Partybrötchen mit Oliven und Rosmarin

Es gibt Rezepte, die sind einfach magisch. Das Rezept für diese Partybrötchen mit schwarzen Oliven und Rosmarin gehört ganz sicher dazu. Denn nur mit Zauberspruch werden sie wunderbar knusprig und unwiderstehlich lecker.

Heute will euch eine Geschichte erzählen, die sich wie ein Märchen anhört. Doch ich schwöre, sie ist von Anfang bis Ende wahr. Alles hat sich genauso zugetragen. Aber lest selber.

„Krötendreck und Spinnenbein,
Otterblut und …
Müssen wir denn immer wieder diesen Schwachsinn aufsagen?“, wettert Miranda.
„Genau! Das ist doch gar nicht mehr zeitgemäß“, schimpft Agatha.
„Wir machen das doch schon seit Jahrhunderten so!“, entgegnet Elsbeth.
„Ja, und?“, erwidert Miranda patzig.

„Und dieser blöde, verrostete Kessel!“
„Und diese zugige Hütte!“
„Und überall pfeift es durch die Ritzen“
„Und an den Fenstern sind Eisblumen!“
„Und unser Wald ist auch nicht mehr das, was er mal war!“
„Und seit Jahrzehnten war keiner mehr da, der einen Zaubertrank wollte!“
„Und der Tierschutzverein hat uns schon lange auf dem Kieker!“
„Und ein Biosiegel haben wir auch nicht!“
„Seid ihr fertig?“, fragt Elsbeth.

Im Vordergrund sind einige Partybrötchen mit schwarzen Oliven. Im Hintergrund steht ein alter Kupferkessel

Mit wütenden Gesichtern nicken Agatha und Miranda.
„Ihr habt recht, die Hütte ist eine Bruchbude und den Wald haben wir verfeuert. Und ich gebe zu, dass die Zeit, in der wir Königen zu Diensten waren, auch schon lange vorbei sind. Aber was sollen wir denn machen! Wir haben doch nichts anderes gelernt.“
Agatha und Miranda schauen Elsbeth überrascht an. Nie hätten sie damit gerechnet, dass sie ihnen beipflichten würde.

„Ja, also“, druckst Miranda rum „wir sollten … modern werden.“
„Stimmt!“, sagt Agatha.
„Aber wie?“, fragt Elsbeth.
„Na ja, immer, wenn ich auf den Markt gehe, höre ich, wie sich die Leute über die Ärzte aufregen, weil die keine Zeit mehr haben und dass die Medizin auch nicht richtig hilft. Ich erinnere mich ganz dunkel daran, dass wir in unserer Ausbildung gelernt haben, dass Kräuter auch heilen können. Und früher, wenn mal einer unsere Dienste in Anspruch genommen hat, haben wir uns doch immer elend lange Geschichten angehört. Das ist doch was, was wir wirklich können! Oder seid ihr anderer Meinung?“, fragt Miranda.

Ganz langsam nicken Elsbeth und Agatha. Irgendwie hat Miranda ja den Nagel auf den Kopf getroffen. Keiner wollte mehr Zaubertränke, Wunschpilze oder Teufelssalben haben, aber zuhören konnten sie noch immer und über Kräuter wussten sie Bescheid wie niemand sonst.

Partybrötchen mit schwarzen Oliven in einer Gusseisenpfanne und in einer Holzschale.

Partybrötchen mit Magie

Und so beginnen sie, Pläne zu schmieden. Den alten Kessel und die anderen Requisiten verkauften sie einem Antiquitätenhändler. Von dem Geld renovierten sie die Hütte und kauften sich feine Porzellantiegel, Pillendöschen und Glasfläschchen. Und dann bereiteten sie Badezusätze, Handcreme und Hustentee zu. Die ein oder andere gebackene Leckerei war auch mit dabei, wie z. B. kleine Partybrötchen mit Oliven und Rosmarin. Die aber sahen so aus, als wären sie mit Krötendreck und Spinnenbeinen gebacken worden. Damit erinnerten sie die drei Hexen ein bisschen an das, was sie früher gemacht hatten.

Mit ihren selbst gemachten Produkten stellten sie sich auf den Markt. Dort boten sie alles zum Verkauf an und freuten sich über den reißenden Absatz. Außerdem verteilten sie Handzettel, um auch auf ihre anderen Dienstleistungen aufmerksam zu machen.

Es dauerte gar nicht lange, da kamen die ersten in die frisch renovierte Hütte. Für manche bereiteten sie eine Salbe, für andere eine Tinktur und andere fragten einfach nur nach dem Rezept für die leckeren kleinen Partybrötchen, die so aussahen, als wären sie mit Krötendreck und Spinnenbeinen gebacken.

Viele aber kamen einfach nur, um Ihnen das Herz ausschütten. Anschließend verließen sie die drei Hexen wieder frohen Mutes. Darüber freuten sie sich sehr, weil sie wussten, dass sie damit viel, viel mehr erreichten als jemals mit ihren Zaubermitteln. Und manchmal, aber wirklich nur ganz selten, war auch ein wenig Hexerei mit dabei.

Ihr glaubt mir nicht? Dann probiert mal das Rezept für diese kleinen Partybrötchen mit Oliven, das ich von den drei Hexen bekommen habe. Wichtig bei diesem Rezept aber ist, dass ihr beim Zubereiten des Teigs den folgenden Zauberspruch murmelt:

Krötendreck und Spinnenbein,
Otterblut und Schneckenschleim,
Drachenzahn und Schlangenei,
Ihr Zauberkräft‘ eilt herbei!
Kommet wie der Blitz geschwind,
und legt euch in meine Händ‘.

Auf dass gelinge der Teig,
knet ich ihn fest und mit Zeit
Nehm ich der Dinge gute:
Mehl, Salz, Gewürz und Butte‘.

Zum Feuern das Holz hacke,
der Ofen das Brot backe
mit grollendem Donner
und sprühenden Feuer,
auf dass es jedem munde,
in geselliger Runde!

Hex, hex, zum Wohle, hex, hex!

Rezept: Partybrötchen mit Oliven und Rosmarin


  Ein Jahreszeitenrezept von Inga Landwehr
Menge 15 Partybrötchen
Küche italienisch
Gericht Brot
Besonderes vegan
Vorbereitungszeit 25 Minuten
Zubereitungszeit 20 Minuten
Teigruhe 2 Stunden 30 Minuten
Gesamtzeit 3 Stunden 15 Minuten

Zutaten

für 25 Partybrötchen

  • 200 g Mehl
  • 150 g Dinkelmehl
  • 180 ml Wasser
  • 10 g Frischhefe (1/4 Würfel)
  • 70 g schwarze Oliven (ohne Stein)
  • 3 EL Olivenöl
  • 3 TL Rosmarin
  • 1,5 TL Salz
  • 1 TL Zucker
  • 1/2 TL Kurkuma
  • 1 Prise schwarzer Pfeffer
Partybrötchen mit schwarzen Oliven in einer Gusseisenpfanne

Zubereitung

Zubereitungszeit: 25 Minuten
Teigruhe: 2 Stunden und 20 Minuten
Backzeit: 20 Minuten

  1. Oliven in kleine Würfel schneiden.
  2. Die Hefe in eine Schüssel bröseln und zusammen mit Wasser und Zucker glatt rühren. Die anderen Zutaten zugeben und zügig daraus einem Teig kneten. Weitere 5 Minuten kneten. Die Schüssel mit einem Tuch abdecken und mindestens 2 Stunden an einem warmen Ort gehen lassen.
  3. Den Teig 25 gleich große Stücke teil und daraus kleine Kugeln formen. Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backpapier setzen und mit Wasser einpinseln.
  4. Backofen auf 190 °C vorheizen und kleine feuerfeste Schale auf den Boden des Backofens stellen.
  5. Partybrötchen 190 °C 20 Minuten backen und weitere 5 Minuten im geschlossenen Backofen lassen.

Nährwertangaben/Partybrötchen

KohlenhydrateEiweißBallaststoffeFettBE
10,3 g
davon Zucker: 0,4 g
1,7 g0,6 g2,4 g0,04

Das Glukose-Fruktose-Verhältnis beträgt 1,1 : 1.

Meine Praxis-Tipps

  1. Sollen die Partybrötchen abends gegessen werden, kann der Teig bereits am Morgen hergestellt werden. In einer abgedeckten Schüssel kann er bei Zimmertemperatur bis zum Abend gehen. Dadurch reduziert sich der Glutengehalt.
  2. Du kannst die Partybrötchen auch direkt nach dem Einpinseln mit Wasser mit gehackten Kräuter, Salz, Mohn oder Sesam bestreuen.
  3. Die Teiglinge können auch dicht an dicht in eine gefettete Auflaufform gesetzt werden. Auf einem Buffet lässt sich das besonders schön anrichten.
  4. Anstatt Oliven kannst du auch gehackte Walnüsse, Räuchertofu oder – für eine vegetarische Variante – kleine Fetawürfel nehmen.
  5. Achte beim Kauf von Oliven darauf, dass diese naturbelassen sind. Schwarze Oliven, die tiefschwarz aussehen, sind entweder mit E 585 Eisen-2-lactat oder E 579 Eisen-II-gluconat gefärbt. Das ist zwar nicht schädlich, aber eine bewusste Verbrauchertäuschung.

Gutes Gelingen – hex, hex – wünscht
Inga,
die Jahreszeitenköchi
n

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Hinter den Kulissen

Die Geschichte zu diesem Rezept habe ich schon vor vielen Jahren geschrieben. Ursprünglich lautete der Titel „Krötendreck und Spinnenbein“, denn die Jahreszeitenküche gab es da noch gar nicht. Damit es passender ist, habe ich den Titel nun umbenannt in „Partybrötchen mit Oliven und Rosmarin“. Sonst würde sich wohl niemand das Rezept anschauen. Oder etwas doch?

Damals, als ich diese kleine Erzählung von den drei Hexen geschrieben habe, fehlte mir die Perspektive. Mit dieser Geschichte habe ich mir selber Mut gemacht. Denn es gibt immer einen Weg. Mich auf das zu besinnen, was ich gut kann, war ein guter Anfang, den ersten Schritt zu gehen. Hilfreich war auch, Altes loszulassen.

Ganz wichtig aber ist Geduld. Die Dinge entwickeln sich dann genau in die richtige Richtung. Entgegen denjenigen, die mit Selbstoptimierung das schnelle Geld, Glück, Erfolg oder was-auch-immer versprechen, führt dieser Weg wirklich dorthin, wo der eigene Platz im Leben ist. Und zwar anhaltend.

Ich bin meinen Weg bis heute so gegangen, wie er zu mir passte. Auch Umwege gehörten dazu. Die waren zwar nicht immer einfach, doch sie waren wichtig. Seitdem ist diese jüdische Weisheit mein Leitspruch:

Frage niemanden, der ihn kennt,
nach deinem Weg,
denn danach wirst du dich
nicht mehr verlaufen können.

Quellen

  • eigenes Rezept
  • einge Geschichte
  • eigenes Wissen
  • eigene Erfahrungen
Inga Landwehr
Inga Landwehr

kocht und backt seit 40 Jahren vegetarisch und vegan. Ihre besten Kochrezepte mit frischen Bio- und meistens regionalen Zutaten schreibt sie hier auf. Dabei achtet die zertifizierte Ernährungsberaterin auf gesunde Nahrung. Der Schwerpunkt liegt bei Nahrungsmittelintoleranzen und der Krebsprävention. Außerdem hat sie ein Faible für schöne Kochbücher und kulinarische Belletristik. Unterstütze mich!