuen Fenster. Herzlichen Dank! ❤ ❤ ❤
Hinter den Kulissen
Ich esse ja meistens warm. Auch im Sommer. Doch hin und wieder esse ich diesen Kartoffelsalat ganz gerne. Für mich ist das ein vollwertiges Essen, zu dem ich keine weiteren Beilagen brauche. Selbstverständlich habe ich auch gleich gestern, nachdem die Fotos fertig hatte, davon gegessen. Für das Foto habe ich mehr gemacht, als im Rezept angegeben. Damit ist das Wochenende gerettet. Zumindest was das Essen betrifft.
Weil Kartoffelsalat eher ein schlichtes Essen ist, waren auch die Fotos einigermaßen schnell fertig. Für die Nachbearbeitung habe ich dennoch über eine Stunde gebraucht.
Von den fünfzig Fotos, die ich gemacht habe, kommen hier drei Stück zum Einsatz.
Das Rezept war genauso schnell geschrieben, wie der Begleittext.
Blogparade B12 + Folsäure
Weil die Kartoffeln gerade reif waren und Bettina Halbach zu einer Blogparade zu dem Thema Vitamin B12 und Folsäure aufgerufen hatte, nehme ich mit diesem Rezept an ihrer Blogparade teil. Auf der Seite von ur-gesunde Ernährung und Naturmedizin dreht sich nämlich alles um Vitamin B12.
Quellen
- eigenes Rezept
- eigenes Wissen
- Pinterest (Kartoffeln abschrecken)
Hallo Inga, WOW! vielen Dank für deine Teilnahme an meiner Blogparade, was für eine Überraschung, als ich gerade nach Hause kam, ich freue mich. Toller Post, mit den selbstgezogenen Kartoffeln, auch wenn es nur wenige sind 🙂 Ja, Vitamin B12 steckt schon jede Menge im Rezept und auch die kleinste Menge Folsäure trägt zur Bedarfsdeckung bei. Es ist genau wie du sagst: man kann noch folsäurereiches grünes Gemüse wie Brokkoli zum Pellkartoffelsalat kombinieren, und schon nimmt man mit dem Rezept jede Menge Folsäure mit auf. Liebe Grüße Bettina
Hallo, liebe Bettina,
es freut mich, dass dich mein Rezept und die damit verbundene Teilnahme an deiner Blogparade begeistert. Dieser hohe Anteil an Vitamin B12 hat mich auch überrascht. Um so besser für alle Vegetarier.
Weiterhin viel Erfolg mit deiner Blogparade „Blogparade Rezepte mit Vitamin B12 und Folsäure“.
Herzlichst,
Inga