Zimtschnecken mit Dinkelmehl

Zimt passt nur zum Winter? Papperlapapp! Zimtschnecken passen zu jeder Jahreszeit, wenn du gerade Appetit darauf hast.

Wer sagt, dass Zimtschnecken nur zur Weihnachtszeit passen? Ich koche und backe das ganze Jahr über mit Zimt. Als jetzt die Fastenzeit vorüber ist, habe ich sofort einen Teig geknetet und gebacken – oh, wie schön duftet es in der Wohnung jetzt wieder nach Zimt! Da werden liebenswerte Erinnerungen an eine Zeit wach, in der das Leben noch einfach und süß war.

„Koch mein Rezept“

In der April/Mai-Runde der Aktion „Koch mein Rezept“ durfte ich mir ein Rezept von Judith aussuchen.

Die Fastenzeit istr vorüber und ich habe großen Appetit auf Hefegebäck. Deshalb habe ich bei Naschkatze – Küchenglück und kulinarische Streifzüge, so heißt Judiths Blog, gezielt nach einem passenden Rezept gesucht. Das Rezept für Zimtschnecken hat mich sofort angesprungen.

Die Zutaten sind alle zu Hause, sodass ich sofort mit dem Backen der Zimtschnecken anfangen kann. Doch zuvor musste ich noch eine Irritation aus dem Weg räumen. In Judiths Rezept soll nämlich Kardamom für den Teig genommen werden.

Zimtschnecken mit Kardamom? Das habe ich für einen Schreibfehler gehalten. Judith hat sofort eine Nachricht von mir bekommen. Ihre Antwort dazu:

Ja, das ist mir gar nicht aufgefallen, aber ich glaube, das war damals Absicht, weil die „Füllung“ ja mit viel Zimt gemacht ist! Natürlich kann man auch doppelt moppeln und auch Zimt in den Teig geben – würde ich heute vermutlich auch so machen…

Judiths Antwort per Messenger

Puh, da habe ich aber Glück! Denn als die Antwort kam, waren die Zimtschnecken bereits gebacken. Und zwar mit doppelt gemoppelten Zimt.

Dass Judith sich nicht mehr so genau erinnern konnte, kann ich sehr gut nachvollziehen. Immerhin hat sie die Zimtschnecken in Erinnerung an eine schwedische Freundin bereits 2015 gebacken. Dabei bloggt Judith noch viel länger. Nämlich seit mindestens 2013. Backen ist Judiths große Leidenschaft. Das ist unschwer erkennbar, als ich auf ihrem Blog stöberte: Kuchen (herzhaft und süß), Kekse, Torten, Brot (mit und ohne Füllung) – eben alles, was sich im Ofen zubereiten lässt.

In der Kategorie „Kochen“ habe ich einige appetitlich aussehende und vegetarische Rezepte gefunden. Denn Judith isst nur wenig Fleisch und wenn, dann nur von glücklichen Tieren. Das ist mir ja sehr sympathisch.

Aber zurück zu meinen Zimtschnecken.

Neben einer roten Dose liegen mehrere Zimtschnecken, Zimtstangen und ganz rechts ein rote Herz.

Wie erwartet duftete die Wohnung herrlich nach Zimt. Nur das Aussehen gefällt mir gar nicht. Die Zimtschnecken sind nur wenig aufgegangen, sodass die Teigschichten sich nicht richtig miteinander verbunden haben. Bei Judith sehen die viel schöner aus und sind auch größer geworden.

Wirklich, ich kann einen Hefeteig backen. Dafür habe ich sogar ein Grundrezept aufgeschrieben. Aber: Ich habe noch nie vorher einen Hefeteig mit Frischhefe ohne Vorteig gebacken. Daran wird es wohl liegen, vielleicht aber auch an meinem Ofen, der nur Unterhitze hat.

Dieses Rätsel werde ich in den nächsten Wochen entschlüsseln, wenn ich noch einmal Zimtschnecken backe. Kann ja nicht sein, dass ich das nicht hinbekomme!

Trotzdem haben die Zimtschnecken richtig gut geschmeckt. Durch den Muscovadozucker (in Judiths Rezept nicht vorgesehen) hat das Zimtaroma eine Karamellnote bekommen. Lecker!

Die Zimtschnecken habe ich an den Ostertagen noch einmal im Ofen warm gemacht und mit Schlagsahne gegessen. Wenn die Fastenzeit schon vorüber ist, dann aber auch richtig.

Rezept: Zimtschnecken


  Ein Jahreszeitenrezept von Inga Landwehr
Menge 25 Stück ø 5 cm
Küche schwedisch
Gericht Kleingebäck
Besonderes Singleküche
Vorbereitungszeit 15 Minuten
Zubereitungszeit 20 Minuten
Teigruhe 45 Minuten
Gesamtzeit 1 Stunde 20 Minuten

Zutaten

für 25 Stück ø 5 cm

• für den Teig

  • 150 g Weizenmehl
  • 100 g Dinkelmehl
  • 100 ml Milch
  • 50 g Muscovadozucker
  • 35 g flüssige Butter
  • 1 Ei
  • 1/2 Würfel Hefe (21 g)
  • 1/2 TL Zimt oder Kardamom (viel besser!)
  • 1 Prise Salz

• für die Füllung

  • 15 g weiche Butter
  • 25 g Zucker
  • 2 TL Zimt

Zubereitung

• ohne Vorteig

Zubereitungszeit: 15 Minuten
Teigruhe: 45 Minuten
Backzeit: 15 – 20 Minuten

  1. Mehl, Zucker, Salz und Zimt (oder besser Kardamom!) in einer großen Schüssel mischen. In die Mitte eine Mulde drücken.
  2. In einem kleinen Topf die Milch erwärmen und die Butter schmelzen. (Achtung! Nicht zu heiß werden lassen!)
  3. Die Hefe in der warmen Milch auflösen und in die Mulde gießen.
  4. Das Ei hineinschlagen und alles zu einem glatten Teig verarbeiten.
  5. Die Schüssel mit einem Baumwolltuch abdecken und an einem warmen, zugfreien Ort 45 Minuten gehen lassen.
  6. In der Zwischenzeit Zimt und Zucker mischen und die Butter weich werden lassen.
  7. Den aufgegangenen Teig auf einer bemehlten Fläche zu einem Rechteck ausrollen.
  8. Mit der weichen Butter bestreichen und mit Zimt-Zucker bestreuen.
  9. Den Teig mit der schmalen Seite aufrollen, sodass eine lange Rolle entsteht.
  10. Die Rolle in 1 – 2 cm dicke Scheiben schneiden und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen.
  11. Mit etwas Wasser oder Milch einpinseln und dem restlichen Zimt-Zucker bestreuen.
  12. Im vorgeheizten Backofen bei 200 °C 10 – 15 Minuten im Backofen backen.

• mit Vorteig

Vorbereitungzeit: 5 Minuten
Teigruhe: 60 Minuten
Backzeit: 15 – 20 Minuten

Das Erste, das ich nach dem Umzug in meine neue Wohnung gebacken habe, waren diese überaus leckeren Zimtschnecken. Weil ich mit dem ersten Backergebnis nicht so zufrieden war, habe ich sie diesmal mit Vorteig gebacken. An der Zubereitung ändert sich nicht allzu viel. Die brauchst nur etwas mehr Zeit. Doch das lohnt sich. Finde ich jedenfalls.

Und noch eine Anmerkung zum Kardamom. Diesmal habe ich Kardamom in den Teig gegeben. Das schmeckt viel besser als mit doppelt gemoppelten Zimt.

So habe ich es jetzt gemacht:

  1. Hefe in der warmen Milch auflösen, mit 2 EL Mehl und 1 TL Zucker verrühren. Schüssel mit einem Tuch abdecken und 30 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen.
  2. Vorteig mit Mehl, Zucker, Ei, Salz und Kardamom (schmeckt viel besser!) kneten, bis der Teig geschmeidig ist.
  3. Die Schüssel mit einem Baumwolltuch abdecken und an einem warmen, zugfreien Ort 30 Minuten gehen lassen.
  4. In der Zwischenzeit Zimt und Zucker mischen und die Butter weich werden lassen.
  5. Den aufgegangenen Teig auf einer bemehlten Fläche zu einem Rechteck ausrollen.
  6. Mit der weichen Butter bestreichen und mit Zimt-Zucker bestreuen.
  7. Den Teig mit der schmalen Seite aufrollen, sodass eine lange Rolle entsteht.
  8. Die Rolle in 1 – 2 cm dicke Scheiben schneiden und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen. Wenn du genug Zeit hast, dann decke die Zimtschnecken mit einem Baumwolltuch ab und lasse sie noch einmal 15 Minuten gehen.
  9. Mit etwas Wasser oder Milch einpinseln und dem restlichen Zimt-Zucker bestreuen.
  10. Im vorgeheizten Backofen bei 200 °C 10 – 15 Minuten im Backofen backen.

Mit dem Vorteig sind die Schnecken richtig fluffig geworden und die Teigschichten haben sich so miteinander verbunden, wie ich es bei Judith gesehen habe. Schau dir diese Zimtschnecken an! Sehen die nicht zum Anbeißen aus?

Fluffige Zimtschnecken, die mit Vorteig gebacken sind. Rechts sind die fertigen zu sehen, links eine halbierte Zimtschnecke, bei der der luftige Teig zu erkennen ist.

Nährwertangaben/Portion

KohlenhydrateEiweißBallaststoffeFett
10,5 g
davon Zucker: 3,3 g
1,6 g0,3 g2,1 g

Das Glukose-Fruktose-Verhältnis beträgt 5,89 : 1.

Variation mit

• getrockneten Kirschen

In meinen Vorräten war ein Rest getrockneter Kirschen (ungefähr 2 EL). Diese habe ich mit heißem Wasser übergossen und 2 Stunden ziehen gelassen. Nach dem Abgießen habe ich die Kirschen mit Amaretto begossen und erneut eine Stunde durchziehen lassen.

Nachdem der Teig ausgerollt und mit Zimt-Zucker bestreut war, habe ich die Kirschen auf dem Teig verteilt und den restlichen Amaretto darüber geträufelt. Anschließend wird der Teig aufgerollt, in Scheiben geschnitten und gebacken. – Schmeckt sehr lecker, ist aber nicht für Kinder geeignet!

• Apfel

Äpfel und Zimt sind für mich Inbegriff für die Herbst und Winterbäckerei. Was liegt da näher, als daraus auch Zimtschnecken zu backen. Dafür brauchst du nur zwei kleine Äpfel, die aufgebraucht werden müssen. Dabei ist es egal, ob die schon schrumpelig oder nicht. Auch Fallobst eignet sich hervorragend dafür.

Die Äpfel werden geschält, geviertelt, das Kerngehäuse herausgelöst und die Apfelstücke in Würfel geschnitten. Die Apfelwürfel habe ich einigermaßen gleichmäßig auf dem Teig verteilt. Die Apfel-Zimtschnecken schmecken sehr saftig und bleiben auch etwas länger frisch. Empfehlenswert!

• Schokolade

Zugegeben, Zimtschnecken mit Schokolade sind nicht meine erste Wahl. Doch diese Variante ist ideal, um Rest von Schokolade und Kuvertüre zu verarbeiten. Dafür hackst du mindestens 100 g Schokolade in grobe Stücke. Die gehackte Schokolade streust du über den Zucker-Zimt-Belag und rollst die Schoko-Zimtschnecken wie beschrieben auf.

Beim Backen quillt die Schokolade zwischen den Teigstreifen hervor und zerläuft teilweise. Warm duften die Schoko-Zimtschnecken wunderbar nach Schokolade und Zimt und schmecken fraglos am besten. Doch auch am nächsten Tag sind sie noch köstlich.

Meine Tipps

  1. Die Zimtschnecken können eingefroren und noch einmal aufgebacken werden. Dann schmecken sie genauso gut wie frisch gebacken.
  2. Zu einer Tasse kräftigen schwarzen Tee, mit einem Klacks Schlagsahne auf das warme Gebäck haben mir die Zimtschnecken besonders gemundet.

Guten Appetit und viel Spaß beim Na(s)chbacken wünscht
Inga,
die Jahreszeitenköchin

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Hinter den Kulissen

Sonst lasse ich mir ja immer Zeit, bis ich mir bei der Aktion Koch mein Rezept – Foodblogs neu entdeckt etwas aussuche, das ich nachkoche. Da aber ein Umzug ins Haus steht, habe ich mich beeilt. Ich möchte nämlich nicht, dass meine zugeloste Blogpartnerin länger als nötig warten muss, bis ich in die Töpfe komme. Denn es wird sicher etwas dauern, bis sich in der neuen Küche die Routine eingestellt hat.

Somit ist dies das letzte Rezept, das ich in der alten Heimat backe und aufschreibe. Ein wenig wehmütig ist mir dabei ums Herz. Immerhin wohne ich hier 16 Jahre. Trotzdem tut der Wohnungswechsel not, denn durch einen Eigentümerwechsel hat sich die Wohnqualität nicht zum Besseren gewendet. (Das ist eine halbwegs neutrale Umschreibung für das, was ich hier erlebt habe. Mehr will ich dazu nicht sagen.)

In der nächsten Woche heißt es dann Kartons packen und Abschied nehmen. Doch wie heißt es so schön: Wenn eine Tür zugeht, geht woanders eine auf. Und darauf freue ich mich und zugleich auch auf das Neue gespannt.

Auf einem zweiteiligen Bild ist links eine Zimtschnecken zu sehen und rechts ein Glas, aus dem Zimtschnecken fallen.

Quellen

Inga Landwehr
Inga Landwehr

kocht und backt seit 40 Jahren vegetarisch und vegan. Die Zutaten sind immer frisch, meistens bio und oft regional. Ihre besten Kochrezepte schreibt sie hier auf. Dabei achtet die zertifizierte Ernährungsberaterin auf gesunde Nahrung. Außerdem hat sie ein Faible für schöne Kochbücher und kulinarische Belletristik. Unterstütze mich!

2 Kommentare

  1. 5 Sterne
    Liebe Inga, die Schnecken sehen köstlich aus, auch wenn du nicht so zufrieden mit der Fluffigkeit bist! Ich hätte kräftig mitgenascht! =) Die Idee mit dem Mascovado ist super! Ich mag diese Karamellnoten auch total gerne. Passt sicher perfekt zu Zimt. Ganz liebe Grüße und viel Energie für den Umzug! Judith

    • Liebe Judith,

      mir hat es viel Spaß gemacht, „deine“ Zimtschnecken zu backen. Das wird wohl das Erste sein, was ich in meiner neuen Wohnung backen werde. Ich werde berichten, ob sie mir dann besser gelungen sind.

      Herzlichst,
      Inga

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