Liebe im Glas von Britta Gädtke

Das ideale Einmachbuch für die Singleküche! Alle Rezepte werden in kleinen Mengen gekocht. (Werbung)

Bei Oma standen immer Gläser mit Marmelade oder Eingekochtem im Keller. Davon habe ich besonders profitiert, wenn ich in den Ferien dort war. Wenn’s Pudding zum Nachtisch gab, dann ging Oma in den Keller und holte ein Glas Kirschen dazu. Lecker war das!

Zu Hause wurde auch eingekocht, aber das passierte, wenn ich in der Schule war. Wenn davon dann ein Glas aufgemacht wurde, war das irgendwie … normal. Bei Oma ist eben vieles spannender und besonders.

Vielleicht lag das auch daran, dass ich nie etwas aus Omas Keller holen sollte. Die Treppe war steil und eng. Wahrscheinlich hatte Oma Angst, dass ich hinunterfalle. Wer weiß? Doch damit war dieser Keller immer ein bisschen geheimnisvoll und unheimlich.

Das Buch Liebe im Glas von Britta Gädtke ist im Vordergrund. Im Hintergrund sind Marmeladengläser aufgereiht.

Auch Britta Gädtke, die Autorin von „Liebe im Glas“*, erzählt im Vorwort von ihren Kindheitserinnerungen, die letztendlich dazu geführt haben, dass sie ihre Rezepte seit 2011 auf einem Foodblog veröffentlicht. 2018 wurde daraus schließlich ihr erstes Kochbuch

„Liebe im Glas“

Das ist doch mal ein Einmachbuch für die Singleküche! Denn diese Fundgrube ist voll mit Einmachrezepten, die in kleinen Mengen gekocht werden können.

Das fällt mir besonders bei den Marmeladenrezepten auf. Das Rezept für die Carrot Cake Jam ergibt 3 Gläser à 100 ml. Und so geht es weiter. Mal sind es 2 Gläser à 250 ml, mal 3 Gläser à 160 ml. Aber immer sind es kleine Mengen. Genau passend für einen Singlehaushalt, in dem Abwechslung gern gesehen ist.

Das ist auch bei den Rezepten für Chutneys, Eingelegtes, Pesto, Senf & Co. so. Immer ist die Ausbeute überschaubar klein. Die einzige Ausnahme bildet hier das Rezept für süßsauer eingelegte Frühlingszwiebeln. Bei diesem Einmachrezept entstehen nach vollendeter Küchenarbeit 2 Halbliter-Gläser. Macht aber gar nichts, denn wenn’s schmeckt, sind die schnell aufgegessen.

Auch bei den weiteren Rezepten für Liköre, Aromaöl und Essig setzt sich dieses Konzept fort. Die Flaschen, die meine Blogger-Kollegin Britta verwendet, fassen nur selten mehr als einen halben Liter. Das ist nicht nur singlefreundlich, sondern auch immer ein kleines Mitbringsel für einen netten Menschen – eine kleine Portion Liebe im Glas* sozusagen.

Und es kommt auch der Vorratshaltung enorm entgegen. Denn so ein kleiner Kellerverschlag, wie er meistens bei Mietwohnungen zu finden ist, bietet eben nur begrenzten Platz. Da ist es doch schön, wenn auf kleinem Raum Vielfalt untergebracht werden kann.

Mir gefällt es wirklich, dass durchweg alle Rezepte in kleinen Mengen gekocht werden. Doch ich gebe auch gerne zu, dass ich meistens größere Mengen koche. Das ergibt sich immer so, weil ich alles in einem Kupfertopf* ohne Gelierzucker koche. Für kleine Mengen lohnt sich das einfach nicht.

Mein Fazit über „Liebe im Glas“

Mit 130 Seiten, auf denen sich knapp 50 Rezepte versammeln, nenne ich dieses Kochbuch ein Leichtgewicht unter den Einmachbüchern, die ich bisher kennengelernt habe.

Auch wenn die Anzahl der Rezepte überschaubar ist, so ist die Auswahl doch vielfältig. Jede Art des Haltbarmachens findet sich hier: Von Marmelade bis Chutney, von Sirup bis Likör, von Pickles bis Essig und es gibt sogar Rezepte für selbst gemachten Senf und Würzsalz.

Die geringe Menge an Rezepten finde ich aber gerade angenehm. Hier können sich Neulinge, die sich an Einmachen und Konservieren heranwagen wollen, richtig gut orientieren. Denn die Rezepte sind immer einfach und leicht nachzukochen. Eben auch deshalb, weil die Autorin zu jedem Rezept einen Tipp parat hat – wäre es mein Buch, ich hätte es genauso gemacht!

Die Fotos, die die Rezepte begleiten, gefallen mir außerordentlich gut. Britta Gädtke hat alle selber gemacht. Chapeau, das hätte ich nicht so gut hinbekommen!

Ich habe mir dieses Buch ausgesucht, weil ich hinter dem Cover ein ungewöhnliches Design erwartet hatte. Diese Hoffnung wurde leider enttäuscht. Sicher, die Headlines sind in derselben Farbgebung gestaltet wie der Einband. Auch gibt es immer mal wieder Seiten, die der Anmutung des Covers entsprechen. Das ist aber leider nicht durchgehend.

Trotzdem muss ich für die Layouterin eine Lanze brechen. Aus eigener Berufspraxis weiß ich, wie schwer es ist, ein Gestaltungskonzept mit geliefertem Material umzusetzen. In diesem Sinne: „Liebe im Glas„* ist ein Kochbuch geworden, das schön anzuschauen ist.

Zu guter Letzt: In meiner ersten Wohnung habe ich Dinge wie Rhabarbersaft, Gewürzgurken und Marmelade selber gemacht. Das blieb dann irgendwann auf der Strecke. Brittas Kochbuch hat mich dazu angeregt, im Herbst Gemüse einzulegen. Süßsauere Petersilienwurzeln zum Beispiel. Oder Blumenkohl-Pickles. Und was die Mengenangaben betrifft, die kann ich ja nach Belieben vervielfachen. Denn mein Keller bietet ausreichend Platz.

Viel Freude mit diesem Kochbuch wünscht
Inga,
die Jahreszeitenköchin

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Verlagsangaben

Liebe im Glas von Britta Gädtke Buchcover
Die Marmeladen-Bibel Bild von BLV

Britta Gädtke: Liebe im Glas

BLV Buchverlag
127 Seiten
ISBN: 978-383-54167-65
erschienen am 9.4.2018

Bildnachweis

Marmeladengläser im Hintergrund des Titelbildes: jarmoluk by Pixabay
Buchcover: BLV

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Ich versichere, dass ich diese Buchbesprechung aus eigener Motivation geschrieben habe. Ich habe das Buch als Rezensionsexemplar beim Verlag angefordert. Es wurde mir kostenfrei zugesandt. Ein Honorar wurde für diese Buchbesprechung weder vereinbart noch gezahlt.

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