Zeit für gute Brötchen von Sonja Bauer

50 gelingsichere Brötchenrezepte laden in diesem Buch zum Nachbacken ein - für ein gelungenes Sonntagsfrühstück! (Werbung)

Wenn mehrere Tage hintereinander frei sind, dann ist das die richtige Zeit für gute Brötchen. Finde ich. Deshalb werde ich das kommende Pfingstwochenende nutzen, um richtig leckere Brötchen für das Sonntagsfrühstück zu backen. Doch zunächst einmal schaue ich mir das Backbuch von Sonja Bauer ausführlich an. Wie es mir gefällt und was ich darin gefunden habe, liest du in dieser Rezension.

Das gewichtige Buch ist nicht bloß ein Buch über das Brotbacken. Es ist eine liebevolle Huldigung an die Kunst des Backens und eine Einladung zu einer Entdeckungsreise in die Welt des Brötchenbackens. Zu dieser Reise laden 50 erprobte Backrezepte ein.

Doppelseite aus Zeit für gute Brötchen. Auf beiden Seiten sind frisch gebacken Brötchen im Korb abgebildet
„Zeit für gute Brötchen“, S. 158 + 159, Christian

Basics

Doch vor dem Genuss kommen erst einmal die Basics. Das sind wertvolle Hinweise für eine gute Ausstattung, die den Einstieg in die Kunst des perfekten Brötchenbackens ganz entschieden erleichtert. Dann geht es weiter mit einer ausführlichen Beschreibung der Mehlsorten, der Schüttflüssigkeiten – das sind Wasser oder Milchprodukte –, der Triebmittel und anderer Zutaten wie Honig, Nüsse, Saaten, Gewürze, Kräuter und so weiter. Darauf folgt die Teigzubereitung, das Formen der Teiglinge und natürlich das Backen. Puh, die Theorie ist damit nach 57 Seiten geschafft.

Ab Seite 58 wird es so richtig appetitlich. Denn jetzt kommen ausgewählte Rezepte, bei denen ganz sicher jeder sein Lieblingsrezept finden wird. Die Rezepte sind in richtungsweisenden Kapiteln aufgeteilt:

  1. Same Day Bake
  2. Easy & All In
  3. Cold & Tasty
  4. For Baking Lovers
  5. Sweet & Soft

Same Day Bake hört sich richtig gut an. So habe ich mir das vorgestellt: Früh morgens den Teig ansetzen, anschließend backen und dann ein ausgiebiges Frühstück mit Zeitung, Ei und allem Pipapo. Schnell werde ich eines Besseren belehrt. Teig morgens ansetzen? Ja, das ist bei diesen Rezepten so vorgesehen. Doch vor dem Backen kommen erst mal die Stockgare, das Formen der Teiglinge und die Stückgare. Das nimmt schon ein paar Stunden in Anspruch. Also gut, dann gibt es abends eine Suppe und dazu frisch gebackene Brötchen. Klingt verführerisch, ist aber nicht das, was ich mir vorstelle.

Vielleicht finde ich ja das, was ich gerne hätte im nächsten Kapitel. Bingo, das passt perfekt! Der Teig wird abends angesetzt, früh morgens geformt und nach der Stückgare gebacken. Frühstück gibt es zwischen 9 und 10 Uhr. Dann sind die Brötchen so weit abgekühlt, dass sie zum Frühstück zwar noch warm, aber nicht so heiß, dass ich mir die Zunge daran verbrenne. Uih, da läuft mir ja jetzt schon das Wasser im Mund zusammen. Doch, welche Brötchen soll ich backen? Entscheide ich mich für No-Knead-Brötchen oder Frühstücks-Dinkelchen? Oder backe ich doch lieber die Dinkel-Seelen?

Ich schaue erst mal weiter. Vielleicht finde ich in dem Kapitel Cold & Tasty noch etwas anderes, das mich verführt. Kaum gedacht, schon gefunden. Die Frühstücks-Schrippen sind’s. Dafür wird der Teig am Nachmittag angesetzt und am nächsten Morgen gebacken. Dann sind sie um zehn vor neun fertig. Das ist perfekt! Jetzt könnte ich das Buch eigentlich aus der Hand legen, einen Einkaufszettel schreiben und gut.

Doppelseite aus Zeit für gute Brötchen. Beiden Seiten zeigen die Kapitelübersicht von Cold & Tasty
„Zeit für gute Brötchen“, S. 124 + 125, Christian

Doch ich bin gerade in der Laune, mich verführen zu lassen. Also schaue ich mir sehr gespannt das Kapitel For Baking Lovers an. Hmm, sieht das alles lecker aus. Auf einer Seite entdecke ich Foccacia mit Tomaten und Mozzarella und auf einer anderen Softe Sandwichbrötchen mit einer Parmesankruste. Auf einer weiteren Seite lese ich das Rezept für ganz „normale“ Brötchen. Doch, was ist in diesem Buch schon normal? Alle Brötchenrezepte sind auserlesen und regen den Appetit der Rezensentin an.

Vielleicht noch was Süßes? Das finde ich im letzten Kapitel mit dem Titel Sweet & Soft. Zimtsterne, Quarknoten, Schokobrötchen, Nugatbuchteln … hier mache ich erst mal Schluss. Denn wenn ich die backe, dann wird es in diesem Sommer wieder nichts mit der Bikini-Figur. Doch ich verrate euch gerne, dass im Inhaltsverzeichnis noch weitere süße Verführer aufgelistet sind.

Doppelseite aus Zeit für gute Brötchen. Auf beiden Seiten ist das Rezept für Pestowirbel abgedruckt.
„Zeit für gute Brötchen“, S. 152 + 153, Christian

Übersichtlich und mit Liebe zum Detail

Es sind aber nicht nur die fantastischen Rezepte selbst, die dieses Buch auszeichnen. Vielmehr sind die detaillierten Anleitungsschritte, die das Nachbacken zum Kinderspiel machen. Mein Eindruck ist, dass sich die Autorin Sonja Bauer (oder die Designerin Helene Angerer) viele Gedanken gemacht hat, wie sie weniger geübten Bäcker*innen das Brötchenbacken erleichtern können.

Es beginnt bereits mit der Überschrift, unter der immer und gut übersichtlich die Arbeitszeit, die Gesamtzeit und die Zeit, die am Backtag benötigt wird, aufgelistet sind. Die Zutaten sind jeweils den einzelnen Arbeitsschritten, wie z. B. Autolyseteig, Hauptteig zugeordnet. Was mich aber am meisten begeistert ist eine farblich hervorgehobene Leiste auf der rechten Seite, in der quasi ein Fahrplan abgedruckt ist. Das hilft enorm bei der Rezeptauswahl. Vor allem dann, wenn die Brötchen für ein bestimmtes Essen fertig sein sollen, wie zum Beispiel für mein Sonntagsfrühstück.

Sehr schön ist auch, dass jedes neue Kapitel mit einer Miniaturübersicht begonnen wird. So kann ich gezielt das Rezept auswählen, das mich am meistens anspricht. Denn schließlich entscheidet die Optik, was gegessen wird. Wenns dann bei mir genauso aussieht, bin ich zufrieden. Doch ich glaube, ohne ein gerüttelt Maß an Übung wird es mir nicht gelingen. Hier hat mir Sonja Bauer einige Jahre voraus. Immerhin backt sie bereits seit 2016 kleine Brötchen.

Doppelseite aus Zeit für gute Brötchen. Auf beiden Seiten sind frisch gebacken Brötchen und Foccacia abgebildet
„Zeit für gute Brötchen“, S. 176 + 177, Christian

Mein Fazit über „Zeit für gute Brötchen“ von Sonja Bauer

Mit „Zeit für gute Brötchen halte ich ein weiteres schön gestaltetes Backbuch aus dem Christian-Verlag in Händen. Und wieder begeistern mich die ausgewählten und leckeren Rezepte. Bei diesem Buch aber habe ich den Eindruck, dass es für Anfänger*innen geschrieben wurde. Die Schritt-für Schritt-Anleitungen machen es leicht, die einzelnen Arbeitsschritte nachzuvollziehen. Hilfreich ist das auch der Zeitplan neben jedem Rezept.

Dass meine fertigen Brötchen genauso wie auf den wunderschönen Fotos aussehen werden, bezweifle dennoch, da mir die Übung fehlt. Da aber noch keine Meisterin vom Himmel gefallen ist, mache ich guten Mutes ans Werk.

Etwas irritierend finde ich allerdings die Mengenangaben. Ich kann alles gut nachvollziehen. Allerdings wird Hefe in beinahe homöopathischen Dosen zum Sauerteig oder Autolyseteig zugefügt. Mal sind es 5 Gramm, mal nur 1 Gramm oder noch weniger. Die Frühstücks-Dinkelchen kommen mit nur 0,5 Gramm Frischhefe aus. In anderen Rezepten benötigt der Vorteig gerade mal 0,1 Gramm. Für mich als leidenschaftliche Hefeteigbäckerin sind diese minimalen Mengen nur schwer vorstellbar. Aber gut, ich lerne gerne etwas und lass es einfach mal auf den Versuch ankommen.

Insgesamt ist „Zeit für gute Brötchen“ ein wahrer Schatz für alle Backenthusiasten und Genießer. Ein Buch, das viel Lust und Appetit auf selbst gebackene Brötchen macht – am liebsten jeden Tag!

Die perfekte Zeit für gute Brötchen wünscht
Inga,
die Jahreszeitenköchin

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Verlagsangaben

Zeit für gute Brötchen von Sonaj Bauer - Buchcover
Zeit für gute Brötchen Bild von Christian

Zeit für gute Brötchen von Sonja Bauer

Christian Verlag
224 Seiten
ca. 80 Abbildungen
Hardcover
ISBN: 978-3-95961-794-9
erschienen am 5. Dezember 2023

Bildnachweis

Fotos: Inga Landwehr/Jahreszeitenkueche.de
Buchcover: Christian

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Ich versichere, dass ich diese Buchbesprechung aus eigener Motivation geschrieben habe. Ich habe das Buch als Rezensionsexemplar beim Verlag angefordert. Es wurde mir kostenfrei zugesandt. Ein Honorar wurde für diese Buchbesprechung weder vereinbart noch gezahlt.